Klassik und die Kunst des olympischen Zeustempels vorweg. Aber andrerseits steht er in altattischer Tra-
dition, denn Mächtigkeit und jener erhabene Ernst bilden eine Grundhaltung attischer Kunst von der Früh-
zeit an.“ Und wenn Buschor einmal sagt50: „Eine strenge Peplosfigur ist der Nikandre innerlich verwandter
als eine archaische Kore“, dann ist hingewiesen auf die Kraft des Ursprungs, die in einem Werk des
„klassischen“, des fünften Jahrhunderts wiederkehrt.
Zu den Ursprüngen dringt auch die Kunst des Exekias. Deshalb ist sein Werk „klassisch“51 und mußte
seine Wirkung „geschichtlich“ sein.
Wie die attischen Epheben beim Fackellauf geben die großen Dichter, Denker und Künstler die Flamme
weiter, die das geschichtliche Dasein der Griechen erhellt, bis auf unsere Tage. Was in ihrem Lichte auf-
leuchtet, „erscheint“, das ist der tragische Grund des Menschseins. In Logos, Sympathie und der Ent-
schlossenheit zum Tode wird das Leben mit tragischer Würde heroisch bestanden. Von diesem Wissen
kündet die Kunst des Exekias. Das macht sie so groß und gegenwärtig.
60 AM. 47, 1922, 92. — L. Curtius, Die antike Kunst 2, 171: „und erst im klassischen Stil kehrt die Weihe wieder, mit
der die ersten Sendlinge der griechischen Kunst in die Welt getreten sind.“
51 Beazley (BSA. 32, 1) sagt von Exekias: „certainly one of the ,classical‘ exponents of the art.“
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dition, denn Mächtigkeit und jener erhabene Ernst bilden eine Grundhaltung attischer Kunst von der Früh-
zeit an.“ Und wenn Buschor einmal sagt50: „Eine strenge Peplosfigur ist der Nikandre innerlich verwandter
als eine archaische Kore“, dann ist hingewiesen auf die Kraft des Ursprungs, die in einem Werk des
„klassischen“, des fünften Jahrhunderts wiederkehrt.
Zu den Ursprüngen dringt auch die Kunst des Exekias. Deshalb ist sein Werk „klassisch“51 und mußte
seine Wirkung „geschichtlich“ sein.
Wie die attischen Epheben beim Fackellauf geben die großen Dichter, Denker und Künstler die Flamme
weiter, die das geschichtliche Dasein der Griechen erhellt, bis auf unsere Tage. Was in ihrem Lichte auf-
leuchtet, „erscheint“, das ist der tragische Grund des Menschseins. In Logos, Sympathie und der Ent-
schlossenheit zum Tode wird das Leben mit tragischer Würde heroisch bestanden. Von diesem Wissen
kündet die Kunst des Exekias. Das macht sie so groß und gegenwärtig.
60 AM. 47, 1922, 92. — L. Curtius, Die antike Kunst 2, 171: „und erst im klassischen Stil kehrt die Weihe wieder, mit
der die ersten Sendlinge der griechischen Kunst in die Welt getreten sind.“
51 Beazley (BSA. 32, 1) sagt von Exekias: „certainly one of the ,classical‘ exponents of the art.“
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