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so viel als möglich zu zeigen. Der einmal hergebrachten Ord-
nung schliefst sich Pausanias an, und man mufs sich dies bei
der Lesung desselben vergegenwärtigen, um zum richtigen
Verständnifs zu gelangen. Manchmal setzt er voraus, dafs
die Periegeten den Reisenden z. B. in einen Tempel geführt
haben, und erzählt uns einiges von den dort befindlichen
Götterbildern, ohne den Tempel zu erwähnen, so unter andern
in Betreff der Pandemos Aphrodite1). Oder er erwähnt den
Tempel erst nachträglich, und zwar gewöhnlich mit dem Ar-
tikel: b vaög, iv Tca vatii und dergleichen, weil er voraussetzt,
dafs die Periegeten den Reisenden bereits wenigstens mit dem
Namen des Tempels bekannt gemacht haben. Um nur ein
Beispiel anzuführen, so erzählt er erst allerlei von dem alten
Xoanon der Polias Athene und der ewigen Lampe dieser
Göttin, dann führt er den Tempel, in welchem sich der Leser
bereits befindet, mit den Worten an: es steht in dem Tempel
der Polias ein hölzerner Hermes2). Auf dieselbe Weise spricht
er weiter unten von dem heiligen Oelbaum, der, wie bekannt,
im Pandrosium stand, erwähnt aber dies letztere erst im
darauf folgenden Paragraphen. Aus der Voraussetzung, dafs
die Periegeten dem. Reisenden gewisse Gegenstände ohne Zweifel
zeigen werden, entspringt der Gebrauch des Artikels an Stellen,
wo man ihn keineswegs erwarten sollte, weil weder von be-
kannten, noch früher erwähnten Dingen die Rede ist. Zahl-
reiche Belege dieser Eigenthümlichkeit bieten sich bei der
Lesung des Pausanias von selbst dar. In Uebersetzungen oder
Erklärungen könnte man solche Artikel füglich umschreiben.
Tä iv zotg aetotg würde heifsen: die Giebelbilder des Tem-
pels, den du nun vor dir siehst. — inl de xov ßd&Qov, auf
der Basis, zu der man dich nun führen wird. — zag slxövag,
die Statuen, die man dir zunächst zeigen wird — und der-
gleichen mehr.

!) Paus. 1,22, 3.

2) I, 26, 7. 27,1: xüxm äl iv i$ vuQ r!js Hokicidos 'Mq{i)Js 1-iXov.
 
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