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https://doi.org/10.11588/diglit.5794#0071
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bung der Mark- und Rinden-Substanz des von mir untersuchten Hirns nichts
Bestimmtes anzugeben, weil das Hirn bereits einige Zeit lang im Weingeist auf-
bewahrt worden war, da ich es erbielt, und folglich der Farben-Unterschied der
Substanzen nicht mehr deutlich zu erkennen war.
Ferner geben Meckel und Walter ") an, dafs die Mark - Substanz der von
ihnen zergliederten Neger-Hirne von einer gröfseren Festigkeit gewesen sey, als
man sie bei Europäern gewöhnlich antreffe. Sie sey fast so zähe geAvesen, wie
man sie zuweilen bei Wahnsinnigen finde. Soemmerring, Camper, Bonn, Cal-
dani und Rudolphi haben solches nicht beobachtet.
HAT DER NEGER DICKERE ODER GRÖSSERE NERVEN
ALS DER EUROPÄER?
Soemmerring, der sich das grofse Verdienst erworben hat, das Verhältnifs
der Dicke oder Gröfse der Nerven zur Masse und Gröfse des Hirns zu beach-
ten , wollte beobachtet haben, dafs die von der Grundfläche des Hirns der Neger
abgehenden Nerven, jn Vergleich mit denen der Europäer, dicker seyen. Beson-
ders auffallend glaubte er diefs an den Riech - Nerven, Seh-Nerven und an dem
fünften Nerven-Paar wahrgenommen zu haben. Betrachten wir aber die Nerven
an der Grundfläche des Negers Honore (Tafel IV.), welche sehr genau abge-
bildet sind, so ist kein solcher Unterschied von denen des Europäers bemerkbar.
Auch am Hirne der Bosjeman-Frau, und an zweieu Hirnen von Negern der
Sammlung für vergleichende Anatomie zu Paris, konnte ich keinen Unterschied
in der Dicke der Nerven erkennen. Demnach halte ich mich für berechtigt aus-
zusprechen , dafs das Hirn der Neger im Verhältnifs zu der Dicke der Nerven
nicht kleiner ist als bei den Europäern; oder dafs die Nerven der Neger nicht
dicker sind als die der Europäer.
d) a. a. O. Deprehendi substantiam medullärem cerebri in hoc aethiope duriorem quam ordinarie in
Europacis esse solet, et fere tantne tanacitatis, ut in non nullis hominibus mente captis.
bung der Mark- und Rinden-Substanz des von mir untersuchten Hirns nichts
Bestimmtes anzugeben, weil das Hirn bereits einige Zeit lang im Weingeist auf-
bewahrt worden war, da ich es erbielt, und folglich der Farben-Unterschied der
Substanzen nicht mehr deutlich zu erkennen war.
Ferner geben Meckel und Walter ") an, dafs die Mark - Substanz der von
ihnen zergliederten Neger-Hirne von einer gröfseren Festigkeit gewesen sey, als
man sie bei Europäern gewöhnlich antreffe. Sie sey fast so zähe geAvesen, wie
man sie zuweilen bei Wahnsinnigen finde. Soemmerring, Camper, Bonn, Cal-
dani und Rudolphi haben solches nicht beobachtet.
HAT DER NEGER DICKERE ODER GRÖSSERE NERVEN
ALS DER EUROPÄER?
Soemmerring, der sich das grofse Verdienst erworben hat, das Verhältnifs
der Dicke oder Gröfse der Nerven zur Masse und Gröfse des Hirns zu beach-
ten , wollte beobachtet haben, dafs die von der Grundfläche des Hirns der Neger
abgehenden Nerven, jn Vergleich mit denen der Europäer, dicker seyen. Beson-
ders auffallend glaubte er diefs an den Riech - Nerven, Seh-Nerven und an dem
fünften Nerven-Paar wahrgenommen zu haben. Betrachten wir aber die Nerven
an der Grundfläche des Negers Honore (Tafel IV.), welche sehr genau abge-
bildet sind, so ist kein solcher Unterschied von denen des Europäers bemerkbar.
Auch am Hirne der Bosjeman-Frau, und an zweieu Hirnen von Negern der
Sammlung für vergleichende Anatomie zu Paris, konnte ich keinen Unterschied
in der Dicke der Nerven erkennen. Demnach halte ich mich für berechtigt aus-
zusprechen , dafs das Hirn der Neger im Verhältnifs zu der Dicke der Nerven
nicht kleiner ist als bei den Europäern; oder dafs die Nerven der Neger nicht
dicker sind als die der Europäer.
d) a. a. O. Deprehendi substantiam medullärem cerebri in hoc aethiope duriorem quam ordinarie in
Europacis esse solet, et fere tantne tanacitatis, ut in non nullis hominibus mente captis.