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Thode, Henry
Die Antiken in den Stichen Marcanton's, Agostino Veneziano's und Marco Dente's — Leipzig, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.4302#0044
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— 3o —

2. Agostino Veneziano.
a. Historische und mythologische Darstellungen.

27. Cleopatra. — P. 34. B. 198.

Nach der Zeichnung eines Schülers von Raphael, bez. 1528. An einer Säule liegt mit nacktem,
aufgerichteten Oberkörper Cleopatra, in deren Brust eine um ihren linken Arm sich schlingende
Schlange beisst. Neben dem links befindlichen Altar, an welchen ein Köcher und Bogen ge-
lehnt sind, steht, beide Hände vor dem weinenden Gesicht, Amor. Die Composition ist einem
Stiche des Meisters von 1515 entlehnt. (B. XIII, S. 415, 12. Eine ganz ähnliche Darstellung auf
einem anderen Blatte desselben führt Passavant im British Museum an. V. S. 90, N. 37.)
Cleopatra erscheint hier in derselben Stellung, aber nackt, Amor fehlt und statt des Altares
findet sich eine Herme. Die weibliche Figur gleicht in auffallender Weise, von unbedeutenden
Einzelnheiten abgesehen, der Iphigenie auf der schönen Marmorvase in Florenz, welche die
Opferung Iphigenies in Aulis als Relief trägt und zu Bartolis Zeit als ein des Phidias würdiges
Werk in den Gärten der Medici bewundert wurde. (Abgeb. Bartoli: Admir. T. 18 u. 19. Mont-
faueon: ant. exp. II, 1, XXXIV. Miliin: Gal. myth. CLV, 556.) Wenn sich eine Entlehnung
auch nicht mit Bestimmtheit behaupten lässt, so muss doch die Uebereinstimmung mit dieser,
ähnlich auch für die Furien angewendeten antiken Haltung, betont werden.

28. Bacchische Seme. — P. 41. B. 215,

bezeichnet 1528. Dem von einem Satyr, einem Faun "und einem Knaben getragenen Silen eilt
eine die Pauken schlagende Bacchantin voran, während rechts ein Knabe mit einem Gefäss auf
der Schulter folgt. — Scenen des fröhlichen Dionysischen Treibens, die in so zahlreichen Reliefs
aus dem Alterthume auf uns gekommen sind, spielen auch in der Kunst der Renaissance eine
grosse Rolle. Man hat sich ebenso häufig an antike Vorbilder gelehnt, als der eigenen Phantasie,
die sich auf diesem Gebiete recht nach Herzenslust ergehen konnte, die Zügel gelassen. Gerade
hier ist es besonders schwierig, die Benutzung alter Denkmäler nachzuweisen, da antike Motive
meist mit neuen, aber ganz im Geiste der Antike erfundenen so verquickt sind, dass eine Unter-
scheidung höchst schwer fällt. Unzweifelhaft steht mit unserm Stiche ein geschnittener Stein
(Casaubonus: de Satyrica Graecorum et Romanorum poesi 1605, p. 67. Montfaucon: ant. expl.
Suppl. I, LVI: du cabinet du roi) in Zusammenhang, der die Hauptgruppe, sowie die Bacchantin
fast getreu wiedergiebt, dazu aber noch einen zweiten Eros mit Ziegenbock, einen Flötenbläser
und eine Frau, die eine Traube hochhält, fügt, unzweifelhaft aber modern ist. Die Mittelgruppe
findet sich ähnlich auf dem Sarkophag Braschi in München (Müller-Wieseler II, 36, 422), auf
einem vaticanischen (Mus. Pio. Clem. IV, 24) und auf einem Relief bei Guattani (Mon. ined. 1786,
April, T. UI).

29. Bacchische Scene. — P. 42. B. 240.

Vermuthlich nach einer Zeichnung Giulio Romanos. In der Mitte reitet Silen auf zwei Faune

gestützt, von denen der eine eine Maske hält. Rechts davon giesst ein Faun einem anderen am

Boden sitzenden aus einem Schlauche ein. Links lassen ein sitzender Eros und ein Satyr, der

in der Rechten eine sein Glied anbeissende Schlange hält, einen Ziegenbock durch einen Reifen

springen, dahinter eilen eine die Pauken schlagende Bacchantin, eine Frau mit Fruchtkorb auf

dem Kopf und ein Knabe nach links. Im Hintergrunde sieht man ein Haus, zwei kelternde

Satyrn und eine Herme. — An ein bestimmtes Relief als Vorlage ist wohl nicht zu denken,

obgleich nahezu alle einzelnen Motive auch auf antiken Darstellungen vorkommen. Die Gruppe

des Silen erinnert, wie Pulszky richtig bemerkt, an das früher für alt gehaltene, jetzt als moderne

Arbeit erkannte Relief des Musee Napoleon I. (abgeb. Clarac 138, 155).

30. Tanz von Faunen und Bacchantinnen. — P. 43. B. 250.

Copien: Von der linken Hälfte A von Marcanton, die von Bartsch B bezeichnete und eine von
der linken Seite unter Enea Vicos Namen bei Landon IV. 210. Zeichnungen zur linken Seite:

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