Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (April bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 99 - Nr. 121 (2. Mai - 31. Mai)
Zitierlink:
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/volksgemeinschaft1932a/0366
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext








Anzeigen:

Unzeigen-Annahme: 18 Uhr, Hnzeigen-Annahnie:





%r 118/ 2. Jahrgang











Nachdem 13 Iahre lang der Mar —
mus führend in allen wichligen Pofitionen
des Reichs und der Länder das deulſche

olk in das heulige Elend gebraͤcht hat, iſt
€ eine unerbittliche Konfequenz der Ge-
"f;f)icbfe und der Erfolg eines 12 jährigen
yarfen‘ Anfklärungskampfes Adolf Hit-
Aer8s, Ddaß nunnehr nach Würkfemberg,
‚ Braunichweig, Anhalf und Danzig, auch dem
vößfen deulſchen Land, in Prenßen ein
ationalfozialift als Landtkags-
räfident einen Teil der Macht in die
Sand genommen haͤt — —
Koch im Aelteſte r af Ddes Landkags
er

























ſchlagenen SPD-SGenofien. unter Berleug-

‚Nung ihrer „demokratifchen“ Jdeale,

e WMahl des Yg. Kerrl zu hintertreiben. -
Das Zenfkrum ſchien jedoch eingefehen zu

Hiebungen nicht in der Lage jfind, die
achtübernahme durch die NSDAV zu ver-
‚Dindern. Der Zenfrumsabgeordneie Steyer
‚Denußte. die Takfache, daß die erfte Wahl
des Sandfagspräfidiums nur für 4 Mochen
‚Gilf, dann aber endgülfig gewählt wird, zur
usrede, es „Handle fich
n Provijorium“ und man wolle es
* mif den NRakionalfjozialiffen „ver-
en?

Jn der um 2.15 Uhr beginnenden Sitzung
Wurde unjer Pa. KerrI mit 262 von 410
Stimmen zum prenßifchen Landkagspräfiden-
fen ‚ gewähltf. Der Sogialdemokrat Witt-
Maack erhielt 93, der kommuniftifche R a 5-
Ver 55 Stimmen. * ;



Jcht biellen die Kommuniſten aber auch
SPD-SGenoffe Seilmann die Zeit für ge-
Rommen, um ſich in wäiten Schimpfereien
Segen die Nakionalfozialiten 3zw _ ergehen.
„ Pa Dr. Freifler forderfe {oforlige Ein-
Bung des von der NS-Fraktion beantrag-
* Unterfuchungsausfchnffes zur Nachprü-
Ung der Nechtspflege in Prenfen, C ſolle
Nün endlich geklärt werden, was in Preu
f_i_?naieii 13 Jahren an Rechtsbengungen vor-
Vekommen fei. u Han

.. Der SPD-Genoffe Heilmann, der offen-
Ühtlich kein qutes Gewifjen. bhaf, erhob
— Lirſpruch gegen die foforlige Einfjet-
ung, In unverfchämtelten Ausdrücken
r die nalionalſozialiſtilſchen Abge-
an, worauf ihm Pg. Kube eine
©Dr wirkungsvolle rednerifche Ohrfeige zu-
El werden ließ. . *
Schon jeht iſt es allen unbefangenen Zu-
rern klar, daß die vereiniglen Marriftfen
® auf eine Sprengung Dder Landfagsfißung ;
Dgejfehen haben. Die heleidigenden Zurufe.
‚9n marriffifcher Seite nehmen derarf über-
Ihd, da Baumbhoff (Zenkzum) fortge-
®E warnen muß. Er erklärt infolge Un-
SAnfnis der Namen der Abgeordneten,
Ücht in der Lage zu ſein, die nöfigen Ord-

"ingsrufe gu erteilen. 7 i

; — wurde Yg Schulz von mar-





















Ausfchlieklicher







Ab Vizepräſidenten wurden Wiltmaack
(SPD) bei nakionalfozialiftiicher Stimment-

Kries (DNBP) gemwählt. -
Pa. Kerrl übernahm unter Heilgrüßen
der NS-Fraklion das Präſidium.

präjidenien Pa. General LiHmann fuͤr
die Mühewaltung, der er ſich woB ſeines
hohen Alters unkerzogen habe und führte
dann u. a aus:;!:

‚- Ddenfen, zu dem Sie mich iit abjoluter
' Mehrheit gewählt haben, nachdem zu-

arfigen Erhebung durch feine Willenz-
kundgebung bei der Wahl die bisherige
. Sechsmännergruppe zur NHärkffen Srak-

fion des Zaufes gemacht hakf, nicht nur
Neſez Hanfes,” fondern überhaupf des
xreußiſchen Landtages feit feinem Be-
ſtehen. Ich werde mein Amt den Be-
ſimmungen der Geichäftsordnung ent-
iprechend und wie fich das bei einem
KRakionalfozialiften von felbſt gehörf, un-
partenſch wahrnehmen.“

Schon während dieſer Worke des
Kerrl zogen ſich die Kommuniffen, die Tags-
zuvor ſchon den greiſen General LikHmann
Angepöbelt hatten. zwei Ordnungsrufe zu.
Jn kurzer Zeit konnfe Pg. Präfident Kerıl
die Ruhe wieder herftellen und übergab dann
nach der Wahl der Bizepräfidenten dem






er Seite alsı Mörder befchimpff,
9uf Kube mif fjOneidender Schärfe




Bizepräfidenten Baumbhoff (Zenirum)
das Prafidium. *

KPD⸗Fraktion


‘Severing nicht hier wären, wenn {ich
Männer wie Pg. Schulz nicht für Preußen
Angeſeht häffen. „Mit der bisheri-
gen parteipolitiſchen Iuffiz in
Preußen wird Schtuß gemacht“

Der BürgerkriegsheBer Yieck (KPD),

* noch unlängſt in Preußen unter Schuß

er

Ronnfe. ;

; Die rote Armee ſteht bereif, um der

SErzeſinstis Pol

Im Aelteſtenrat wurde dem Genoffen
Örzefinski, der an der Sihung als
Abgeordneter feilnahm, verfichert, daß ein
unnötiq ſei. Diefe
Erklärung der NS-Frakkion wurde auch
von den APO· Genoſſen unterfiüht, die als
Schul dige an der Landtkaaͤsſchlacht na-
lürlich hein Infereffe halten einige Monate
wegen Landfriedenshruches ins Gejfänagnis
zu überfiedeln, Von unjerem Standpunkt
au3 genügle die handgreifliche Abreibung
der roͤlen Genoſſen. —




Die nakionalfozialiftifche Fraktion ver-













lomuiuniſtifchen Armee in Deukichland

muniffen Deulſchlands ſich anſchicken,
dem bürgerlichen Staat ein Ende zu he-
veifen. SGemeinjam wird dann auf den
Barrikaden in Deutfchland das Büir-
gerfum für immer

werden“.

nalfogieliffen als Mörder zu bezeichuen Als
unfjere Parfeigenoffen gegenüber diefen Un-

Artmunift Sränken auf und veriehte
Ddem adnungslos und in völliger Ruhe da-
ſtehenden Da Hinkler einen Schlag ge
gen den Kopf: gleichzeitig flog ein Waffer-
glas in die nationalfozialiftifche Fraktion,
Der Bizepräfident Baumbhoff war nicht
in der Lage, die Ordnung aufrecht zu erhal-
fen und fo griffen denn unfere 162 Martei-

— dn kurzer Zeih während der die Mos-

Vack von der NS-Frakkion aus dem Land-
fag binausgeworfen, ;
hoff haͤtte durch Berlaffen des Präſtdenten-
plaHes die Sihung aufgehoben und nachdem
der Plenarfaal von Kommuniffen gefänbert
war, verließen auch unſere Parkeigenofjen,
die zum Schluß noch kräffig
die Trihünenheſucher das Horff-Welel-Lied

jangen, den Saal.

Auſere Parteigenoffen haben bewieſen-
daß e ohne Silfe der Polizet in der Lage
ſind die Befudler des Denkfchkums 3zur Ord-
nung 3zu weiſen. Die Kommune hat einen
Denkzetfel bekommen, denn zahlreiche KPD-

Xendfags durch die NS-Fraklion mitf DEr
bundenen Köpfen gefichtel. Bedanerlich ,
daß auch Nationalfozialiftfen Berlekungen
Davonikraugen. Die Pag. Sink ler, Weh
mer und un z3 * erhielten Verlehungen im

ückgrat, während Pa. De-





hiſchen Landtag arbeitsfähig erhalten wol-
‚ len. Wir hätlen uns auch nur mit par-





Sffentlicht zu den Vorfällen im Landtaa eine
längere Erklärung, deren wichkiafte Sähe


mif dem Meſſer geſtochen wurde.

ei iſt überflüffig
anf‚e‘gßwbaben durch unfer —




den Preu

zur Wehr geſehl daß unſerer Paͤrtei vorge-
worfen wurde, es {äße in ihren Reihen eine
ungeheure Anzahl von Mördern und fie fei
eine Mörderparfkei, Als man aber unſern

jeden Aulaß mitten ins Seſicht

Eſchen Raufbolden mit. Murfgefchoffen aller
















— 4048, Eie‘!ß\o{tägemein[d)aft — 6 mal

Anſpruch auf Entichädigung,












/ Freiverkanf 15 Pfg.





chimpft
gejagt!

als zu den auch ffrafrechtlich a nerkann-
fen und erlanbfen Mikteln der

} 8 organiſierlen {chiwe-
ren Landfriedensbruch
Frabhonen zu greifen. Wir unterbreiten

Deffentlichkeit. Die NEDAVY iff, wie in der
Bergangenheit, ſo auch in der Zukunft ent-
Ichlofjen, nur mit
aniworfung an ſich ‚3u nehmen

o man ihr — — 4—
leſialeit und Sewalt. enigegenfeßt, da iſt ſie
ebenfo eutſchlo ſen und bereit,
Berfammlungsfälen. und
aud) im D
Gejehmäßigkeit ihres Handelns ficherzuffele
als nach

den Vorfällen von einem fozialdemokrati- _

ſchen Abgeordneten erklärt wurde, das
näcdhffemal

bringen.“ *
Die nächſte Laͤndt 2 wurde auf *
den 1. Iuni anberanmt. X



meuefßefdfifäébébä ungs-

.. Berlin, 26. Mai. . Die Nakionalfoziali-
Eiſche Fraktion haf. dem Qlelteltenrat des
Preußiichen Landtaags einen neuen Ge-

der Gejhäftsordnungsausichuß erfucht wer-
den ſoll⸗ eine nene Gefchäftsordnung für den
Landtag auszuarbeiten. Dieſer national-
{ozialiftijche Antrag foll in Berbindung mit
dem Gefjchäftsordnungsantrag der Deutjch- ‘
nationalen auf )
ſten Vollſihung des Preußijchen Landtags
am 1. Juni gefeßt werden. *

„Herr Dr. Bruͤniug
tträgt die Schuld...4

Ein kreffendes Urfeil über. das Syftem

— Brüning *
Die „Rheinijch-Weftfälifche Zeitung“
ſchreibt anjchließend an )
die Landkagsfigung vom Mittwoch:.
— „Cs iff das Syftem Brüning, das ſich in
Preußen auswirki Das muß einmal deut-
lich ausgefprochen werden, Herr. Dr. Brü-
ning frägt die Schuld an der heillofen Ber-
ſchärfung der SGegenfäße und an der Ber-
wirrung, aus der faſt kein Ausweg mehr
zu finden ift — auch nicht für SHerrn Brüt-
ning jelber. .. Sein Kabinetf verdankt {ein _
heuliges Daſein doch nur — den Obhrfeigen,
die jener Herr Kloh im Reichstagsreffanrant
empfangen hakfı Märe damals weiter ver-
die Mipkrauensankräge
was wäre wohl übriq ;
Reichsregierung? RNun

abgejtimmt worden,
geblieben von der.



deres übrig zumal der amkierende Bizeprä-


Zert Schiele haf nicht mehr das Ber-






















 
Annotationen