exxxn.
Das Leben
des Bildhauers und Baumersters
Niccolo mit dem Beinamen Trrbolo.
Dem Tischler Raffaello mit dem Zunamen Ll Riccio de
Herkunft Pericolt', der in Florenz an der Ecke von Montelore wohnte,
wurde, wie er mir selbst erzählte, im Jahr 1500 ein Sohn
geboren, den er Niccolo taufen ließ, damit der Name seines
Vaters auf den Enkel vererbe.
Obwohl arm, beschloß er doch, der Knabe, dessen rich-
tigen Verstand und aufgeweckten Geist er erkannte, solle
vor allem gut lesen, schreiben und rechnen lernen, und schickte
ihn deßhalb in die Schule; weil aber das Kind lebhaft
und in dem was es that unbändig war, so schien ihm
überall der Raum zu enge und war unter Kindern wie in
der Schule ein Teufel, der sich und andere quälte und tri-
bulirte; dadurch kam es daß man ihn nicht Niccolo, son-
dern fortgesetzt Tribolo nannte, bis er diesen Namen für
immer bei Jedermann behielt. *)
0 Das Anhängen von Spitznamen war in Floren; ein allgemeiner
Gebrauch, was sich ganz besonders aus Varchi's Geschichte ersehen
läßt, und da Einer den Andern fast nur mit dem Beinamen nannte,
so ging der Familienname zuweilen ganz verloren, wie es z. B- dem
Das Leben
des Bildhauers und Baumersters
Niccolo mit dem Beinamen Trrbolo.
Dem Tischler Raffaello mit dem Zunamen Ll Riccio de
Herkunft Pericolt', der in Florenz an der Ecke von Montelore wohnte,
wurde, wie er mir selbst erzählte, im Jahr 1500 ein Sohn
geboren, den er Niccolo taufen ließ, damit der Name seines
Vaters auf den Enkel vererbe.
Obwohl arm, beschloß er doch, der Knabe, dessen rich-
tigen Verstand und aufgeweckten Geist er erkannte, solle
vor allem gut lesen, schreiben und rechnen lernen, und schickte
ihn deßhalb in die Schule; weil aber das Kind lebhaft
und in dem was es that unbändig war, so schien ihm
überall der Raum zu enge und war unter Kindern wie in
der Schule ein Teufel, der sich und andere quälte und tri-
bulirte; dadurch kam es daß man ihn nicht Niccolo, son-
dern fortgesetzt Tribolo nannte, bis er diesen Namen für
immer bei Jedermann behielt. *)
0 Das Anhängen von Spitznamen war in Floren; ein allgemeiner
Gebrauch, was sich ganz besonders aus Varchi's Geschichte ersehen
läßt, und da Einer den Andern fast nur mit dem Beinamen nannte,
so ging der Familienname zuweilen ganz verloren, wie es z. B- dem