Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0085
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
E. Syntaktisch Schwieriges. § 65

71

konstruierende Akkusativ ist in diesem Fall sdvanä 4. 29. 1,
8. 66. 12 oder hävanäni 7. 68. 2 (oben 44). Ein tirds cid arydh,
wenn es dastünde, würde uns also immer noch nicht unsere
Frage beantworten.
Man mag nun sagen, daß es gleichgültig sei, ob man sagt
„hinweg über die Pressungen (oder Kufe) des Fremden“,
oder „hinweg über den Fremden“: Oldenberg-, Noten I
S. 363 Anm. 1. Es ist jedoch offenbar, daß wir ein Recht
hätten, entsprechend dem Gen. sing, arydh. in 4. 29. 1,
8. 66. 12, 7. 68. 2 einen Akkus, sing, arim statt des konji-
zierten Akk. plur. arydh zu erwarten.
Nun steht ja eine singulare Form von an da, nämlich der
Nomin. arih im Vordersatz. Die gegebene Antwort auf unsere
Frage heißt demnach: tirdh ist mit dem Vordersatz zu
konstruieren.
Dies ergibt das zweite Problem, wenn man es so nennen
darf: Was ist mit yasya gemeint? sevadhipah „Schatzhüter“
legt es nahe an räyah „Reichtums“ zu denken. Dann ergäbe
sich die Übersetzung:
Bei dem aryd1) Rusama Pavlru wird dir dieser
Reichtum (= reiche Gabe) gesalbt (= geschmückt), hin-
weg über (übertreffend) [den Reichtum], dessen Schatz-
hüter (Besitzer) jeder dieser: der Arier, der Dasa,
und der Fremdling ( = alle anderen), ist2).
Der Gedanke wäre: Das Gastgeschenk des R. P. ist besser
als das irgendeines anderen — deshalb komm zu ihm. Mög-
x) Die Übersetzung dieses Wortes hebe ich für später auf:
unten 81.
2) Geldners (unveröffentlichte) Übersetzung lautet: „Dem jeder
bekannte Arier und Dasa, der seinen Schatz hütet, ein Feind ist,
für dich nur wird noch über (die andern hohen Herren) bei dem
Edeln Rus. Pav. dieser Reichtum zur Schau gestellt.“ —• Man be-
achte, daß arih in b „Feind“, das ergänzte arydh „hohe Herren“
heißen soll. Zu sevadhipäh bemerkt Geldner: „Der Schatzbewahrer
ist der Knauser.“ So schon Ved. Stud. 3 S. 83 mit Berufung auf
Mahidhara zu VS. 33. 82. Mit gleichem Recht, scheint mir, könnte
man behaupten, daß gopä nicht „Kuhhüter, Herr von Kühen“,
sondern „der mit seinen Kühen knausert“ hieße.
 
Annotationen