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Vasari, Giorgio; Förster, Ernst [Hrsg.]; Schorn, Ludwig [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 2. Abtheilung): Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1845

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https://doi.org/10.11588/diglit.58989#0039

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Doffo und Battista. 27
sehen, auch verdiente er daß der gelehrte Dichter, sein ver-
trauter Freund, in seinen gepriesenen Schriften ihn rühmend
nennt, und die Feder des Herrn Lodovico hat dem Namen gerühmt,
Dosso's mehr Glanz verliehen als alle Pinsel und Farben,
die er während seines Lebens brauchte.^) Ich für mich
finde daß denen ein großes Glück zu Theil wird, welche
von so großen Männern gefeiert werden, denn die Macht
der Feder zwingt unendlich viele, dem Lob Glauben zu
schenken, wenn auch das Verdienst ihm nicht ganz gleich-
kommt.
Dosso war sehr geliebt vom Herzog Alfonso von Ferra-von Herz.M-
ra wegen seiner Vorzüge in der Kunst sowohl als wegen
seines gefälligen angenehmen Betragens, Eigenschaften an
denen der Herzog großes Gefallen fand. In der Lombar-
dei stand er im Ruf Landschaften besser als irgend ein^""
anderer zu malen, auf der Mauer in Oel oder in Wasser-
farben, besonders nachdem man die deutsche Manier kennen
gelernt hatte. Für die Cathedralkirche kn Ferrara verfer-
tigte er ein Oelbild mit Figuren welches für recht gut galt, Dombild in
und malte im Palast des Herzogs viele Zimmer gemein-

der Maler Dossogeboren ward rc." Er war (vgl. II, 2. x. I2i)(wie
sein Bruder) ein Schüler des Lor- Costa, hielt sich aber dann zu
weiterer Ausbildung sechs Jahre in Rom und tuns in Venedig auf.
Das Bestreben, die beiden letztern Schulen zu verbinden, ist bei ihm
sehr sichtbar.
Ariosi bat seiner und seines Bruders zwar nur in der 2ten Stanze
des xxxm Gesanges durch einfache Nennung seines Namens gedacht,
allein in Gemeinschaft mit Mantegna, Leonardo, Gian Bellini, Michel-
angelo, Raffael, Tizian und Fra del Piombo, woraus sich die enthu-
siastische Aeußerung Vasari's erklärt.
Der herzogliche Palast wurde nach ki-irri wsmoris stell« 8lori« äi
sssrrara nach einer verzehrenden Feuersbrunst im I. 1554 durch Her-
cules n erneuert. Gegenwärtig ist der Palast vom päpstlichen Car-
dinal - Legaten bewohnt. Die Gemäld? der Dossi sind erhalten^ ob-
schon stark restaurirt. Im ersten Saale sieht man am Plafond
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