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— 17 —
39- Der DomauszicJicr auf dem Capitol. — P. 57. B. 480.

Bezeichnet: Rorae in Capitolio. Er befindet sich auf einer, nach oben sich verbreiternden, stufenförmigen
Basis, die auf einem Säulenpostamente ruht, in einer Stube. Zahlreiche Stiche des XVI. und
XVII. Jahrhunderts reproduciren ihn, so ein Blatt des C. Cort im Speculum, das von Diana
Ghisi copirt wurde (von Claudius Duchetus 1581 herausgegeben),

Vaccarius (II, 13),

Cavalleriis (I, 74),

Boissard (A. R. I, E.).
Sandrart (T. A. II, Sculpt. Taf. u) giebt eine von Aldovrandi nicht erwähnte, im Besitze der
Giustiniani befindliche Wiederholung der Statue wieder (wohl die jetzt in Florenz befindliche, in
den Annali dell' Inst. 1874 Tav. dAgg. M. von Brizio publicirte, Dütschke a. a. O. III, N. 150)
und erwähnt dabei von der capitolinischen, dass sie durch das Alter ihren Glanz verloren habe,
schwarz und desshalb unkenntlich geworden sei. Dass schon Brunellesco den Dornauszieher auf
seinem für das Jahr 1402 gefertigten Concurrenzrelief für die Thüre des Baptisteriums als Neben-
figur verwerthete, ist bekannt. Ueber zwei andere, wie es scheint von der Statue nicht abhängige
Darstellungen vergleiche N. 11 des II. Theiles.

40. Die Reiterstatue des Marc Aurel. — P. 59. B. 515.

Bezeichnet: Sic Rome aere sculp. ante Portam Eccl. S. Johannis Lathera. — Die Reproduction
ist getreuer, als die Marcantons; so sind die Sandalen und die Satteldecke richtiger wieder-
gegeben. Im Hintergründe aber sieht man über eine Mauer auf eine gebirgige Landschaft. Vergl.
im Uebrigen N. 3.

b. Reliefs.

Es handelt sich hier zunächst um -vier Reliefs von der Trajanssäule, die in der Renaissance-
zeit sicherlich für eines der grössten Wunderdinge aus dem Alterthume, die in Rom zu sehen
waren, galt. Dass wir gleichwohl von ihren figürlichen Darstellungen verhältnissmässig wenige
frühe Abbildungen haben, erklärt sich leicht aus der Schwierigkeit des Zeichnens. Es erregte
die grösste Bewunderung, als Jacopo Ripanda mittelst Maschinen die Säule bestieg und zum
ersten Male die Reliefs copirte. (Vergl. Commentariorum urbanorum Raphaelis Volaterrani
XXXVIII libri. Paris 1511. 1. XXI. fol. 223.) Seinem Beispiele folgten dann Raphael und seine
Schüler, wie wir aus Alf. Ciaccones Vorrede zur historia utriusque belli Dacici (Rom 1576)
erfahren, welcher von der Mühe und Sorgfalt erzählt, mit der sie Vieles copirten und dann zu
ihrem Gebrauche benutzten und in die Gemälde übertrugen. Möglicherweise waren auch die
Zeichnungen, nach denen Marco Dente stach, Früchte dieses Studiums. Sie behandeln vier auf-
einanderfolgende Reliefs (in Bartoli's Colonna Trajana die Tfn. 13—15, bei Froehner: la colonne
Trajane pl. 43—46), worauf Bartsch und Passavant nicht Rücksicht genommen haben.

41. Der Bau eines Lagers. — P. 26. B. 205.

(Bartoli 13. Froehner 43.) Die Begränzung des Stiches ist an der rechten Seite etwas anders, als
bei Froehner. Der Plattenrand durchschneidet den mauernden Mann und den ruhig dastehenden
oben, deren andere Hälften man auf P. 24 sieht. Die Verschiedenheiten sonst sind geringfügiger
Art, so fehlt dem links in der Mitte befindlichen, nach links gewandten Manne das Arbeitsgeräth
in der Hand, der hinter der Mauer stehende Feldherr schaut halb nach links, und der bei
Froehner 2 Stäbe haltende Mann trägt bei Dente einen Schild.

42. Der Bau eines Lagers. — P. 24. B. 203.

(Bartoli 14. Froehner 44.) Links ergänzt der Stich die auf P. 23 nur halb gegebenen Figuren,
deren unterste nicht wie bei Froehner hämmert, sondern einen Stein hebt und deren mittlere
bis an die Knie sichtbar ist. Der hämmernde Mann in der Mitte hebt bei Dente nur die linke
Faust ohne Werkzeug, die beiden, die Pferde haltenden Leute sind unbärtig, der Schmuck im
Schilde ist hier, wie auf den anderen Blättern, durchgängig etwas verändert.
 
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