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II. Thomasin von Zerclaere.

und Quadrivium gebildet wird, und Tristan, der ckor buoobo moro lernt
ckun ie kein kint tz oäor Dann aber wenden sich die Ritter zum
Waffenhandwerk. Gregorius, der zum Geistlichen bestimmt ist, und
Thomasin lernen noch weiteres hinzu. Mit 6 oder 7 Jahren beginnt
die Schule, mit 14 oder 15 verläßt man sie^. Wie Hartmann, so wird
auch Thomasin in diesem Alter seine Studien abgeschlossen haben, also
etwa um das Jahr 1200.
Damit ist seine Schulzeit, nicht aber sein Bildungsgang abgeschlossen.
Dazu gehört, daß man nicht nur M solmolo, sondern auch M liovo gehe
(9291 ff.), möglichst auch in andere Gegenden, äuroli vromocko spruebe
in vromeäiu laut (Trist. 2063). Das hat auch der junge Thomasin getan.
In seinem Hauptwerk spricht er einmal von einem buooü von äor bük-
solioit, das er ivolbsobou gedichtet habe (1173ff.) und etwas später ver-
weist er auf mauio loro, die er rvickor ckio vulsobeit in velbsolior MNM
(1551ff.) gesagt habe. Demnach hat er sich schon vor seinem Haupt-
werke dichterisch versucht, und zwar in einer romanischen Sprache. Das
wäre in Friaul abwegig und sinnlos gewesen; denn der Adel des
Landes ist ja deutscher Abstammung und Umgangssprache. So mnß
der Dichter zu der Zeit, da er in welscher Sprache dichtet, außer Landes
gewesen sein, wahrscheinlich an einem der zahlreichen größeren oder
kleineren oberitalienischen Höfe.
Abschnitt 4.
Bei Hofe.
Ein welsches Buch von ckor büIÄMeit hat der junge Thomasin nach
seinem eigenen Zeugnis versaßt. Was heißt hier volsolr? Im allge-
meinsten Sinne verstehen wir darunter eine romanische Sprache.
Rückert, der Herausgeber des einzig überlieferten Hauptwerkes, über-
setzt es mit „nordfranzösisch^". Schönbachs lehnt das nachdrücklich
ab und nimmt ein italienisches Büchlein clollu oortosiu an, das der
Tristan, hg. Friedr. Ranke, Berlin 1S30. Vers 2O9Of.
Gregorius, hg. Herrn. Paul. 6. Ausl, besorgt v. Alb. Leitzmaun. Halle
1929, Vers 1168; 1234. Tristan (Anm. 336) 2131.
Anmerkung zu 1023-1062 (S. 528ff.).
Anfänge (Anm. 177) 62; 76. Oswald (Anm. 293) 80ff. u. ebd. Anm. 1,
2, 3 erwägt auch die Möglichkeiten, Thomasin könne prvvenzalisch oder italienisch
geschrieben haben, schließt sich dann aber Rückert an und meint, Th. könne am Hofe
Ottos IV. sowohl nord- wie südfranzösisch gelernt haben. Maggi (Anm. 293) schließt
sich Oswald an. L. Torretta (Anm. 244) 29 verweist auf Maggi und überseht vor-
sichtig in lin^uu romanM,
 
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