Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine — 1889

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7987#0024
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
8H -4'

X

die umfaffende Gelehrsamkcit des verfaffers, der uns gleichwohl mit
dem sogenannten Gelehrtenballast an Litaten und Polemik verschonh
zur vollen Geltung, sowohl bei der Geschichte des astatischen, wie bei
jener des euroxäischen Porzellans. Unübertresflich ist dann Sic Dar-
stellung, welche Falke von dem „sranzösischcn Gsschmack" gibt; die
sranzösischen Stile seit Louis XIII. bis auf unsere Tage, an deren
Lsand das IVesen des sranzösischen Geschmacks erläutert wird, ihr
Lharakter und ihre Lntwickelung im Ausammenhang mit der xolit-
ischen Geschichte sind in geradezu klassischer Weise geschildert. Lbenso
aber trägt der letzte Aufsatz „lvanddekoration und Wandmalerei in der
Airche" den Stemxcl der vollcndung: es siud nicht nur lebensvolle histor-
ische Auseinandersetzungen, die der bernhmte verfaffer darin bietet,
sondern zum Nachdenken und Vergleichen mit unserm heutigen Aunst-
gewerbe anregende Betrachtungen. — kvas bedarf es da noch em-
xfehlender kvorte? , 6.

Alsr. Grenser, Zunftwaxpen und ksandwerker-Insignien.
Eine kseraldik der Aünste und Gewerbe, nach urkundlichem Material
zusammengestellt. Frankfurt, kv. Rommel, 1889.

Neben dem Gerlach'schen jdrachtwerk über das Gewerbe-Nono-
gramm könnte dieses bescheidene Büchlein übcrflüssig erscheinen; wer
sich aber etwas darin vertieft, wird dasselbe bald als eine nothwendige
Lrgänzung zu jenem lieb gewinnen, und allen denen, welchen die
Alittel zur Anschaffung obigen jdrachtwerkes versagt sind und welche
dabei genug eigene künstlerische jdhantasie bcsitzen, um die in kleinen
Skizzen gegebenen schematischen Darstellungen zu verarbeiten, wird das
in Rcde stehende Buch nützliche Dienste erweisen. Sein kjanptwerth
beruht in der ausführlichen, alxhabetisch nach den Gewerben gcordneten
Beschreibung der nach Drt, Zeit und auderen Umständen wechselnden
Lmbleme, wozu der kjerausgeber das Matcrial aus seincr, gegen
500 Siegel von Iünften ro. umsaffenden Sammlung geschöxft hat,
welche schon der Bearbeitung des „Gewerbe-INonogramms" zu Grunde
gelegt worden war. So reichhaltig das letztgenannte IVerk auch ist,
so wird doch schon INancher die historische Begründnng der INonogramme
unangenehm vermißt haben; diese ist hier, zugleich mit einer wohl er-
schöxfenden Beschreibung der verschiedenen Aeichen, in eingehendster
IVeise geboten. — Aber noch ein weiterer vorzug des Buches muß
hervorgehoben werden; es ,gervährt nämlich Linblicke in die Gowerb-
thätigkeit früherer Iahrhunderte, in das Zunftleben des INittelalters ro.,
die schwerlich irgendwo in solch übersichtlichcr, handlicher Form geboten
werden. Ivir köunen uns deshalb den lvorten vollinhaltlich anschließen,

die der verfasser gegen den Schluß seiner vorrede aussxricht: „Allen,
die das ksandwerk lieben, die über dem modernen Industriestaat den
alten Familiensinn, mit dem INeister, Gesellen und Lchrlinge innig an
einander gekettet waren, noch nicht verloren haben, die sich gerne von
der Geschichte ihres Standes crzählen lassen, sei ein Blick in diese
Iusammenstellung sreundlich emxfohlen." Q.

Iul. Lessing, Stühle, Lieferung 5 6es der vorbilderhefte aus dem
kgl. Uunstgewerbe-lNuseum zu Berlin. L. wasmuth, Berlin, s889.
Die Lieferung zu ;s Blatt Lichtdrnck 10 Mark.

Ivie in anderer Lsinsicht, so entfaltet das Berliner Uunstgewerbe-
Mnseum auch in Bezug auf die Nutzbarmachung seiner Schätze sür
das Aunstgewerbe eine große Rührigkeit; so bildet obiges lverk den
zweiten Theil einer Serie von vorbilderheften, wclche mit „Rahmen"
eröffnet worden sind und mit gothischen Möbeln, Leuchtern und Aande-
labern, Majoliken sortgesetzt werden sollen. Jn vorliegenden kheften
sind das ;s. bis Iahrhundert mit Stühlen aller Art vertreten und
zwar im Ganzen streng geschichtlich geordnet. kjier sinden sich die
italienischen Faltstühle, dann hohe und niedere Lehnstühle, Buchständer,
ein Lhorstuhl und auch der bekannte drehbare, sog. „Lutherstuhl" mit der
behaglichen breit gerundeten Rücklehne. In zahlreichen Abwandlungcn
haben die „Schemel" Aufnahme gefuiidsn, wie der kserausgeber jene
Stühle nennt, dic vorn und hinten ausgeschuittene oder geschnitzte Bretter
als Füße, beziehw. Lehnen und unter dem Sih einen Zargenkranz
besitzen. Durch eigenartige Behandlnng der Rücklehne (durchbrochenes,
als Flechtwerk behandeltes Brettchcn) zeichnet sich ein venetiaiier Stuhl
aus, während ein deutscher, hoher Lederstuhl durch hübsche in Messing-
nägeln ausgeführte bandartige Nuster auffällt. Lin kurzer bcschrcibcnder
Text gibt alles lvissenswerthe über Material, Größe, kjerkunft rc. 6.

Neu eingelausen:

Iahresberichte und Mitglieder-Verzeichniß des Gewerbe-Vereins Raisers-
lautern für ;888.

Antiquariats-Uatalog von I. Scheibb Stuttgart (No. 2;S: Technologie rc).
Deßgleichen von L. Lieppmauiissohn, Berlin (No. 7-j: Aunstgeschichte und
illustrirte lverke).

Deßgleichen von Aarl lv. kqirsemann, Leipzig (No. -js: Grnamentalc
vorlagen-lverke und Aunstgewerbe).

No. -jS: Malerei, Skulptur, Uupferstiche, Uunstdenkmäler).

Dic Zeitungsschau finden unsere Lescr dieses Mal auf dem Um-
schlag des khestcs 7/8.

^ ^ X XX XX XX X XX XXX X X XX X XX X XX X XX XX X X X X X X X X V V XX

Annoncen.Lxpedition für sämmtliche Zeitungen

München, Berlin, BrcSlau, Lhcmnitz, Frankfurc a/M.,

Anzeigen.

Am'eratenpreis:

Die viergespaltene f>etitzeile 30 Reichswhrg.
Beilagen (2 Seiten) s0 Mk. pro ^000.

Hamdurg, /Röln a/R-, Leipzig, Magdcdurg, Nürnderg, Srutrgart, wien, Zürich, London, paris.

Ikvöster's Vank sA.-G.)

Mmmheim, Heiöelöerg, FranKfurt a. M.

Aorresxondenten der ersten Bankhäuser Luroxa's, Amsrika's
u. s. w. Linlösung und Ausstellung von Lhecks, Anweisungen und
Reisegeldbriesen aus allo Länder. Ausführung von Börsenauf-
trägen, Aufbewahrung von Werthxapieren, Annahme von Baareinlagen
in kostensreier Rechnung. kvaarenbeleihung. Lröffnung laufender
Rechnnngen und Gewährung von vorschüssen gegen Sicherheit. Lese-
zimmer sür Fremde.

Das Ulannlzeimev bsaus pflegt vorzugsweise in größter
2lusdehnung den Ginxug von Mechseln u. s. w. aus die ganze
lvelt zu sesten billigen Sätzen in gebührensreicr Rechnung. lvechsel-
eingang im letzten Iahre ungefähr ^00,000 Stück.

—^ Hartke zur Verkügung. —

I)

VsrlLU VOV 8. 8. VoiAk in 'Wsirnsi'.

eekenniLlei-Sien

Lrnsl H36ncl6l.

VIa.ctrs uncl bswöldts vlLkoucis iriil ieiuscliluss eineelner,
^UAedöriAer Manä-Oeliorationen in verscdieäenen Ltilen xu
2imnrsrn, LLIsir nnck Lircksn.

2veite verbesserte AuÜLAe,

La.r-1 8ck9.upert,

28 ?o1iorafe1n, xvovon eine in ?arberi LU5^e5ü1rrr.

1889. I'olio. Qeb. 9 VIa.rk.

Vorräiiii§ in slisn LuLiriiLnciltinAsri.

. gebrauchteu Briefmarken
-^lllx kaust fortwährend.
Prosxekt gratis.

G. Zcchmeycr, Nürnbcrg.

Desiderata-^isten erbittet und Aataloge versendet das


Antiquariat für Annst und Aunstgewerbe von Reinhard

-D 8!

Weinhold, Zwickau i/5a.


?orl6monnai kür-
2s!ä, VsrbLuärsvA
llsäisLmsuisu 12 büb-
sebsr. §skLlIi§sr?orm
wit 13 l)S§S2gtL2äS2.

L koän^i'
kiUlnokpn Hinl SL.

X

Fiir dcn Anzeigentheil verantwortlich: A. Lrcytag.
 
Annotationen