Donnerslag, den 9. März 1933.
Die Wen Folgen einer Schwarzarbeit
Der Gewerbe-. und Ha n-dw«-rke-r verein Heidel-
berg e. V. schreibt uns:
„Ein Hausbesitzer ließ von eikem- Dachdecker,
der mangels wirtschaftlicher Selbständ'g-Keit der
Baugewerks-Berufsgenoss-enschaft nicht als Mit-
glied angehört, die Dachung seines Miethauses er-
neuern. Dabei stürzte, weil die vorgeschriebene
Schuhrüstung nicht angebracht worden war, ein Ge-
hilfe tödlich ab. Der Verunglückte hinterließ
mit der Frau ein 8 jährige s Kind. Wegen der fest-
gestellten groben Zuwderhandlung gegen die Un-
falloerhütungs-oor schri'ften verhängte der Vorstand
der Berufsgenossenschaft gegen den Hausbesitzer
eine Strafe von AM. 200.—. welch« vom Landes-
versicherung samt als zu Recht anerkannt worden
ist. Der Hausbesitzer hat ferner die erhöhten Un-
fallprämien zu entrichten. Ebenso wird der Haus-
besitzer wegen des fahrlässig verschuldeten Unfalles
für alle Aufwendungen der Berufsgenofsenschafk
nach Z 903 der Reichsvevsicherungsordnung haftbar
gemacht werden. Die Höh« dieser Aufwendungen
Remirüscere!
Lchmmkl »le KriMMilter am Lolksuauerlaa t»33
Am Volkstraueriag stehen wir in ernster Be-
sinnung und stiller Einkehr vor den schlichten Kreu-
zen, die sich wie ein Wall rings um unser Vater-
land ziehen. Mit sehnsüchtigem Herzen wandern
di« Gedanken über die deutschen Grenzen zu dem
Fleckchen Erde, das den Sohn oder den Vater,
den Geliebten oder den Bruder birgt.
Es entspricht deutschem Wesen, diese Stätten
am Volkstrauertage zu schmücken. Wie di« Grä-
ber in der Heimat sollen auch di« Stätten n frem-
der Erde an diesem Tage ein Zeichen dankbarer
Liebe tragen.
Viel« Gräber aber suchen wir vergebens!
Hunderttausend« sind aufgefangen im Sammelgcab.
Hunderttausend« sind unbekannt-
/.Sie gaben nicht Blut und Leben nur
Am Ringen — im blutigen, großen —
Selbst ihres Namens schl chte Spur
Hak verschlungen des Krieges Tosen —"
Kann das Einzelgrab von den Angehörigen
durch dl« Vermittlung des Volksbundes Deutsch«
Kriegsgräberfürsorge geschmückt werden, so soll
für die Sammelgräber, die Kameradengräber, di«
Allgemeinheit sorgen. Auch di«s« Gräber sollen
(Unterhalt der Familie) werden von der Berufs-
genossenschaft selbst auf 7000 bis 8000 Mark als
vorläufige M ndestsumm« geschäht".
Hausbesitzer und Auftraggeber, hütet Euch vor
Schaden, indem Ahr Eure Arbeiten nur an orts-
ansässige selbständige Handwerker vergebt! Bei
Unfällen könntet Ahr sonst um Hab und Gut kom-
men, wie vorstehender Fall beweist. Deshalb keine
Arbeiten an Pfusch- und Schwarzarbeiter!
-o-
Verkehrsüberwachung: Zur Anzeige gelangt«
der Führer eines Lastkraftzuges, dessen Anhänger
erheblich überlastet war. 3 Kraftfahrzeugführer fuh-
ren ohne im Besitz eines Führerscheins, einer
Steuerkarte oder eines Personalausweises zu sein.
2 Kraftfahrzeuge parkten in verkehrsstörender
Weis«. 3 Kraftfahrzeug« parkten bei Dunkelheit,
ohne daß die Besitzer sich davon überzeugt hatten,
daß ihre Fahrzeuge im Bereich einer zuverlässigen
Lichtquelle standen, und daß der Verkehr nicht ge-
fährdet würde. 3 Kraftwagenführer fuhren durch
Straßen, di« für den Durchgangsverkehr gesperrt
sind.
Lärmbekämpfung: Zur Anzeige gelangten drei
Kraftradfahrer, 4 Lenker von Liesevdreirädern und
Personenkraftwagen wegen Verursachung von Ge-
räusch. An einem Kraftfahrzeug war der Aus-
pufftopf durchgebran
am deutschen Volkstranertag einen Gruß aus der
He imat erhalten.
Heist alle dazu!
Wie für di« anderen Völker „Das Grabmal des
unbekannten Soldaten" Symbol des Dankes für
das Opfer ihrer Toten ist, sind für uns di« Ka-
meradengräber di« Stätten, an denen wir unseren
Gefallenen di« ihnen gebührende Ehrung erweisen
wollen. Das Kameradengrab ist Sinnb' ld der Ge-
meinschaft im Tode, Sinnbild der großen gemein-
samen Vaterlandsliebe unserer Brüder.
Aus diesem Grunde veranstaltet der Volks-
bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Sonntag,
den 12. März — Remi-nisoe-re — vormittags 11.15
Uhr in der Stadkhalle ein« Heldengedenk-
feier. zu der di« Bevölkerung Heidelbergs herz-
lichst eingeladen wird. An dieser Hetdengedenk-
feier wird Herr Lütsohann vom Stadttheater
Heidelberg folgende Rezitationen zum Vortrag
bringen: 1. Bei Betrachtung von Schillers Schä-
del. v. Goethe; 2. Der Zug des Todes; Heinrich
Seidel; A. Das taubstumme Knd; Liliencron. —
Eintritt frei! Zm Ausschmückung der Heldenfried-
höf« findet am selben Tage eine Skraßensamm-
lung statt.
Gedenktage.
18SO Generaloberst von Heerlngen geboren.
1888 Kaiser Wilhelm I. gestorben.
1900 Erst« Landung eines Zeppelins auf festem
Boden.
1918 Dramaturg Frank Wedekind gestorben.
Heidelberger Gedenktage.
1903 Frau Kätchen Ritzhaupt geb. Wäsch, welt-
bekannt unter dem Namen „Zuckerkanle",
stirbt im Alter von nahezu 81 Aahren.
Ls kommt das Licht.
Zwar ist der Himmel noch grau und wolkenbe-
hangen. Aber durch den Tag atmet eine erste Ah-
nung von Wärme und Sonnenhelle des nahenden
Frühlings. Die Reiser der Bäum« habe« seit ge-
stern quillende Knospen bekommen, besonders an
den glatten Zweigen des Flieders sind sie groß
und dick ««geschwollen, als ob sie schon morgen
Blüten treiben wollten. An den Blumenbeeten sind
die saftigen Blätterspitzen der Tulpen durch die
schützend darauf gedeckten Tannenäst« hindurch-
geschlüpft und sonne« ihr zartes Grün i« dem wei-
chen Licht des Tages. Und auf dem warmen Sand
der Gartenwege sprmgen Käfer imd anderes Ge-
tier, das schon den Weg aus dem Winterquartier
heraus in di« erwachende Natur gesund«« hat.
Bald werden di« ersten Falter ihre übermütigen
Spiele treiben, vielleicht ist schon da oder dort ein
ganz voreiliger aus seiner st-uppe heraus-
gekrochen.
Während die Sonn« durch den grauen Wol-
kenvorhang hindurchgebrochen ist und di« Land-
schaft mit einem Hellen Gleiße« übergießt, sinkt
vo« den Bergen und Anhöhen herab ei« bläuli-
cher Dunst und legt sich über all di« Dächer und
di« . Straßen, zart und fleucht, nur wie eine l«is«
Ahnung. Und in dem zarten Leuchten, das von
oben in den Berge« im hellste« und intensivsten
Blau verschwimmt, vergeht das Licht des Tages.
Und wo gestern noch regennass« Erd« im Schat-
ten träumte, spielt« heute das Licht der warm««
Frühlingssonne. Erst im Schatte« der Märznacht
sank sie zurück im Gr« Träum«. —r.
-o-
Von der Oberrealschuk«. Nach mehr als «in-
jährigem, geduldig ertragenem Leiden starb am
Dienstag Lehromtsasseffor Dr. Serwig. An
ihm verliert di« Schule einen zuverlässigen und
tüchtige« Lehrer. Seine russige Art, sein« gedie-
gen« Sachlichkeit und Gründlichkeit, gepaart mit
pädagogischer Sicherheit machte« ihn bei Kolle-
ge« rind Schülern beliebt. Lehrer wie Schüler
werden ihm heute vormittag di« letzte Ehre er-
weisen und ihm ein treues Gedenken bewahren.
RaubüSerlall aus KraftwagerrWrer
Zu dem in unserer gestrigen Ausgabe bereits
gemeldeten Raubüberfall auf einen Kraftdroschke«.
fShrer schreibt der Poiizeiberichi:
Zwei Männer mieteten auf dem Krafidrasch-
Ke «Halteplatz Sophienstraße gegen 20 Uhr abends
eine Kraftdroschke zur Fahrt nach Weinheim. Auf
der Landstraße Mischen Dossenheim und Schries-
heim ließ einer der Fahrgäste den K-rafkdroschken-
sührer anhalt«« und hielt demselben mit dem Ruf:
„Hände hoch" einen Revolver vors Gesicht. Der 2.
Unbekannte durchsuchte dem Kraftdroschkenführsr
und entnahm aus seiner Manteltasch« «men Geld-
beutel mit etwa 18.— AM. Anhalt. Bei dem m
diesem Augenblick erfolgende« Herannahen eines
Zuges der OGG. versuchte einer der Räuber die
Kraftdroschke in Gang zu setzen und fortzufahren.
Dies konnte der Krafldroschkensührer durch gei-
stesgegenwärtiges Abziehen des Kontaktschlüssels
verhindern. Zwischen dem Kraftdroschkenführer
und den beiden Räubern entstand dann ein kurzes
Handgemenge, in dessen Verlauf die beiden Un-
bekannten über die Felder flüchteten und in der
Dunkelheit verschwanden. Sofort amge setzte Strei-
fen der Polizei und Gendarmerie verliefen ergeb-
nislos.
Die Täter wurden gestern vormittag in
Schriesheim festgenommen.
Durchsuchungen: Bei den in de« letzten Tagen
vorgenommene« Durchsuchungen wurde eine grö-
ßer« Menge kommunistischer Druckschriften polizei-
lich beschlagnahmt und eingezogvn. Außerdem wur-
den ei» Zimmerstutzengewehr, zwei Kleinkaliber-
gewehre, zwei Luftgewehre und das Schietzstand-
material des kommunistischen Ar-beikerfporkvereins
„Fichte" polizeilich sichergestellt.
Warnung vor betrügerischen Hundehändlern:
An den verschiedensten Tages- und Fachzeitschrif-
ten werden in verlockender Form und unter den
verschiedensten Decknamen angeblich wertvolle
Tier« zum Kaufe angebote-n. Sich meldende Kauf-
lustige sind in großer Anzahl geschädigt worden.
Bei etwaigem Anteresse für öerartige Anzeigen
empfehlt es sich für Kauflustige, sich zwecks nähe-
rer Auskunft vorher an die Fahndungspolizei zu
wenden.
!iI>iIiINi!IIIiIiiiIlIiMiIii!iIIIiiiiiiiiiiiiiIiiiiiiiiiiiiiiIiiiiiiiiiiiiIi!iiiiIiiiii!iiiiiiiiii!iIiii!iNiiiiiiiiiiili
Die Toten des Tages:
Philipp Kley, Lokomotivführer, 54 Aahr« alt,
Be«wdtg«ug morgen 14.30 Uhr von der Neuenhei-
mer Friedhofkapelle aus. — August Bernhard,
Sägewerksbesitzer, 83 Aahr« alt, Beerdigung heule
14.30 Uhr.
Aus den Vereinen:
Bericht über die Generalversammlung des
Bezirks-Wirke-DereinS E. V. Heidelberg.
Die in der „Ritke-rhall«" unter dem 1. Vor-
sitzende«, Gg. Enkert Kaffee Wachter", stattge-
funden« ordentlich« Generalversammlung war von
110 Mitgliedern besucht.
Nach vorausgegangener Begrüßung der Erschie-
nene«, insbesondere des Verbandspräsidente«, so-
wie des Vorsitzenden des Landesverbandes der
Hotel-Andustrie, durch den Versammlungsleiter, ver-
liest Geschäftsführer Schi-nk das letzte Generalser-
sammlungs-Prolokoll, welches nicht beanstandet
wurde. Der Tätigkeitsbericht lag jedem Mitglied
vor und wurde in sei««« Einzelheiten gutgeheiße«.
Das Andenken an die Verstorbene« ehrte de Ver-
sammlung durch Erheben von den Sitzen, lieber den
Kassenbericht nrocht Vereinskassier Fr. Mkk.ng-
haus aufklärend« Ausführungen, die eindeutig-er-
kennen lasten, daß sich di« finanzielle Grundlage
des Vereins in bester Ordnung besirvdet. Eiserne
Sparsamkeit war das Gebot der Stunde. Die ein-
wandfrei« Kassenführung sowohl der Veremskass«
wi« der Sterbekaste wurde durch den Revisor Reb-
stock bestätigt und den Kassierern einstimmige Ent-
lastung erteilt. Di« von Peffer le „Skadk Berg-
heim", gestellte« Anträge betr. Berichterstattung
und Form der Einladung wurden lebhaft debat-
tiert. Während der 1'. Antrag Annahme fand,
wurde der 2. Antrag a-bge-lehnk. Die Vereinslei-
tung wird es sich angelegen sein lasten, wichtig«
Ve rsammlungsberichte, soweit sie di« Allgemeinheit
interessieren, auch i« den Tageszeitungen erschei-
nen zu lassen "Die Wahlhandlung bestätigt di«
Wiederwahl des 1. und 2. Vorsitzenden (Enkert und
Nähe«) sowie des Kassiers Rittinghaus und Hoch-
heimer und Schriftführer Emil Heß. Am V-erwal-
kungsrat und den Kommissionen gab es eilige Ver-
änderungen durch Zuwahl der Herren Roth,
Schraudolph, Effelberger, Rumpf, Knobel-Ziegel-
hausen, Steinmann-Aohrbach Kletti-Sandhausen u.
Ette-Neckargemünd. Zn die Lohnkommission wurde
noch Vierling -berufen. Heitmann, Köhnlein und
Edler sind für die Abordnung bei Begräbnissen
gewählt worden.
Der Vorsitzende zollte allen Funktionären Dank
für die uneigennützige Tätigkeit im abgelaufrnen
Berichtsjahr und erteilte Präsident Knödel das
Wort zu einem Referat. 2. Verba-ndsvorsitzenöer,
Sch-weikardt, Bad Rappenau, machte noch beson-
ders auf die große Aufgabe aufmerksam, welche in
den ländlichen Bezirken auf organisatorischem Ge-
biet zu bewerkstelligen sei. Diese Aufgabe wird
insbesondere dem neugewählten Kreis-Vorsitzenden
des 10. Kreises, Peter Näher zufallen. Dreßler,
Meckesheim, stellt sich ebenfalls bereiiwilligst in
den Dienst der Werbung neuer Mitglieder. D.e
von Raufer angeregte« Punkt«: Vergnügungs-
steuer, Sportel omd Beiträge, wurde ausgiebig be-
rate«. Di« Einsicht der Kollegen ist groß 'genug,
um nicht durch ei«« evtl. klein« Senkung der Bei-
träge daL heute gesunde finanziell« Fundament des
Vereins ins Wanken zu bri.gen. Härten sollen
auch hier nach wie vor von Fall zu Fall beseitigt
werde-«. '
Di« treuen Förderer des Vereins, wie Haber-
kern, Back-Schriesheim «. a. keßen «S sich nicht
nehmen, der Vereins- und GeschäftSleitwng beson-
ders Dank zu sagen für di« ersprießl.ch« Arbeit im
Notjahr 1932. Mit Dankeswovten schloß Enkert
die inte restant verlaufen« Generalversammlung.
*
Die „Kadenach" Heidelberg.
Viele Einwohner «nserer Stadt haben schon bei
verschiedenen Veröffentlichungen dieses Work ,Ca-
dena ch" gehört, und mancher hat sich viellechk über
die Bedeutung dieses Wortes de« Kopf zerbrochen.
Kadenach ist di« Kameradschaft -er Nachrichten-
kruppen. Ein« Zusammenfassung aller der Getreu-
en, d « sich vor und während des Krieges als Fern-
sprecher, Funker, Blinker und Telegraphisten usw.
in unserem glorreichen He«« befanden. Noch vie-
len Heidelbergern ist der große Rachrichkentag im
August des Zahres 1928 in guter Erinnerung. Da-
mals war di« „Kadenach" noch Klei« und hatte sich
bei jener großen Festlichkeit derart den Magen
verdorben, daß sie beinahe an des«« Schwierig-
keiten zugrunde ging. Einige nimmermüde Kame-
raden Helte« ein« klein« Schar von Unentwegten
noch zusammen, bis «S gelang, unter ü«m Vorsitz
des Elektrotechnikers Herrmann Wolf, Dr. Hof,
und Emil Döhle, die Kameradschaft zu einem un-
geahnten Aufschwung zu führen. Am Kriege wa-
ren dies« Truppenteile aus Angehörigen aller Gaue
und Stände zusammengesetzt und fetten waren in
einer Fernsprecher- oder Funkerformation zwei
Kameraden aus dem gleichen Ork oder der gleichen
Kompagnie längere Ze't beisammen; umso höher
ist es daher anzuerkennen, daß es gelang, beinahe
über sechzig Kameraden aller Aahrgänge hier zu-
sammenzufassen, welche in monatlichen regelmäß-
ge« Versammlungen die Traditionen der Truppe
in kameradschaftlichem Kreis« pflegten. Dies kam
unter großer Begeisterung bei der letzten General-
versammlung zum Ausdruck, in welcher der seit-
herige Vorstand einstimmig in seinen Aemtern be-
stätigt wurde. Unermüdlich sind die führenden Ka-
meraden bemüht, das Ansehen des Vereins zu he-
ben. So veranstaltete der Verein in der letzten
Zeit einen Lichtbildervortrag (Postm-spektor Häuß-
ner) über unsere frühere deutsch« Kolon!« Deutsch-
Südwest, der den Zuhörern ein Bild übermittelte
von dem Schah, de« man uns am „Veld" und sei-
nem Hinterland durch de« Schandoerkcag von Ver-
sailles geraubt hak. An seinem hervorragenden Vor-
trag verstand es Postinspektor gäußn-e-r, welcher
im Auftrag« der Aeichspost acht Aahr«, davon vier
Aahr« während des Krieges in Südwest weilte,
Land -und Leben zu sch-ldern. Eine groß« Zahl
von Lichtbildern ergänzte d« Schilderung. 3n al-
ler Kürz« wird Postinspektor Häußne-r auch -im
Rundfunk über Einzelerlebniss« i« her Kolonie
spr«chen.
Di« „Kadenach" Heidelberg hofft, daß sich
alle Kameraden in Heidelberg bald diesem zel-
bewußke«, vor-wärtsstrebenden Kreis« anschkeßen
Verden.
V»«a«ftau«»gs rarendv«
Donnerstag, de« 8. März.
Skadthalle-n-Wi-rtschafk 20.15 Uhr, Vortrag im
Hausbesitze-rve rein.
Samstag, den 11. März:
Turngemeinde 78 „Schwarzes Schiff" Neuen-
heim 20.15 Uhr Aahreshauptvevfammlung.
Sonntag, ben 12. März.
Stadttheater il.30 Uhr Morgenfeier zugunsten
der Neunkirchener Opfer
Stadkhalle 11.15 Uhr Heldengederrkfeier, ver-
anstaltet vom Volksbumd Deutsche Kriegsgrä-
-ber-fürso-rge.
Mittwoch, be« 15. März.
Stadkhalle 20 Uhr V. Symphoniekonzert.
Stadttheater. „Der Kaufmann von Venedig",
Shakespeares schönstes Lustspiel, geht heute Don-
nerstag abend 7.45 Uhr erstmals wieder in Szene.
Abonnement B. 24.
Freitag, den 10. März, abends 7.45 Uhr ist bi«
erste Wiederholung. Abonnement L. 23. An beide«
Vorstellungen Antendant Erwin Hahn als Shyiock,
Reinhold Lllttjohann in der Titelrolle, und die Da-
men Arma Poppe, Ruth Beyer und Maria Sachs«,
sowie di« Herr«« C. W. Burg, Paul Bohne, Otto
Knur, Max Mairch, Wolfgang Schirlih, Hans
Paetsch, E. a. Winds und Heinz Evelk in den an-
dern Hauptrollen.
Di« Bühnenmusik ist von Norbert Schultze
Charters Tante z« kleinen Preise« am SainS-
iag, den 11. März. Der größt« Lacherfolg der
Spielzeit, Charleys Tanke, wird am Samstag abend
zu kleinen Preisen gegeben. 3m S. Akt die amü-
santen Kabavett-Emlage«.
Hilfe für Nennkirche«
will das Stadttheater im Verein mit dem Skädt.
Orchester am Sonntäg vormittag mit seiner Mor-
genfeier beugen. Die. Veranstaltung will Aede-r-
man« Gelegenheit gebe«, sich an dem Hilfs-werk
zu beteiligen, d« Preis« der Plätze sind deshalb
ganz niedrig gehalten. <0,30, 0,50, 1.— RM.)
Der Mm zeigt..
Capitol: „Läufer von Marathon"
Kammer-Lichtspiele: „Luana"
Odevn-Lichtspiele; „Das Lied der schwarze«
Berge"
Schloß-Lichtspiel«: „Grün ist die Heide"
Kulturfllmbühne: „Figaro" nnd „Weekend im
Paradies".
Parole Lurasbe
kckk:i8 nkn>Ll.öe;k6
NSLB (Volksschule). Heute Donnerstag, 6
Uhr, im Horst-Wessel-Haus. Seil er.
Ortsgruppe Heidelberg-Bergheim. Aeden Diens-
tag und Donnerstag, abends 7.30 Uhr, lsis 8.30
Uhr Sprechstunde im Geschäftszimmer Berghsi-
merstrahe 23, Seikenba« links (Eingang durch da«
Hof.)
Ortsgruppe Heidelberg-Bergheim. Parteigenos-
sen und Parteigenossinnen! 3065 haben am 5.
März innerhalb unseres Ortsgr-uppenbezirkS na-
ttonalsozalist sch gewählt. Aetzk geht der Kampf
weiter! Werbt neue Mitglieder, werbt überall für
unsere Press« und für unsere Ade«. Aufnahmen
neuer Mitglieder und Neubestellungen für un-
sere Press« werden jeden Dienstag und Donners-
tag abends 7.30—8.30 Uhr im Geschäftszimmer,
Dergheimerstraß« 23, Seitenbau links, 1 Tr«pp«
(Eingang durch den Hof) «nkgege-ngenommen.
Achtung! NSBO! Achtung!
Am Freitag, den 10. ös. MkS., 8.30 Uhr abends in
der Brauerei Ziegler
Mitglie-derverfammluni
der NSBO Heidelberg.
Erscheinen sämtlicher Mitglieder zu dieser
wichtige« Versammlung unbedingte Pflicht. Nä-
here Bekanntgabe über di« Gautagung am 10. 3.
1033 in Karlsruhe.
Achtung Hotel- und Gasthausangestellle! Erhal-
le« jeden Montag von 4—5 Uhr nachmittags
durch Pg. Kalte in allen sie berührenden Fragen
kostenlos auf unserer Geschäftsstelle, Gaisbergstr.
55, I, Auskunft.
Kampfbundbühne Heidelberg.
Nächste Vorstellung, Montag, den 13. März 33.
Gruppe ä..
Der fliegende Holländer".
von Richard Wagner. Es spricht vorher der Lei-
ter des Kampfbundes für Deutsch« Kultur Prof.
Dr. Fehrle. Mik -der Karkenaus-gabe wird sofort
begonnen.
Die Wen Folgen einer Schwarzarbeit
Der Gewerbe-. und Ha n-dw«-rke-r verein Heidel-
berg e. V. schreibt uns:
„Ein Hausbesitzer ließ von eikem- Dachdecker,
der mangels wirtschaftlicher Selbständ'g-Keit der
Baugewerks-Berufsgenoss-enschaft nicht als Mit-
glied angehört, die Dachung seines Miethauses er-
neuern. Dabei stürzte, weil die vorgeschriebene
Schuhrüstung nicht angebracht worden war, ein Ge-
hilfe tödlich ab. Der Verunglückte hinterließ
mit der Frau ein 8 jährige s Kind. Wegen der fest-
gestellten groben Zuwderhandlung gegen die Un-
falloerhütungs-oor schri'ften verhängte der Vorstand
der Berufsgenossenschaft gegen den Hausbesitzer
eine Strafe von AM. 200.—. welch« vom Landes-
versicherung samt als zu Recht anerkannt worden
ist. Der Hausbesitzer hat ferner die erhöhten Un-
fallprämien zu entrichten. Ebenso wird der Haus-
besitzer wegen des fahrlässig verschuldeten Unfalles
für alle Aufwendungen der Berufsgenofsenschafk
nach Z 903 der Reichsvevsicherungsordnung haftbar
gemacht werden. Die Höh« dieser Aufwendungen
Remirüscere!
Lchmmkl »le KriMMilter am Lolksuauerlaa t»33
Am Volkstraueriag stehen wir in ernster Be-
sinnung und stiller Einkehr vor den schlichten Kreu-
zen, die sich wie ein Wall rings um unser Vater-
land ziehen. Mit sehnsüchtigem Herzen wandern
di« Gedanken über die deutschen Grenzen zu dem
Fleckchen Erde, das den Sohn oder den Vater,
den Geliebten oder den Bruder birgt.
Es entspricht deutschem Wesen, diese Stätten
am Volkstrauertage zu schmücken. Wie di« Grä-
ber in der Heimat sollen auch di« Stätten n frem-
der Erde an diesem Tage ein Zeichen dankbarer
Liebe tragen.
Viel« Gräber aber suchen wir vergebens!
Hunderttausend« sind aufgefangen im Sammelgcab.
Hunderttausend« sind unbekannt-
/.Sie gaben nicht Blut und Leben nur
Am Ringen — im blutigen, großen —
Selbst ihres Namens schl chte Spur
Hak verschlungen des Krieges Tosen —"
Kann das Einzelgrab von den Angehörigen
durch dl« Vermittlung des Volksbundes Deutsch«
Kriegsgräberfürsorge geschmückt werden, so soll
für die Sammelgräber, die Kameradengräber, di«
Allgemeinheit sorgen. Auch di«s« Gräber sollen
(Unterhalt der Familie) werden von der Berufs-
genossenschaft selbst auf 7000 bis 8000 Mark als
vorläufige M ndestsumm« geschäht".
Hausbesitzer und Auftraggeber, hütet Euch vor
Schaden, indem Ahr Eure Arbeiten nur an orts-
ansässige selbständige Handwerker vergebt! Bei
Unfällen könntet Ahr sonst um Hab und Gut kom-
men, wie vorstehender Fall beweist. Deshalb keine
Arbeiten an Pfusch- und Schwarzarbeiter!
-o-
Verkehrsüberwachung: Zur Anzeige gelangt«
der Führer eines Lastkraftzuges, dessen Anhänger
erheblich überlastet war. 3 Kraftfahrzeugführer fuh-
ren ohne im Besitz eines Führerscheins, einer
Steuerkarte oder eines Personalausweises zu sein.
2 Kraftfahrzeuge parkten in verkehrsstörender
Weis«. 3 Kraftfahrzeug« parkten bei Dunkelheit,
ohne daß die Besitzer sich davon überzeugt hatten,
daß ihre Fahrzeuge im Bereich einer zuverlässigen
Lichtquelle standen, und daß der Verkehr nicht ge-
fährdet würde. 3 Kraftwagenführer fuhren durch
Straßen, di« für den Durchgangsverkehr gesperrt
sind.
Lärmbekämpfung: Zur Anzeige gelangten drei
Kraftradfahrer, 4 Lenker von Liesevdreirädern und
Personenkraftwagen wegen Verursachung von Ge-
räusch. An einem Kraftfahrzeug war der Aus-
pufftopf durchgebran
am deutschen Volkstranertag einen Gruß aus der
He imat erhalten.
Heist alle dazu!
Wie für di« anderen Völker „Das Grabmal des
unbekannten Soldaten" Symbol des Dankes für
das Opfer ihrer Toten ist, sind für uns di« Ka-
meradengräber di« Stätten, an denen wir unseren
Gefallenen di« ihnen gebührende Ehrung erweisen
wollen. Das Kameradengrab ist Sinnb' ld der Ge-
meinschaft im Tode, Sinnbild der großen gemein-
samen Vaterlandsliebe unserer Brüder.
Aus diesem Grunde veranstaltet der Volks-
bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Sonntag,
den 12. März — Remi-nisoe-re — vormittags 11.15
Uhr in der Stadkhalle ein« Heldengedenk-
feier. zu der di« Bevölkerung Heidelbergs herz-
lichst eingeladen wird. An dieser Hetdengedenk-
feier wird Herr Lütsohann vom Stadttheater
Heidelberg folgende Rezitationen zum Vortrag
bringen: 1. Bei Betrachtung von Schillers Schä-
del. v. Goethe; 2. Der Zug des Todes; Heinrich
Seidel; A. Das taubstumme Knd; Liliencron. —
Eintritt frei! Zm Ausschmückung der Heldenfried-
höf« findet am selben Tage eine Skraßensamm-
lung statt.
Gedenktage.
18SO Generaloberst von Heerlngen geboren.
1888 Kaiser Wilhelm I. gestorben.
1900 Erst« Landung eines Zeppelins auf festem
Boden.
1918 Dramaturg Frank Wedekind gestorben.
Heidelberger Gedenktage.
1903 Frau Kätchen Ritzhaupt geb. Wäsch, welt-
bekannt unter dem Namen „Zuckerkanle",
stirbt im Alter von nahezu 81 Aahren.
Ls kommt das Licht.
Zwar ist der Himmel noch grau und wolkenbe-
hangen. Aber durch den Tag atmet eine erste Ah-
nung von Wärme und Sonnenhelle des nahenden
Frühlings. Die Reiser der Bäum« habe« seit ge-
stern quillende Knospen bekommen, besonders an
den glatten Zweigen des Flieders sind sie groß
und dick ««geschwollen, als ob sie schon morgen
Blüten treiben wollten. An den Blumenbeeten sind
die saftigen Blätterspitzen der Tulpen durch die
schützend darauf gedeckten Tannenäst« hindurch-
geschlüpft und sonne« ihr zartes Grün i« dem wei-
chen Licht des Tages. Und auf dem warmen Sand
der Gartenwege sprmgen Käfer imd anderes Ge-
tier, das schon den Weg aus dem Winterquartier
heraus in di« erwachende Natur gesund«« hat.
Bald werden di« ersten Falter ihre übermütigen
Spiele treiben, vielleicht ist schon da oder dort ein
ganz voreiliger aus seiner st-uppe heraus-
gekrochen.
Während die Sonn« durch den grauen Wol-
kenvorhang hindurchgebrochen ist und di« Land-
schaft mit einem Hellen Gleiße« übergießt, sinkt
vo« den Bergen und Anhöhen herab ei« bläuli-
cher Dunst und legt sich über all di« Dächer und
di« . Straßen, zart und fleucht, nur wie eine l«is«
Ahnung. Und in dem zarten Leuchten, das von
oben in den Berge« im hellste« und intensivsten
Blau verschwimmt, vergeht das Licht des Tages.
Und wo gestern noch regennass« Erd« im Schat-
ten träumte, spielt« heute das Licht der warm««
Frühlingssonne. Erst im Schatte« der Märznacht
sank sie zurück im Gr« Träum«. —r.
-o-
Von der Oberrealschuk«. Nach mehr als «in-
jährigem, geduldig ertragenem Leiden starb am
Dienstag Lehromtsasseffor Dr. Serwig. An
ihm verliert di« Schule einen zuverlässigen und
tüchtige« Lehrer. Seine russige Art, sein« gedie-
gen« Sachlichkeit und Gründlichkeit, gepaart mit
pädagogischer Sicherheit machte« ihn bei Kolle-
ge« rind Schülern beliebt. Lehrer wie Schüler
werden ihm heute vormittag di« letzte Ehre er-
weisen und ihm ein treues Gedenken bewahren.
RaubüSerlall aus KraftwagerrWrer
Zu dem in unserer gestrigen Ausgabe bereits
gemeldeten Raubüberfall auf einen Kraftdroschke«.
fShrer schreibt der Poiizeiberichi:
Zwei Männer mieteten auf dem Krafidrasch-
Ke «Halteplatz Sophienstraße gegen 20 Uhr abends
eine Kraftdroschke zur Fahrt nach Weinheim. Auf
der Landstraße Mischen Dossenheim und Schries-
heim ließ einer der Fahrgäste den K-rafkdroschken-
sührer anhalt«« und hielt demselben mit dem Ruf:
„Hände hoch" einen Revolver vors Gesicht. Der 2.
Unbekannte durchsuchte dem Kraftdroschkenführsr
und entnahm aus seiner Manteltasch« «men Geld-
beutel mit etwa 18.— AM. Anhalt. Bei dem m
diesem Augenblick erfolgende« Herannahen eines
Zuges der OGG. versuchte einer der Räuber die
Kraftdroschke in Gang zu setzen und fortzufahren.
Dies konnte der Krafldroschkensührer durch gei-
stesgegenwärtiges Abziehen des Kontaktschlüssels
verhindern. Zwischen dem Kraftdroschkenführer
und den beiden Räubern entstand dann ein kurzes
Handgemenge, in dessen Verlauf die beiden Un-
bekannten über die Felder flüchteten und in der
Dunkelheit verschwanden. Sofort amge setzte Strei-
fen der Polizei und Gendarmerie verliefen ergeb-
nislos.
Die Täter wurden gestern vormittag in
Schriesheim festgenommen.
Durchsuchungen: Bei den in de« letzten Tagen
vorgenommene« Durchsuchungen wurde eine grö-
ßer« Menge kommunistischer Druckschriften polizei-
lich beschlagnahmt und eingezogvn. Außerdem wur-
den ei» Zimmerstutzengewehr, zwei Kleinkaliber-
gewehre, zwei Luftgewehre und das Schietzstand-
material des kommunistischen Ar-beikerfporkvereins
„Fichte" polizeilich sichergestellt.
Warnung vor betrügerischen Hundehändlern:
An den verschiedensten Tages- und Fachzeitschrif-
ten werden in verlockender Form und unter den
verschiedensten Decknamen angeblich wertvolle
Tier« zum Kaufe angebote-n. Sich meldende Kauf-
lustige sind in großer Anzahl geschädigt worden.
Bei etwaigem Anteresse für öerartige Anzeigen
empfehlt es sich für Kauflustige, sich zwecks nähe-
rer Auskunft vorher an die Fahndungspolizei zu
wenden.
!iI>iIiINi!IIIiIiiiIlIiMiIii!iIIIiiiiiiiiiiiiiIiiiiiiiiiiiiiiIiiiiiiiiiiiiIi!iiiiIiiiii!iiiiiiiiii!iIiii!iNiiiiiiiiiiili
Die Toten des Tages:
Philipp Kley, Lokomotivführer, 54 Aahr« alt,
Be«wdtg«ug morgen 14.30 Uhr von der Neuenhei-
mer Friedhofkapelle aus. — August Bernhard,
Sägewerksbesitzer, 83 Aahr« alt, Beerdigung heule
14.30 Uhr.
Aus den Vereinen:
Bericht über die Generalversammlung des
Bezirks-Wirke-DereinS E. V. Heidelberg.
Die in der „Ritke-rhall«" unter dem 1. Vor-
sitzende«, Gg. Enkert Kaffee Wachter", stattge-
funden« ordentlich« Generalversammlung war von
110 Mitgliedern besucht.
Nach vorausgegangener Begrüßung der Erschie-
nene«, insbesondere des Verbandspräsidente«, so-
wie des Vorsitzenden des Landesverbandes der
Hotel-Andustrie, durch den Versammlungsleiter, ver-
liest Geschäftsführer Schi-nk das letzte Generalser-
sammlungs-Prolokoll, welches nicht beanstandet
wurde. Der Tätigkeitsbericht lag jedem Mitglied
vor und wurde in sei««« Einzelheiten gutgeheiße«.
Das Andenken an die Verstorbene« ehrte de Ver-
sammlung durch Erheben von den Sitzen, lieber den
Kassenbericht nrocht Vereinskassier Fr. Mkk.ng-
haus aufklärend« Ausführungen, die eindeutig-er-
kennen lasten, daß sich di« finanzielle Grundlage
des Vereins in bester Ordnung besirvdet. Eiserne
Sparsamkeit war das Gebot der Stunde. Die ein-
wandfrei« Kassenführung sowohl der Veremskass«
wi« der Sterbekaste wurde durch den Revisor Reb-
stock bestätigt und den Kassierern einstimmige Ent-
lastung erteilt. Di« von Peffer le „Skadk Berg-
heim", gestellte« Anträge betr. Berichterstattung
und Form der Einladung wurden lebhaft debat-
tiert. Während der 1'. Antrag Annahme fand,
wurde der 2. Antrag a-bge-lehnk. Die Vereinslei-
tung wird es sich angelegen sein lasten, wichtig«
Ve rsammlungsberichte, soweit sie di« Allgemeinheit
interessieren, auch i« den Tageszeitungen erschei-
nen zu lassen "Die Wahlhandlung bestätigt di«
Wiederwahl des 1. und 2. Vorsitzenden (Enkert und
Nähe«) sowie des Kassiers Rittinghaus und Hoch-
heimer und Schriftführer Emil Heß. Am V-erwal-
kungsrat und den Kommissionen gab es eilige Ver-
änderungen durch Zuwahl der Herren Roth,
Schraudolph, Effelberger, Rumpf, Knobel-Ziegel-
hausen, Steinmann-Aohrbach Kletti-Sandhausen u.
Ette-Neckargemünd. Zn die Lohnkommission wurde
noch Vierling -berufen. Heitmann, Köhnlein und
Edler sind für die Abordnung bei Begräbnissen
gewählt worden.
Der Vorsitzende zollte allen Funktionären Dank
für die uneigennützige Tätigkeit im abgelaufrnen
Berichtsjahr und erteilte Präsident Knödel das
Wort zu einem Referat. 2. Verba-ndsvorsitzenöer,
Sch-weikardt, Bad Rappenau, machte noch beson-
ders auf die große Aufgabe aufmerksam, welche in
den ländlichen Bezirken auf organisatorischem Ge-
biet zu bewerkstelligen sei. Diese Aufgabe wird
insbesondere dem neugewählten Kreis-Vorsitzenden
des 10. Kreises, Peter Näher zufallen. Dreßler,
Meckesheim, stellt sich ebenfalls bereiiwilligst in
den Dienst der Werbung neuer Mitglieder. D.e
von Raufer angeregte« Punkt«: Vergnügungs-
steuer, Sportel omd Beiträge, wurde ausgiebig be-
rate«. Di« Einsicht der Kollegen ist groß 'genug,
um nicht durch ei«« evtl. klein« Senkung der Bei-
träge daL heute gesunde finanziell« Fundament des
Vereins ins Wanken zu bri.gen. Härten sollen
auch hier nach wie vor von Fall zu Fall beseitigt
werde-«. '
Di« treuen Förderer des Vereins, wie Haber-
kern, Back-Schriesheim «. a. keßen «S sich nicht
nehmen, der Vereins- und GeschäftSleitwng beson-
ders Dank zu sagen für di« ersprießl.ch« Arbeit im
Notjahr 1932. Mit Dankeswovten schloß Enkert
die inte restant verlaufen« Generalversammlung.
*
Die „Kadenach" Heidelberg.
Viele Einwohner «nserer Stadt haben schon bei
verschiedenen Veröffentlichungen dieses Work ,Ca-
dena ch" gehört, und mancher hat sich viellechk über
die Bedeutung dieses Wortes de« Kopf zerbrochen.
Kadenach ist di« Kameradschaft -er Nachrichten-
kruppen. Ein« Zusammenfassung aller der Getreu-
en, d « sich vor und während des Krieges als Fern-
sprecher, Funker, Blinker und Telegraphisten usw.
in unserem glorreichen He«« befanden. Noch vie-
len Heidelbergern ist der große Rachrichkentag im
August des Zahres 1928 in guter Erinnerung. Da-
mals war di« „Kadenach" noch Klei« und hatte sich
bei jener großen Festlichkeit derart den Magen
verdorben, daß sie beinahe an des«« Schwierig-
keiten zugrunde ging. Einige nimmermüde Kame-
raden Helte« ein« klein« Schar von Unentwegten
noch zusammen, bis «S gelang, unter ü«m Vorsitz
des Elektrotechnikers Herrmann Wolf, Dr. Hof,
und Emil Döhle, die Kameradschaft zu einem un-
geahnten Aufschwung zu führen. Am Kriege wa-
ren dies« Truppenteile aus Angehörigen aller Gaue
und Stände zusammengesetzt und fetten waren in
einer Fernsprecher- oder Funkerformation zwei
Kameraden aus dem gleichen Ork oder der gleichen
Kompagnie längere Ze't beisammen; umso höher
ist es daher anzuerkennen, daß es gelang, beinahe
über sechzig Kameraden aller Aahrgänge hier zu-
sammenzufassen, welche in monatlichen regelmäß-
ge« Versammlungen die Traditionen der Truppe
in kameradschaftlichem Kreis« pflegten. Dies kam
unter großer Begeisterung bei der letzten General-
versammlung zum Ausdruck, in welcher der seit-
herige Vorstand einstimmig in seinen Aemtern be-
stätigt wurde. Unermüdlich sind die führenden Ka-
meraden bemüht, das Ansehen des Vereins zu he-
ben. So veranstaltete der Verein in der letzten
Zeit einen Lichtbildervortrag (Postm-spektor Häuß-
ner) über unsere frühere deutsch« Kolon!« Deutsch-
Südwest, der den Zuhörern ein Bild übermittelte
von dem Schah, de« man uns am „Veld" und sei-
nem Hinterland durch de« Schandoerkcag von Ver-
sailles geraubt hak. An seinem hervorragenden Vor-
trag verstand es Postinspektor gäußn-e-r, welcher
im Auftrag« der Aeichspost acht Aahr«, davon vier
Aahr« während des Krieges in Südwest weilte,
Land -und Leben zu sch-ldern. Eine groß« Zahl
von Lichtbildern ergänzte d« Schilderung. 3n al-
ler Kürz« wird Postinspektor Häußne-r auch -im
Rundfunk über Einzelerlebniss« i« her Kolonie
spr«chen.
Di« „Kadenach" Heidelberg hofft, daß sich
alle Kameraden in Heidelberg bald diesem zel-
bewußke«, vor-wärtsstrebenden Kreis« anschkeßen
Verden.
V»«a«ftau«»gs rarendv«
Donnerstag, de« 8. März.
Skadthalle-n-Wi-rtschafk 20.15 Uhr, Vortrag im
Hausbesitze-rve rein.
Samstag, den 11. März:
Turngemeinde 78 „Schwarzes Schiff" Neuen-
heim 20.15 Uhr Aahreshauptvevfammlung.
Sonntag, ben 12. März.
Stadttheater il.30 Uhr Morgenfeier zugunsten
der Neunkirchener Opfer
Stadkhalle 11.15 Uhr Heldengederrkfeier, ver-
anstaltet vom Volksbumd Deutsche Kriegsgrä-
-ber-fürso-rge.
Mittwoch, be« 15. März.
Stadkhalle 20 Uhr V. Symphoniekonzert.
Stadttheater. „Der Kaufmann von Venedig",
Shakespeares schönstes Lustspiel, geht heute Don-
nerstag abend 7.45 Uhr erstmals wieder in Szene.
Abonnement B. 24.
Freitag, den 10. März, abends 7.45 Uhr ist bi«
erste Wiederholung. Abonnement L. 23. An beide«
Vorstellungen Antendant Erwin Hahn als Shyiock,
Reinhold Lllttjohann in der Titelrolle, und die Da-
men Arma Poppe, Ruth Beyer und Maria Sachs«,
sowie di« Herr«« C. W. Burg, Paul Bohne, Otto
Knur, Max Mairch, Wolfgang Schirlih, Hans
Paetsch, E. a. Winds und Heinz Evelk in den an-
dern Hauptrollen.
Di« Bühnenmusik ist von Norbert Schultze
Charters Tante z« kleinen Preise« am SainS-
iag, den 11. März. Der größt« Lacherfolg der
Spielzeit, Charleys Tanke, wird am Samstag abend
zu kleinen Preisen gegeben. 3m S. Akt die amü-
santen Kabavett-Emlage«.
Hilfe für Nennkirche«
will das Stadttheater im Verein mit dem Skädt.
Orchester am Sonntäg vormittag mit seiner Mor-
genfeier beugen. Die. Veranstaltung will Aede-r-
man« Gelegenheit gebe«, sich an dem Hilfs-werk
zu beteiligen, d« Preis« der Plätze sind deshalb
ganz niedrig gehalten. <0,30, 0,50, 1.— RM.)
Der Mm zeigt..
Capitol: „Läufer von Marathon"
Kammer-Lichtspiele: „Luana"
Odevn-Lichtspiele; „Das Lied der schwarze«
Berge"
Schloß-Lichtspiel«: „Grün ist die Heide"
Kulturfllmbühne: „Figaro" nnd „Weekend im
Paradies".
Parole Lurasbe
kckk:i8 nkn>Ll.öe;k6
NSLB (Volksschule). Heute Donnerstag, 6
Uhr, im Horst-Wessel-Haus. Seil er.
Ortsgruppe Heidelberg-Bergheim. Aeden Diens-
tag und Donnerstag, abends 7.30 Uhr, lsis 8.30
Uhr Sprechstunde im Geschäftszimmer Berghsi-
merstrahe 23, Seikenba« links (Eingang durch da«
Hof.)
Ortsgruppe Heidelberg-Bergheim. Parteigenos-
sen und Parteigenossinnen! 3065 haben am 5.
März innerhalb unseres Ortsgr-uppenbezirkS na-
ttonalsozalist sch gewählt. Aetzk geht der Kampf
weiter! Werbt neue Mitglieder, werbt überall für
unsere Press« und für unsere Ade«. Aufnahmen
neuer Mitglieder und Neubestellungen für un-
sere Press« werden jeden Dienstag und Donners-
tag abends 7.30—8.30 Uhr im Geschäftszimmer,
Dergheimerstraß« 23, Seitenbau links, 1 Tr«pp«
(Eingang durch den Hof) «nkgege-ngenommen.
Achtung! NSBO! Achtung!
Am Freitag, den 10. ös. MkS., 8.30 Uhr abends in
der Brauerei Ziegler
Mitglie-derverfammluni
der NSBO Heidelberg.
Erscheinen sämtlicher Mitglieder zu dieser
wichtige« Versammlung unbedingte Pflicht. Nä-
here Bekanntgabe über di« Gautagung am 10. 3.
1033 in Karlsruhe.
Achtung Hotel- und Gasthausangestellle! Erhal-
le« jeden Montag von 4—5 Uhr nachmittags
durch Pg. Kalte in allen sie berührenden Fragen
kostenlos auf unserer Geschäftsstelle, Gaisbergstr.
55, I, Auskunft.
Kampfbundbühne Heidelberg.
Nächste Vorstellung, Montag, den 13. März 33.
Gruppe ä..
Der fliegende Holländer".
von Richard Wagner. Es spricht vorher der Lei-
ter des Kampfbundes für Deutsch« Kultur Prof.
Dr. Fehrle. Mik -der Karkenaus-gabe wird sofort
begonnen.