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hohen Berg Kändili, der mit schroffen Abhängen ins Meer
hinabsteigt. Anthedon wurde von Fischern, Fährleuten und
Schiffszimmerem bewohnt. Letztere holten ohne Zweifel ihr
18 Bauholz aus dem nahen waldigen Euboea, da die Berge von
Anthedon theils kahl sind, theils kein brauchbares Bauholz
liefern können. Das Aeufsere der Anthedonier beschreibt Di-
cäarch so, wie die heutigen Schwammfischer auf Calymnos,
rothbraun oder von rothem Ansehen und mager, und ihr Leben
gröfstentheils am Strande im Meergrase und Fischerhütten zu-
bringend. — In besonderer Verehrung stand bei den Anthe-
doniern ihr Stammvater, der prophetische Meergott Glaucus44),
der vor seiner Meerwandlung ein geschickter Fischer gewesen
war. Man zeigte die Stelle, wo er sich nach Genufs eines
Krautes, das ihn unsterblich machte, ins Meer hinabgestürzt
hatte.

Perieg. 499. Lycophr. 754. Soyl. Peripl. nlxos Ufto/ttä», Stat. Theb.
VII, 334.

41) Athen. VII, p. 296 ff. Ov. Met. XIII, 898 ff. Stat. Sylv. III,
2,38. Hyg. fab. 199. Palaeph. 28. Mythogr. I, 3. II, 168. Fulgent.
H, 12.
 
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