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— II

Atomen

15. Der Apollo von Belvedere. — P. 54. B. 329.

Er erscheint hier im Gegensinne und vor einer Nische.

16. Acht Hermen. — P. 69—72. B. 301 — 304,

bezeichnet mit 1536 und P. 69 (B. 301) ausserdem mit: Sic Rome in impluvio ex marmore sculp.
Es ist wohl anzunehmen, dass die sogenannten Copien A dieser Stiche die von Marcantons Hand
gefertigten Originale sind. Wenigstens weisen zwei derselben, die ich in der Albertina sah (P. 70)
durchaus dessen breite, freie und sichere Grabstichelführung auf. Ob mit Passavant für alle Blätter
antike Vorlagen anzunehmen sind, kann ich zwar nicht entscheiden, möchte es aber bezweifeln.

a. Zwei Herkuleshermen. — P. 69. B. 301.

Die eine links, deren Arme abgebrochen sind und welche ein über den Kopf gezogenes und
vorn an der Brust geknüpftes Fell trägt, giebt einen antiken Typus wieder, den wir z. B.
auf einer Herme in Neapel (Gerh. und Panofka: Neapels A. B. I, N. 113) wiederfinden. Für
die andere, deren Oberkörper und linker Arm ganz von dem weit herabfallenden Felle verhüllt
ist und welche mit der rechten Hand eine Keule schultert, möchte ich auf die bei Episcopius
(N. 65) abgebildete, freilich jugendliche Figur hinweisen. (Vergl. auch die Hermen der Villa
Ludovisi, Mon. ined. 1878, Tav. XLI, Schreiber die antiken Bildwerke der Villa Ludovisi
S. 41 ff.)

b. Zwei weibliche Hermen. — P. 70. B. 302.

Die links befindliche armlose, um deren Brust ein symmetrisch angeordnetes Gewand gezogen
ist, trägt Gebälk auf ihrem Haupte. Die andere mit einem Fruchtkorbe auf dem Kopf, einem
Stil in der Hand und mit Füssen, hält mit der Rechten das die Brust freilassende, um den Hals
geschlungene Gewand schoossartig vor der Scham. Sie ist offenbar identisch mit der von
Sandrart (T. A. II Sculpt. Taf. ee) neben dem Marforio abgebildeten Herme, über deren Auf-
bewahrungsort er nichts angiebt. Die Linke hält hier einen ruderförmigen Gegenstand, und in
dem Schoosse sind Früchte.

c. Zwei Hermen des Silvanus. — P. 71. B. 303.

Beide sind bärtig und tragen Gebälk, die links befindliche läuft in einen nach unten sich ver-
jüngenden Baumstamm aus und hat keine Arme, die andere verschränkt die Arme vor der Brust.
Man wird sie schwerlich für antik halten dürfen, ebensowenig wie

d. Zwei männliche Hernien. — P. 72. B. 304.

Die eine, halb nach rechts hinten gewandt, streckt die am Ellenbogen abgebrochenen Arme
aus und geht von den Hüften an in einen Palmbaumstamm mit Füssen über, die andere, ein
Priapos mit Turban und verhülltem Körper, dessen Beine ein roher Stamm ersetzt, zeigt mehr Ver-
wandtschaft mit antiken Typen (vergl. Gerhard: Ant. B. Taf. 102, 6.)

17. Büste des Julius Caesar. — P. 184,

bei Bartsch nicht erwähnt. Er ist mit Panzer und Paludamentum bekleidet und schaut halb
nach links. Aldovrandi erwähnt zahlreiche Köpfe des Caesar in Rom, darunter einen im Besitze
des Marco Casale, der als sein wahres Bildniss galt. (Statue S. 200.) Die meiste Aehnlichkeit
mit unserem Stiche zeigt verhältnissmässig die capitolinische Büste (Righetti: mus. cap. I, XXXII).

18. Büste des C. Caligida. — P. 185,

bezeichnet 1516. Er erscheint fast en face, trägt einen mit einem Medusenhaupte gezierten Panzer
(Aegis) und auf der rechten Schulter den Mantel. Entschieden ähnlich ist die Büste in Neapel
(Clarac. mus. de sculp. 933, 2375). Aldovrandi erwähnt nur einen Kopf des Caligula im Besitze
des Mons. Giacomelli (st. S. 259).

19. Büste des A. Vitellitis. — P. 186.

Das Pendant der beiden vorhergehenden, das ich nur aus diesem Grunde hier anführe, da ich die
Vorlage des Stechers entschieden für moderne Arbeit halte. Bez. 1516 und A. Vitellius Villi. Ro.
 
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