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Volkelt, Johannes
Der Symbol-Begriff in der neuesten Ästhetik — Jena, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.23192#0008
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IV

in meiner Doctor-Dissertativn („Pantheismus und Jndivi-
dualismus im Systeme Spinoza's", Leipzig, 1872) mit dem
Verhciltnis der pantheistischen Systeme Spinoza's und
Heget's beschäftigt und in den concreten, lebensvotlen
Principien des letzteren die Lösung der infolge durchgängiger
Beimischung eines abstracten, mechanistischen, atomistischen
Elementes bei Spinoza entsiandenen Widersprüche gefnnden
hatte, bildete das unbewußt Logische das Grundthema meiner
nüchsten Schrift („Das Unbewußte und der Pessimismus",
Berlin, 1873). Jch snchte hier darzuthun, wie erft durch
den Begriff des unbewußt Logischen die Einheit und Har-
monie der Welt metaphysisch begreiflich werde.

Hiermit war ich auf d-as dunkle Grenz- und Ueber-
gangsgebiet zwischen Natur nnd Geist hingewiesen.
Denn es ist nicht genug, den Pantheismus allgemein und
rein metaphysisch zu begründen; seine Wahrheit wird sich
besonders einleuchtend dadurch bewühren, daß jenem Grenz-
gebiet ein genaues Eingehen gewidmet und das Hanptgewicht
dabei auf den Nachweis gelegt wird, wie hier Bewußtes und
Unbewußtes, Geist und Natur, Jnneres und Aeußeres dunkel,
innig und untrennbar durcheinanderspielen. Zu diesem Grenz-
gebiet gehört auch das Traumleben. Es bildet den
Gegenstand meiner letzten Schrift („Die Traumphantasie",
Stuttgart, 1875). Mit Nachdruck weise ich hier darauf hin,
daß die Seele im Traume naturartig schaffe; vor allem
aber seien die Leibreizträume mit ihrer Symbolik ein Be-
weis für die innige Versenkung der Seele in die Leiblichkeit.
Und das letzte Capitel sucht zu zeigen, daß die ewige
pantheistische Weltbewegung im Traume ihre Widerspiege-
lung finde.
 
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