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1523-
Lodovico verpflichtet sich, M. Geld auszuzahlen, will dann aber
den Vertrag annullirt sehen. Es kommt zu einer lebhaften Aus-
einandersetzung in Briefen und zu bitteren Äusserungen seitens
M.s. Am 5- Mai 1525 hat M. dann Gismondo die 500 Dukaten
gezahlt. (Lett. 54. 55. 57.)
1523. 16. Juni. Ein Entwurf von M. für eine Villa mit Garten,
den der Marchese von Mantua in Marmiruolo auszuführen
gedachte, wird von Baldassare da Castiglione von Rom nach
Mantua gebracht. (Milanesi: prosp. cronol. 364.)
1523. 18. Juni. Lionardo sellajo, der seine Werkstatt nicht mehr
hat, bittet M., bei Fattucci es durchzusetzen, dass er sie wieder
erhalte. (Frey: Briefe 197.)
1523. 28. Juni vermittelt Bartolommeo Angiolini den Wunsch des
grossen Kunstliebhabers, Kardinals Domenico Grimani, Patri-
archen von Aguileja, von M. ein kleines Kunstwerk, sei
es ein Gemälde, einen Bronzeguss oder eine Skulptur zu er-
halten, wie M. es versprochen. (Gotti I, 176. Frey: Dichtungen
505.) — M. erklärt sich, trotz seiner grossen Beschäftigung,
dazu bereit. Hocherfreut dankt ihm der Kardinal selbst, über-
lässt ihm ganz den Preis für das „quadretto“ und ordnet durch
Angiolini an, dass M. nach 3 Monaten Bedenkzeit gleich zu
Beginn der Arbeit 50 Dukaten als Anzahlung gemacht werden.
(Frey: Dichtungen 506. Daelli 16.) — Darauf antwortet M., er
wolle gern Alles thun, was in seinen Kräften stehe, doch sei er
überhäuft mit Arbeit und alt: wenn er einen Tag arbeite,
müsse er vier ruhen. (Lett. 420, Juli 1523.)
1523. 23. September stirbt Hadrian VI.
1523. 3. November. Als Agent des Kardinals Giulio schliesst Dom.
Bertini in Carrara Vertrag mit einigen Steinmetzen über Marmor-
lieferung ab, zu den Preisen, wie sie früher mit Michelangelo ab-
geschlossen hatten. (Contratti 698.)
1523. 19. November wird Giulio Medici Papst Clemens VII.
In einem Briefe vom 25. Nov. an Dom. Bertini in Carrara, dem
er Bernardino di Pier Basso, seinen einstigen Gehülfen, empfiehlt,
spricht M. die Hoffnungen aus, die er auf des neuen Papstes
künstlerische Unternehmungslust setzt. (Lett. 423.)
1523. Anfang Dezember, etwa 8.—10., ging M. nach Rom, um vom
Papste bestimmte Zusagen zu erhalten. Es ist dort über die
Mediceergräber (und den Bau der Bibliothek von S. Lo-
renzo?) verhandelt worden; auch die Angelegenheit des Julius-
denkmales kommt zur Sprache. Dies geht aus den folgenden
Briefen hervor. Etwa am 20. Dezember ist M. nach Florenz
zurückgekehrt. Er nimmt Antonio Mini als Gehülfen an. (Frey:
Briefe 197. 198.) Vasari verlegt diese Reise irrthümlich in das
Jahr 1525. (Vasari VII, 191.)
1523-
Lodovico verpflichtet sich, M. Geld auszuzahlen, will dann aber
den Vertrag annullirt sehen. Es kommt zu einer lebhaften Aus-
einandersetzung in Briefen und zu bitteren Äusserungen seitens
M.s. Am 5- Mai 1525 hat M. dann Gismondo die 500 Dukaten
gezahlt. (Lett. 54. 55. 57.)
1523. 16. Juni. Ein Entwurf von M. für eine Villa mit Garten,
den der Marchese von Mantua in Marmiruolo auszuführen
gedachte, wird von Baldassare da Castiglione von Rom nach
Mantua gebracht. (Milanesi: prosp. cronol. 364.)
1523. 18. Juni. Lionardo sellajo, der seine Werkstatt nicht mehr
hat, bittet M., bei Fattucci es durchzusetzen, dass er sie wieder
erhalte. (Frey: Briefe 197.)
1523. 28. Juni vermittelt Bartolommeo Angiolini den Wunsch des
grossen Kunstliebhabers, Kardinals Domenico Grimani, Patri-
archen von Aguileja, von M. ein kleines Kunstwerk, sei
es ein Gemälde, einen Bronzeguss oder eine Skulptur zu er-
halten, wie M. es versprochen. (Gotti I, 176. Frey: Dichtungen
505.) — M. erklärt sich, trotz seiner grossen Beschäftigung,
dazu bereit. Hocherfreut dankt ihm der Kardinal selbst, über-
lässt ihm ganz den Preis für das „quadretto“ und ordnet durch
Angiolini an, dass M. nach 3 Monaten Bedenkzeit gleich zu
Beginn der Arbeit 50 Dukaten als Anzahlung gemacht werden.
(Frey: Dichtungen 506. Daelli 16.) — Darauf antwortet M., er
wolle gern Alles thun, was in seinen Kräften stehe, doch sei er
überhäuft mit Arbeit und alt: wenn er einen Tag arbeite,
müsse er vier ruhen. (Lett. 420, Juli 1523.)
1523. 23. September stirbt Hadrian VI.
1523. 3. November. Als Agent des Kardinals Giulio schliesst Dom.
Bertini in Carrara Vertrag mit einigen Steinmetzen über Marmor-
lieferung ab, zu den Preisen, wie sie früher mit Michelangelo ab-
geschlossen hatten. (Contratti 698.)
1523. 19. November wird Giulio Medici Papst Clemens VII.
In einem Briefe vom 25. Nov. an Dom. Bertini in Carrara, dem
er Bernardino di Pier Basso, seinen einstigen Gehülfen, empfiehlt,
spricht M. die Hoffnungen aus, die er auf des neuen Papstes
künstlerische Unternehmungslust setzt. (Lett. 423.)
1523. Anfang Dezember, etwa 8.—10., ging M. nach Rom, um vom
Papste bestimmte Zusagen zu erhalten. Es ist dort über die
Mediceergräber (und den Bau der Bibliothek von S. Lo-
renzo?) verhandelt worden; auch die Angelegenheit des Julius-
denkmales kommt zur Sprache. Dies geht aus den folgenden
Briefen hervor. Etwa am 20. Dezember ist M. nach Florenz
zurückgekehrt. Er nimmt Antonio Mini als Gehülfen an. (Frey:
Briefe 197. 198.) Vasari verlegt diese Reise irrthümlich in das
Jahr 1525. (Vasari VII, 191.)