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Frühe Bildniffe. jjt

das Oelbild der Fürlegerin in Lütfchena mit den dürftigen Leibes-
formen, den mangelhaften Händen, dem grünlich wäfferigen Farben-
tone, ift eine fpätere, noch ungleich fchwächere Copie. Möglich wohl,
dafs davon ein Original Dürers mit oder ohne das Wappen der Für-
leger einmal exiftiert hat; gegenwärtig entzieht lieh dasfelbe unferer
Betrachtung.

Dagegen ift uns das Dürer'fche Original der fogenannten Für-
legerin mit den langen Haaren erhalten. Es ift die betende Jungfrau
in der kömgl. Galerie zu Augsburg, ein Tafelbild mit dem ächten
Monogramme und der Jahreszahl i497 bezeichnet. Obwohl ganz nach
der Natur gearbeitet, läfst fich die halbe Figur mit Sicherheit weder
als ein Portrat anfehen, noch als ein Heiligenbild; es macht mehr den
Eindruck eines liebevoll ausgeführten Studiums. Klar und hell tritt
fihalth Uge T GSftalt aUS d£m fGhwarzen Hintergrunde hervor;
detofse Tt KÖpfCh£n kiCht §^en die linke Schulter geneigt
tsd IT;-1 /!,fChWeiften Aug-^der niederfchlagend mit dem
ls K ntil H P Ir^ Und ftiüer E^h^. Die fcharfen Umriffe,
kichfSflt t l ^ erinnert n°Ch an —tegnesken Einflufs. Di
Knth WT t C fmd fehl m°delliert bis auf die Bübchen der
Siet H ZfT-a ^ Umfchliefst den fchlanken Hals; das eng-
eintef f." W ^ ***" R°th Und mit dunkelgrünen Säumen

ungelafst. Wangen und Lippen find rofig angehaucht; vorwiegend
aber fchemt das Augenmerk des Meifters auf das reiche, goldblonde
Haar gerichtet, das aufgelöft über beide Schultern bis an den Gürtel
nerabwallt. Diefe Fluth von Locken, ungekünftelt und ungefalbt, ift
mit einer Wahrheit, Weichheit und Farbengluth fonder gleichen wieder-
gegeben. Man glaubt hineinfaffen zu können in diefe Fülle, jedes
Haar fchemt fichtbar und doch ift die Durchführung nirgends in's
f" eme verfolgt> Ja ungleich weniger, als in manchen fpäteren Arbei-
ten, m denen Dürer fein gerühmtes Gefchick in der Haarbehandlung
bis zu einer Virtuofität trieb, deren äufserliche Vorzüge fich auch die
Lopiften und Fälfcher anzueignen wufsten. Hier ift die Belebung des
Haarwuchfes noch mehr durch coloriftifche Mittel als durch Einzeln
heiten der Zeichnung erzielt. Der leichte weifse Schleier, der wie ein
Hauch das Kopfchen bedeckt und bis über die Augenbrauen herabfäl t

ift kaum fichtbar. Die Ausführung ift fo genau dafs in H Tu r
HP, T7-„„n , , , . scliau, aais in der Schhefse

Johann Tmr: "° ' "" ^^ *" &eUZ Zwi^en Maria und

darbte ^p^ der C°pie deS StädelTchen Inftitutes ift
und Zm ^ emem R°ffnkranZe geW°rden> ^e Farben von Kleid
Stimbande l 7 T' *" ^ mit dnem P^lenbefetzten

T^: Kf' hnl<S °ben daS WaPPen der F"^ger angebracht.
 
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