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Sydow, Eckart von
Primitive Kunst und Psychoanalyse: eine Studie über die sexuelle Grundlage der bildenden Künste der Naturvölker — Leipzig, Wien, Zürich: Internationler Psychoanalytischer Verlag, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.69943#0207
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IV) JOLAN NEUFELD, Dostojewski. Skizze zu seiner Psychoanalyse-
Geh. IM. y—, Halbleinen IM. Halbleder M. —
Wer sich von der Behauptung beunruhigt fühlt, daß Dostojewski ein Chaotiker gewesen sei?
der alle Sympathien auf die Verbrecher gelegt habe, dem sei dieses Buch empfohlen . . •
Diese ruhigen Untersuchungen, die dem Dichterund Menschen rein analysierend nahezukommei1
suchen, heben aus ihm allgemeine, typische Züge heraus und lehren ihn menschlich verstehen-
Dieses Verstehen aber birgt in sich zugleich das Vorbeugemittel gegen die suggestive Einfluß'
gewalt, die von den Schöpfungen des russischen Dichters ausgeht. Die kühle Luft zerlegender
Wissenschaft nimmt den Gestalten das Bezwingende . . . Wir wissen um den Mechanismus
dieser Welt, und sie wird uns nicht mehr zu willenlosen, blinden Verführten machen können-
(Deutsche Allgemeine Zeitung)
Der ernste, etwas analytisch orientierte Leser wird die flüssige und beredte Dostojewski-
Skizze in einem Zuge durchlesen und ohne Widerspruch. (Neue Zürcher Zeitung)
V) HANNS SACHS, Gemeinsame Tagträume. Geh. M. 6’—,
Halbleinen IM. J'fO, Halbleder IM. 10'—
Als die Psychoanalyse auf die entscheidende Bedeutung der Tagträume für den Lebensweg
und die Liebeswahl des einzelnen hinwies, traf sie mit einer längst gangbaren Überzeugung
zusammen, daß nämlich die Tagträume die Vorstufe seien, von der aus sich in begnadetem
Sonderfalle der Aufstieg zum Kunstwerk vollziehe. Sachs untersucht nun, wie sich der Tag-
traum zum Kunstwerk verwandelt, wobei er besonders den Fall ins Auge faßt, wenn zwei
irgendwie Gleichgerichtete sich zusammentun, um gemeinsam einen Tagtraum auszuführen,
der dann eine Zeitlang beiden den eigenen, allein geführten Tagtraum ersetzt. Sachs behandelt
auch die Frage, wodurch sich der Dichter vom Neurotiker, vom Verbrecher, vom Führer der
Masse unterscheidet. Er weist auf den Zusammenhang zwischen dem nach Entlastung lech-
zenden Schuldbewußtsein und dem zur Verschiebung auf das Werk bereiten Narzißmus hin.
Auch die formal-ästhetischen Elemente, die der künstlerischen Form, haben den Endzweck,
hinter der Fassade einer vorläufigen Lustprämie, der Vorlust, unbemerkt und straflos die
aus dem Unbewußten stammende Lust zu genießen. Besonders analysiert er dann zwei
Kunstwerke, die Anzeichen einer Produktionshemmung im Leben ihrer Schöpfer darstellen:
Schillers „Geisterseher“ und Shakespeares „Sturm“. Die Psychoanalyse entwickelt
sich „nach dem Gesetz, nach dem sie angetreten“; aus der Erforschung der Störungen
erwachsen, die der unvollkommenen Bewältigung unbewußter Wünsche ihr Dasein verdanken,
vermag sie sich den Problemen der künstlerischen Schöpfung auch am besten von der Seite
der Hemmungen her zu nähern. Abgründe öffnen sich bei Shakespeare und bei Schiller, die
das Schaffen Überspannen und verdecken konnte, solange es ungehemmt dem Lichte zustrebte.
VI) GUSTAV HANS GRABER, Die Ambivalenz des Kindes.
Geh. IM. yjO, Halbleinen IM. y—, Halbleder IM. —
Inhalt: Der Begriff der Ambivalenz; bei Bleuler; bei Freud. Das Wesen der Ambivalenz.
Ambivalenzbildung. Hereditäres und Akzidentelles. Der Urhaß. Bindungen ans Ich. Der
Geschlechtsunterschied. Das Lustverbot. Symbolisierung. Tierphobien. Aufhebung der
Ambivalenz und Ptegression. Ausblick.
Besonders fruchtbar. Bringt neues individuelles Material von Kindern selbst. Lesenswerter
systematischer Versuch. (Zeitschr. f. Sexualwissenschaft)
Wichtige Fingerzeige zur Kindererziehung. (Berner Woche)
Jeder, der mit Kindern zu tun hat, wird diese Arbeit mit Gewinn lesen.
(Prof. Schneider, Riga in der Schulreform)
 
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