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— VI —

Was die Eintheilung des Stoffes anbetrifft, hielt ich es für angebracht, zwei
Kategorien zu unterscheiden, deren eine alle die Stiche, welche Antiken mit Absicht auf
Treue wiedergeben umfasst, die andere diejenigen, welche antike Werke bewusst umbilden
oder benutzen. Spielt in der ersten das archäologische Interesse die Hauptrolle und nimmt
der Copist eine untergeordnete Stellung ein, so tritt in der zweiten der schaffende Künstler
der Renaissance in den Vordergrund der Betrachtung. Für keinen der Stiche der ersten
Abtheilung können wir mit Bestimmtheit den Zeichner nennen, die der zweiten geben
theils bekannte Werke verschiedener Meister, unter denen Raphael und Giulio Romano
besonders hervorragen, wieder, theils lässt sich ihre Erfindung mit mehr oder weniger
Wahrscheinlichkeit diesem oder jenem Künstler zuweisen. Innerhalb dieses Rahmens
habe ich der Uebersichtlichkeit wegen die einzelnen Stecher besonders behandelt und
nicht die antiken Monumente als Eintheilungsgrund genommen. Eine tabellarische,
zum Schluss gegebene Zusammenstellung nach dem letzteren Gesichtspunkt soll die
archäologische Benutzung erleichtern. Die beifolgenden Tafeln, die theils heliographisch,
theils nach Zeichnungen Josef Schönbrunner's angefertigt sind, mögen als Beispiele für
die Art und Weise, in welcher Marcanton und seine Schüler Antiken reproducirten,
dienen.
 
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