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— 44 —

freischöpferischen Thätigkeit noch Zeit und Lust gefunden habe, so sorgfältig ausgeführte Zeichnungen
nach der Antike, wie es gerade die des bacchischen Reliefs gewesen sein muss, für Marcanton
anzufertigen ?

Auf die Frage, wer den Stechern die Zeichnungen geliefert habe, näher einzugehen, würde hier
zu weit führen. Eine endgültige Entscheidung ist bis jetzt noch nicht möglich. Erst, wenn wir eine
genauere Kenntniss von dem Grade künstlerischer Befähigung, den Marcanton und seine Genossen
besassen, haben, wenn wir in umfassender Weise die von denselben benutzten Handzeichnungen mit
den Stichen vergleichend zusammenhalten können, werden wir zu einem positiven Resultate gelangen.
Vielleicht wird sich dann die am meisten wahrscheinliche Annahme, dass die grössere Anzahl der
Zeichnungen nach Antiken von Schülern Raphaels, wenn auch möglicher Weise auf dessen direkte
Veranlassung hin, angefertigt wurde, bewahrheiten. Immerhin bleibt es bezeichnend, dass eine
eigentliche Reproduction der Antike zu Raphaels Zeit beginnt, unter der Herrschaft seiner künstlerischen
Individualität, deren Verwandtschaft, ja Congenialität mit der Antike leuchtend aus der freien Form-
vollendung, der mit leichter, unmittelbarer Verständlichkeit für Jedermann gepaarten Gedankengrösse
seiner Werke hervortritt. Lose Blätter machen zuerst die Welt auf die Schönheit der nach langer
Vergessenheit der Erde wieder entstiegenen Schätze aufmerksam. Sie geben den Anstoss zu den
ersten Sammelwerken, die das XVI. Jahrhundert entstehen sieht. Stiche wie die des Laokoon, des
Apollo von Belvedere und andere mehr gewannen sicher bald ihren wissenschaftlichen Werth und
bewahren ihn bis auf den heutigen Tag, wenn auch eine unübersehbare Fülle plan- und zweckmässig
veranstalteter Publikationen diese Erstlingsarbeiten, die freilich die Genauigkeit der Aufnahmen, wie
sie jetzt gefordert wird, vermissen lassen, fast hat vergessen machen. Ist es doch ebenso lehrreich,
wie genussvoll zu sehen, wie die höchste Zeit moderner Kunst als die einzige andere, die sich mit
dem Alterthume vergleichen lässt, die Kunst des letzteren beurtheilte, auffasste und für ihre Zwecke
verwerthete.



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