DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.47994#0056
n. Rede
II.
Eine Rede
übet das Prediatexamen mit den
Kindern.
Gehalten von M. H. Pf. z. D.
/rrs ist eine gemeine Klage fast von allen Ot>
ten her, daß manche, Alte und Junge, so
wenig vom öffentlichen Vortrag des göttlichen
Worts fassen, daß sie nach der Predigt wenig oder
fast gar keine Rechenschaft geben können, was sie
gehört und von dem Gehörten zum bleibenden
Nuzen behalten haben. Ja viele klagen dieß
von sich selber. Eine Haupturfache solchen Man-
gels ist wohl diese, daß es den Wenigsten um
ihre Seeligkeit ernstlich zu thun ist: sonst wür-
den sie besser aufmerken und mehr behalten.
Hingegen gibt es doch viele, die waMr aus den
Predigten sagen können, ob es ihnen schon noch
nie ernstlich um ihre Seligkeit zu thun gewesen
ist. Es gibt folglich auch eine natürliche Fähig-
keit dazu; und wo diese fehlt, da ist sie sorglich
nur nicht von Eltern und Lehrern erwekt, und
II.
Eine Rede
übet das Prediatexamen mit den
Kindern.
Gehalten von M. H. Pf. z. D.
/rrs ist eine gemeine Klage fast von allen Ot>
ten her, daß manche, Alte und Junge, so
wenig vom öffentlichen Vortrag des göttlichen
Worts fassen, daß sie nach der Predigt wenig oder
fast gar keine Rechenschaft geben können, was sie
gehört und von dem Gehörten zum bleibenden
Nuzen behalten haben. Ja viele klagen dieß
von sich selber. Eine Haupturfache solchen Man-
gels ist wohl diese, daß es den Wenigsten um
ihre Seeligkeit ernstlich zu thun ist: sonst wür-
den sie besser aufmerken und mehr behalten.
Hingegen gibt es doch viele, die waMr aus den
Predigten sagen können, ob es ihnen schon noch
nie ernstlich um ihre Seligkeit zu thun gewesen
ist. Es gibt folglich auch eine natürliche Fähig-
keit dazu; und wo diese fehlt, da ist sie sorglich
nur nicht von Eltern und Lehrern erwekt, und