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Grabdenkmälern und etruskischen Aschenkisten finden wir Ehegatten mit dieser verschränkten
Handhaltung. (Vergl. darüber Stephani: compte rendu 1861, p. 70 ff. A. Rossbach: Römische
Hochzeits- und Ehedenkmäler. Leipzig 1871.)

42. Eine Frau bei einer Vase. — P. 111. B. 474.

Sie steht nach links gewandt, mit nacktem Oberkörper, in einer Landschaft und stützt sich mit
dem rechten Arme auf einen Pfeiler, während die Linke auf einer Vase ruht. Wie die beiden
folgenden, von Pulszky schon darauf bezogenen Eiguren, ist auch diese dem Parisurtheilrelief
der Villa Pamfili entnommen und giebt die am weitesten links befindliche Nymphe mit geringen
Veränderungen im Gegensinne wieder. Auf der Braunschen Abbildung (annali dell' inst. XI,
Tav. d'agg. H) ist der Hals des Gefässes abgebrochen, die rechte Hand liegt hinter dem Schenkel,
und der Kopf ist ohne Kranz.

43. Eine Frau bei einer Vase. — P. 112. B. 474.

Sie sitzt von hinten gesehen, die rechte Hand auf ein Gefäss gestützt, in einer Landschaft und
reproducirt im Gegensinne die zweite Nymphe auf dem Pamfilirelief, zeigt aber das dort auf
dem Sitze liegende Gewand um die Hüften gezogen. Die Vase ist bei Agostino, wie auch auf
den zwei anderen Blättern desselben reicher gestaltet.

44. Eine Frau bei einer Vase. — P. 113. B. 478.

Sie steht mit nacktem Oberkörper, über der linken Schulter ein Gewand, die Rechte auf eine
Vase gestützt, von vorne gesehen in einer Landschaft. Der nach dem Kopfe zu gekrümmte
linke Arm ist auf dem Relief horizontal ausgestreckt. Die Abbildung ist hier in gleichem Sinne,
wie das Original.

45. Der Mann mit dem Lorbeerzweig. — P. 117. B. 491.

Vor einem Circus sitzt auf einer Bodenerhöhung, das linke Bein aufgestemmt, in der linken Hand
einen Lorbeerkranz ein bärtiger, herausschauender Mann. Auf sein Knie stützt eine mit über-
geschlagenem rechten Beine stehende Frau rechts den linken Arm, auf den sie das Haupt lehnt.
Links hält sich eine andere Frau mit der Linken an einen im Rücken des Mannes befindlichen
Lorbeerbaum. — Bartsch sieht in dem Manne die Personification der Beredtsamkeit, die in Prosa
und Poesie, bezeichnet durch die beiden Frauen, herrschen müsse und Passavant glaubt, der Stich
sei nach einer flüchtigen Skizze Raphaels gemacht. Mir macht es den Eindruck, als sei er
ungeschickt nach einem etwas rohen, alten Reliefe gezeichnet. Wir hätten uns dann die Darstellung
etwa als Apotheose eines Dichters vorzustellen, an dessen Seite zwei Musen stehen. Die rechts
befindliche erinnert lebhaft an den überlieferten Typus der Polyhymnia.

c. Architektur und Ornamente.
46. Architekturtheile. — P. 129—137. B. 525—533.

Kapitale, Basen und Gebälk der drei antiken Ordnungen. Bezeichnet 1528 und S. B. (Sebastiano
Bolognese). Sie finden sich in der ersten Ausgabe von Serlios Regole generali d'architettura
von 1537 und sind mit Benutzung antiker Bauten gezeichnet.

\7.Die drei Altäre des yupiter und des Amor, — P. Seh. 138. 139. 140.
B- XIV, 535. 536. XV, S. 56, 3.

die man wohl in das Werk des Agostino einreihen muss, erwähne ich hier, da Passavant antike
Vorbilder für sie annimmt. (Raph. d' Urb. II, S. 601). Dies darf wohl nicht streng behauptet
werden. Offenbar sollen sie nur die verschiedenen antiken Baustyle zur Anschauung bringen.

48. OmamentsticJi. — P. 160 B. 560,

bez. 1521, ähnlich denen des Nicoletto da Modena, mit Benutzung von Motiven, welche wie
die zwei an eine Trophäe gefesselte Männer und der eine Ziege melkende Satyr der antiken
Kleinkunst entlehnt sind.
 
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