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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0028
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2. Kapitel: ari im Rv.

zu bringen. Ohne es zu wollen hat er der Indränl das Stich-
wort gegeben, ihrem Groll gegen den Alfen Luft zu machen:
in Vers 2 versucht sie die Schuld des Affen anzudeuten, und
die Folgen als recht ernst hinzustellen: ,,Läufst du auch weg,
hinaus über die Stätte des Affen, nicht findest du anderswo
[Einladungen] zum Somatrunk.“ Darauf wundert sich Indra
wieder, in Vers 3: Was hat dir denn der Affe getan, daß du
so böse auf ihn bist ? Sicherlich hat doch sein Naschen dem
blühenden Reichtum des rechtmäßigen Besitzers nicht ge-
schadet! Und nun berichtet Indränl unter Verwünschungen,
was ihr von dem Affen geschehen ist.
Der strikten Methode Bergaignes folgend, müßte man
aryäh pustesu 10. 86. 1, aryö vä pustimäd vdsu 10. 86. 3 und
aryäh pustani 2. 12. 4, aryäli pustih 2. 12. 5 in engen Zu-
sammenhang rücken. Dies zu tun hat Oldenbebg (ZDMG.
54 S. 168f.) versucht. Allein, die Gleichheit der Formeln ist
doch nicht vollständig. Es ist ein Unterschied, ob man
fremden Besitz wegnimmt (adat 2. 12. 4; aminäti 2. 12. 5),
oder in ihm sich ergötzt (dmadat 10. 86. 1). Die verschieden-
artige Emphase der Handlungen, die sich auf den fremden
Besitz erstrecken, läßt es einwandfrei, wenn nicht geboten,
erscheinen, im ersten Fall an das Eigentum des verhaßten
Fremdlings, im zweiten an das des geschädigten Fremden
zu denken. Der Affe, der sich in fremden Gärten oder
Feldern ergötzt, ähnelt nicht dem Indra von 2. 12. 4, 5,
sondern den Kühen, die fremden Weizen fressen. Eine wirk-
liche Analogie herrscht also zwischen den Ausdrücken: ydvam
. . . aryö aksan 10. 27. 8 und dmadad . . . aryäh pustesu
10. 86. 1.

B. Der Fremdling als Freund
a) Der Fremdling ist Schützling und Gast
12 RV. 1. 150. 1 purü tvä däsvan voce
’rir agne tdva svid a
todäs yeva saranä a mahäsya
Geldner übersetzt: „Indem ich dich vielfach beschenke,
nenne ich mich einen reichen Herrn in deinem [Schutze],
 
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