8. Zahrg. / Rr. »S
FreNag, den IS. SepkemLer 1933
Sette 7
Dg8 Meröett öeö geltet! E^regfrieöhefeö^VmNENKMcn
verliert sich der Blick in di« weite Ebene. Die i Stücke des Rheins glänzen im Sonnenschein. In
zahlreichen Türme von Mannheim tauchen in oer der Ebene zwischen den Feldern liegen die Dör-
Ferne auf, im Westen, je nach dem Wetter bald , fer. Und nun geht der Blick aus der Ferne wie-
Wieviele Heidelberger mag es geben, di« den
Ameisenbuckel bis vor kurzem überhaupt nicht
kannten, ja noch nie etwas von ihm gehört hat-
ten! Wie manche Spaziergänger sind an ihm
achtlos vorbei gewandert, wenn sie ihre Schritte
zum Bierhelder Hof richten! Von Wald be-
standen, nur durch einen ungepflegten Weg er-
reichbar, lag er bisher abseits von jedem Ver-
kehr. Und nun soll er Bedeutung und höheren
Sinn erhalten durch den neuen Ehrenfriedhof,
der auf seinem Rücken errichtet wird.
Die Zusahrtsstraße zu ihm führt den Steiger-
weg entlang bis zum Schutzhäuschen, wo sie vom
Speyererhofweg rechts abgabelt in der Richtung
zum Bierheldei: Hof. Der Weg führt durch Wald,
der sich etwa in der Höhe des Speyerer Hof's
lichtete. Hier überrascht einzelne Föhren, Lär-
chen und Buchen das Jungholz und lassen einen
herrlichen Blick auf den Speyerer Hof frei. Die
dazwischen liegende Mulde ist mit Koniferen,
Blautannen, Rottannen, Weitztannen mannig-
faltig und abwechslungsreich bepflanzt. Der
Blick schweift hinüber auf die ausgedehnten Wie-
sen mit den Obstbäumen unterhalb des Spey-
erer Hosts. Weiter oben sieht man den Schieß-
platz 'liegen und hier beginnt jetzt zur Rechten
die breite Schneise, die zum Ameisenbuckel führt
und die zur Anmarschstratze umgearbsitet wird.
Folgt man ihr, so gelangt man in mäßiger Stei-
gung zu einer sich erbreitenden freien Hochfläche,
wo die Erdarbeiten seit einiger Zeit im Gange
sind. Vor unseren Blicken dehnt sich nun vorläu-
fig noch eine Wüste aus. Man erblickt Feldbah-
nen, Kippwagen, Steinhaufen, große Löcher und
Einschnitte in das Gelände, weiter nach vorn
riesige Anschüttungen, steile Böschungen, es ist
der Platz des Ehrenfriedhofes und des riesigen
Versammlungsraumes, der da geschaffen wird.
Ganz vorne, am Rande der Hochfläche soll sich
das Ehrenmal erheben. Von hier aus bie-
tet, sich, dem Auge eine wunderbare Fernsicht.
Zur Rechten, halb rückwärts, fällt der Blick am
den Gipfel des Königsstuhls mit seiner Bahn-
station, daran schließt sich die sanftgeschwungene
Erhebung des Eaisberges, dahinter sieht man
den Heiligenberg, ferner den Hohen Nistler, den
Oelberg und an seinem Abschwung ganz deutlich
die Strahlenburg und Schriesheim. Dann aber
Redaltionsschluß täglich 18 Uhr.
Ortsgruppen-, StiitzpuuMeiter und Gemeinde-
vertreter!
Betr. Arbeitsbeschaffung
Im Einvernehmen mit der Kreisleitung bat
der Kreisrat einen Ausschuß für die Arbeitsbe-
schaffung im Kreis Heidelberg gebildet. Der Aus-
schuß setzt sich wie folgt zusammen:
1. Dipl. Ingenieur E. Soin 6, Heidelberg;
2. Verm.-Jng. Geiser, Heidelberg;
3. Verwaltungsass. Weiß, Heidelberg;
4. Kreisamtmann Köhnlein, Heidelberg.
Ich bitte insbesondere die Herren Bürger-
meister und Eemeinderät« des Kreises Heidel-
berg, hfervon Kenntnis zu nehmen und sich die-
ses Ausschusses, der auch von sich aus Anregun-
gen bei den Gemeinden geben wird, rege zu be-
dienen und sich in all den einschlägigen Dingen
an ihn zu wenden. Das Büro des Ausschusses be-
findet sich in der Kreisverwaltung (Lauerstr. 1)
und ist zu den üblichen Dienststunden geöffnet.
Der Kreisleiter: gez. Dinkel-
K-Mpsinnd der Deutsche» Architekten und Ingenieure und
der Deutsche Techniler-Verbnnd veranstalten heut- Freitag,
15. September, abends 20.30 Uhr, im „Haus der Arbeit"
einen Vartiagsabsnd über „Raffensrage" von Herrn Schell.
Die Veranstaltung ist für Mitglieder Dienst. Gäste will-
kommen.
Deutscher Techniker-Verband, Ortsgruppe Heidelberg
Nampsbund der Deutschen Architekten und Ingenieure,
gez. Anselm.
NS-Lehrerbund. , Am Samstag, den 18. Sept., nachm.
h Uhr, sinket Im „Hans der Arbeit" Rohrbacher Straße, eine
Sitzung statt, wobei Pg. Geisel über die Tagungen in
Bayreuth und Nürnberg sprechen wird. Erscheinen Pslicht. —
Bis zum 16. September ist. dis Partei- und NSLB-Mit-
gli-dsnnmmer an Pg. Klepper zu melden. Mitgliedskarten
mitbringen. Der Leiter Im. NSLV: Sock.
Bund Deutscher Mädel.
Ring Eberbach. Sonntag, den 17. September, vormittags
U> Uhr. im Gasthaus zum Finsterbachtal, im Nsckarhäuserhos
Führerinnenbesprechuirg. Erscheinen unbedingt Pslicht für alle
BDM- und Jungmädelsllhrerinnen, sowie für alle Kaffen-
warte und Schriftführerinnen, die ihre Bücher zur Prüfung
mitzubringen haben.
Ring Neckargemünd. Sonntag, den 17. September, nach-
mittags 2—1 Uhr Führerinnenbesprechuirg im Gasthaus zum
Adler in Neckargemünd. Bestimmungen siehe Ring Eberbach.
Ring Sinsheim. Samstag, den 16. September, abends
7.66 Uhr. in Sinsheim Führerinncnbcfprcchung. Treffpunkt
am Bahnhof. Bestimmungen siehe Ring Eberbach.
Programm der Fllhrerinneubesprechungen:
1. Arbeitsplan für den Winter, 2. Referat der Sportreseren-
trn des Obergaues, 3. Fahrtbesprechung für Karlsruhe,
f- Untergautrejfen in Heidelberg, 5. Bücherrevifion, 6. Ver-
Ichjedencs.
Bund Deutscher Mädel. Der ganze Stadtbezirk des BDM
Und BDAiJ tritt heute pünktl. 16.15 Uhr vor der Stadt-
halle an. Di- Führerinnen halten die Stärkemeldung fAn-
wcsenheitszahl) ihrer Gruppe bereit. Unisormzwang. Für
Uniformierte Eintritt frei. Die Untergansiihrerin. -
- DDM—Jungmädel. Ring Heidelberg. Heute Freitag abend,
e lb Uhr, aus d-m Jubiläumsplatz Sammeln sämtlicher
^nngmädel-Gruppen mit ihren Führerinnen zur Teilnahme
N .bet HJ-Kundgebung. Teilnahmepslicht für sämtliche
ee.adtaruppen. — Samstag nachm. Führerinnenbesprechung
>ur sämtliche Jungmädel-Führerinnen des Ringes Heidel-
berg. 17 Uhr, Theaterstr. 11. — Sonntag, den 17. Sept.,
verschwommener, bald deutlicher, die Hordt,
während dos Silberband des Neckar in der
Ebene im Bogen dahinzieht. Deutlich find die
Türme von Speyer zu sehen und auch kleine
10 Uhr. Czernybrücke, Baggerloch, Zusammenkunft sämtlicher
Jungmädelgruppen des Ringes Heidelberg.
BDM — Jungschar Dossenheim. Der sür heute anaesstzts
Heimabend mutz verschoben werden wegen Fllhrerinnenbespre-
chung. Sonntag, 6 Uhr, trisst sich die BDMJ Dossenheim
mit der Gruppe Handschuhsheim an der Ticsburg in Hand-
schuhsheim. Gemeinsamer Marsch zur Czernybrücke.
NS-Frauenschast. Di« Sprechstunde» der NS-Frauenschast
im Horst-Weffel-Kaus fallen diese Woche aus.
Sofie Klein.
NS-Frauenschast. Di« Schlutzfeier der Ferienkinder in
der NS-Jugendherbsrge in Neckargemünd. Schiitzenhaüsst.r. 80,
findet Samstag, den 16. Sept., nachm. 3 Uhr statt. Ich lade
dazu alle Frauenschaftsleiterinnen herzlichst ein.
Frau Klein, Kreihfrayenschastsleiterin.
Orosgropp« -.-Rohrbach. Nm Samstag, den 16. Sept.
1933, abend» pünktlich 8.30 Uhr, findet im Gasthaus zur
Linds, Bierhelderweg 2, die September-Mitgliederversamm-
lung statt. Erscheinen unbedingt Pslicht.
Achtung! Landwirte! In Meckesheim findet am
Samstag, den 16. September 1033, abends 8.30 Uhr. eine
Bauernverfammlung statt. Redner: Pg. Schank,'Thema: Der
Bauer im 3. Reich und Durchführung des 8 38 des Reichs-
milchgef-tzes. Der Kreisbauerusührcr.
Achtung! LOF und LVL, Fach- und Hilssrcserenten! Am
Sonntag, den 17. September 1033, norm. 0 Uhr. findet in
Heidelberg im Horst-Wessel-Haus eins Pslichttagung
statt. Es ist Pflicht aller LOF. LVL und Fach- und Hilfs-
referenten, bei dieser Tagung zu erscheinen, zumindest aber
einen Stellvertreter zu entsenden. Der Kreisbauernführer.
NSBO Heidelberg.
NSBO Fachgruppe „Eaststätteu-Angestellte". Montag, de»
18. September 1033, findet abends 10 Uhr in der Gaststätte
„Haeberlein", Heidelberg, Anlage 35, eine Fachgruppen-
Versammlung statt. Erscheinen aller Betriebszellenmitglieder
ist Pflicht.
KMI8 8M8NLM
NS-Vaueruschast, Kreisleitung Sinsheim. Am kommenden
Sonntag, den 17. ds. Mts., Norm. 9'Uhr,'findet in Sins-
heim a. d. E., Gasthaus zur Eisenbahn (Lackner), eine Ta-
gung der NS-Bauernschast statt. Erscheinen ist für jeden
Ortsfachberater Pslicht.
Der stellv. Kreisbauernführer: gez. Ad. B e n d e r.
NT-Vauernschast, Kreisleitung Sinsheim. Am kommenden
Sonntag, den 17. ds. Mts., nachm. 1.30 Uhr, findet in
Dllhren b. Sinsheim eins große Bauerpkundgebung mit
historischem Festzuge statt. Es werden mehrere Redner an
dieser Bauernkundgebung sprechen und ich bitte deshalb dis
umliegenden Bauernortsgruppen, sich zahlreich beteiligen zu
wollen.
Der stellv. Kreisbauernführer: gez. Ad. Bender.
KKLI8 Wle8L.0ctt
NS-Kriegsopserversorgung. Am Sonntag, den 17. Sept.
1933,. nachm. 3 Uhr, findet in Rettigheim im Saale zur
Rose eine Kundgebung sür die Ortsgruppen Rettigheim,
Malsch, Malschenberg, Rauenberg und Mühlhausen statt.
Kreisobmann H s M m e r spricht über: „Zweck und Ziele
der NS-Kriegsopfetversorgung".
Kreis Wiesloch. Betr. Schulungsabende. Die Schulungs-
abends der Zellen 1 und 2 der Ortsgruppe Wiesloch finden
nicht Donnerstags, sondern jeden Freitag im Zeichensaal der
Realschule Wiesloch um 8.30 Uhr statt.
Stellv. Kreisschülungsleiter: Dipl. Jng. Prsßler.
Kreis Wiesloch. Es ergeht an Alle di« herzlich« Bitt«,
die Grenzlandwerbemeffe in Karlsruhe, die eins wuchtige
und äußerst interessante Schau der badischen Erzeugnisse dar-
stellt, zu besuchen. Det Höhepunkt der Veranstaltung ist am
Sonntag, den 21. ds. Mts.: wozu voraussichtlich der Führer
kommen wird. Wer an diesem Tage nach Karlsruhe zu
fahren gedenkt, teils dies bis Dienstag, den 19. Sept, der
Kreisgeschäftsstelle mit, damit ein Sonderzug mit 50 Prozent
Fahrpreisermäßigung beschafft werden kann.
Der Aretspropaganbaleiter.
6KKI8 MO88^c»
BDM Obrigheim. Sonntag, den 17. Sept., abends 8 Uhr,
findet im Gasthaus zur Sonne in Obrigheim «in deutscher
Abend statt, wozu die Bevälkerung herzlich einaelade» tft.
Es spricht Annemarie Nahm. Eauleiterft» Nordbadech
der in die Nähe auf den Ameisenbuckel. Hohes
Buschwerk ist malerisch überragt von einzelnen
Föhren und Lerchen. Wundervoll ist die herbst-
liche Beleuchtung der untergehenden Sonne auf
den Stämmen der Föhren. Oben glänzen sie
goldgelb, weiter unten in feiner Abtönung lila
bis ins Bioleit. Buschig strecken sie ihre schwarz-
grünen Kronen gegen den Himmel, einzelne ab-
gestorbene Aests ragen gespenstisch in die Luft.
Gerade diese alten, den niederen Wald und das
Buschwerk überragenden Föhren sind so stim-
mungsvoll! Sie stehen da wie die Helden, die
den Alltag und die Masse überragen! Ihre ge-
brochenen, kahlen und abgestumpften Aeste er-
zählen von Kampf und Sieg, es sind die ehren-
den Wunden, die sie im Kampf mit Wind und
Wetter davongetragen habeü und die ich nicht
missen möchte. Möge nie ein falscher Schönheits-
sinn» sie entfernen und dis Natur zurechtstutzsn
wollen! Sie sind Sinnbilder unserer Kämpfer
und vor allem der toten Helden, deren echter
Sinn und Opfergeist über den niederen Alltag
hinaus zum Hintmel ragte.: Jeder abgestorbene
und gebrochene Ast der Bäume erzählt uns von
den ehrenden Wunden! Sie passen zum Ehren-
friedhof besser, wie jeder Stein.
Und nun schweift der Blick gegen den Himmel.
Schmale Wolkenstreifen ziehen dort entlang und
lösen sich zart und fein auf im Blau der Unend-
lichkeit. Alles Irdische verschwindet im Ewigen!
Im Walde rauscht der Herbstwind und mahnt
an den kommenden Winter, an Blätterfall und
Sterben. In der Tat, ein herrlicher Platz hier
auf der Höhe, umgeben von Wald, mit dem wun-
derbaren Fernblick für den neuen Ehreyfriedhof
unserer Helden. Nur muß man ein Auge dafür
haben und im Festgewand der Seele kommen!
Außer etwa 11 ständigen Arbeitern ist hier
an den ungeheuren Erdbewegungsarbeitsn, am
Ausroden dec Wurzelstöcke der Freiwillige Ar-
beitsdienst tätig. Seit vielen Wochen arbeiten
hier etwa 100 junge Leute, nicht nach Tariflohn
fragend, sondern nur im freiwilligen Dienst an
Volk und Vaterland. Sie tragen bewußt die
Ehrenschuld an die gefallenen Brüder und Väter
ab, um ihre würdigen Nachfolger zu werven.
Wieviel volkserzieherische Arbeit wird hier ge-
leistet. Opfersinn und Hingabe für die Volks-
gemeinschaft, echter Kameradschaftsgeist und Auf-
bauwille! In Wahrheit eine produktive Arbeit
im höchsten Grade. Hier werden geistige Werte
geschaffen, die ihre Früchte tragen werden zum
Segen der Allgemeinheit! Das Todesopfer der
Gefallenen ist doch nicht umsonst gewesen! Nach
langem Ringen, getragen von nur wenigen, be-
ginnt im Volk der Geist der Gemeinschaft, der
Hingabe, der Kameradschaft mehr und mehr Ge-
meingut zu werden und der Arbeitsdienst ist
darin leuchtendes Vorbild und Führer. Wenn
einst der Ehrenfriedhof fertig ist, dann, darf er
stolz sagen: „Es war unser Werk'."
Ueber die nun festgelegte Anlage des
neuen Ehrenfriedhofes erschien dieser Tage schon
eine Notiz in der Zeitung. Ergänzend möge
darüber noch folgendes gesagt sein:
Die beigefügte Skizze, die keinen Anspruch
auf Genauigkeit bezüglich der Proportionen er-
hebt, sondern nur dem Laien ein ungefähres
Bild der Anlage vermitteln soll, zeigt uns den
Ehrenfriedhof, wie er nun nach endgültiger Fest-
stellung werden soll. Das ursprüngliche Projekt
von Oberbaurat Haller wurde in einer Be-
sprechung mit dem Herrn Oberbürgermeister und
Prof. Vonnatz aus Stuttgart nach obiger Skizze
geändert. Die Zufahrtsstraße am Prome-
»adenweg erhält in «inem halbrunden Parkplatz
ihren Abschluß. Einige flache Stufen bilden den
Uebergang zur Anmarschstraße, die 6 Meter breit
ist und von je 8 Meter breiten Rasenflächen seit-
lich eingefaßt wird. Langsam, bis zur dreivier-
tel Länge der Straße ansteigend senkt sie sich vom
Scheitelpunkt ab, wo der Ehrenfriedhof sichtbar
wird, wieder um etwa einen Meter. Kurz vor
den Eingangsstufen, welche zum eigentlichen
Ehrenfriedhof hinabführen, verbreitert sich die
Straße etwas. Der ganze Ehrenfriedhof ist mit
Ausnahme des halbrunden Chors mit
einer Tuja- oder Hainbuchhecke abgeschlossen.
Links und rechts kommen zwei Waldwege,
die den Zu- und Abgang der Massen erleichtern,
in den Ehrenfriedhof. Den Hecken entlang zie-
hen sich an den Seiten etwa 6 Meter breite Ra-
senflächen, auf denen in drei Reihen die Gräber
und Einzelsteine der hier ruhenden Krieger sich
befinden. Zur Mitte zu folgen an beiden Sei-
ten Streifen mit Bäumen in je 6 Meter Ab-
stand. Der eigentliche Versammlungsraum wird
seitlich von den großen Denksteinen, von denen
an jeder Seite 10 ihre Aufstellung finden, ein-
gefaßt. Zwischen ihnen befinden sich zwei Stu-
fen, sodaß der Versammlungsplatz etwa 40 Zen-
timeter tiefer als die Gräber zu liegen kommt.
Dieser Platz wird 22 Meter breit und über 100
Meter lang sein. Nach dem Ehrenmal zu wird
er durch eine dreiteilige Treppe abgeschlossen.
Links und rechts vom Ehrenmal sollen je vier
hohe Bäume den seitlichen Abschluß bilden und
den Blick zum Ehrenmal konzentrieren helfen.
Der Chor, in dessen Mittelpunkt das Ehrenmal
steht, hat einen Radius von etwa 28 Meter und
ist durch eine Mauer gegen den Abhang des
Ameisenbuckels abgeschlossen. Innerhalb der
balbrunden Mauer befindet sich noch ein Wiesen-
'treisen. Der Abhang unterhalb der Mauer
bleibt für eine Waldwiese frei, während außer-
halb der Hecke sich unmittelbar der gemischte
Wald anschließt. Diese ganze Anlage wird auf
Kosten der Stadt gemacht, während für das
Ehrenmal jeder Bewohner Heidelbergs sein Op-
fer bringen soll als eine Ehrenpflicht für
unsere Helden, Ueber das Ehrenmal selbst wird
ein weiterer Artikel folgen, sobald die Angele-
genheit endgültig geregelt ist. Mögen diese Zei-
len dazu beitragen, das Interesse für den Ehren-
friedhof und das Ehrenmal bei Jung und Alt
zu wecken und zur opferwilligen Spende, wenn
dazu aufgerufen wird, anzuregen.
Die NS-Frauenschaft, Ortsgruppe Neuenheim-
Mönchhof, machte am Mittwoch, wohl zum letz-
ten Male in diesem Sommer einen Spaziergang
nach dem „Bergkaffee". Die Beteiligung war
trotz des unbeständigen Wetters überraschend
groß. Unterwegs hatte es sich durchgesprochen,
daß unsere Ortsgruppenleiterin, Frau Pfarrer
Werner, vor einigen Tagen ihren Geburtstag
feierte. Schnell eilten einige Frauen voraus,
und im Nu war mit Hilfe der rührigen Frau
Wirtin eine festlich geschmückte Eeburtstagstafel
zum Empfang bereit. So haben wir abermals
bei Kaffee und gestiftetem Küchen einige sehr
schöne Stunden in bester Harmonie verlebt, wie
wir überhaupt bestrebt sind, den Volksgemein-
schaftsgedanken hier im engen Kreise eifrigst zu
pflegen.
Freitag, den 15. September:
Musiksoal Pfeiffer, Universitatsplatz 10, 20 Uhr ösf. Vor-
trag Gerhard Bäzner-Dresden: „Gedanken als Schicksals-
mächte".
Samstag, den 16. September:
Werbeabend der Deutschen Bühne unter Mitwirkung de»
städt. Theaters. 20.30 Ühr, in der Stadthalle. Ansprache
von Pg. Bürgermeister Wetzel.
Freikorpskämpfer, 20.30 Uhr, in der „Deutschen Eiche"
Zusammenkunft.
Sonntag, den 17. September:
Odenwaldklub, Abfahrt zum „Deutschen Wandertag" in
Frankfurt 6.66 Uhr, Hauptbahnhof.
Bad. Kriegerbund, Abfahrt mit Sonderzug zum Jubiläum
in Karlsruhe 7.12 Uhr, Hauptbahnhof.
Dienstag, den 19. September:
Stadthalle, 20 Uhr: Willy Reichert „Bunter heiterer
Abend.
Haus Rodensteiner. Die Herrmanns-Revue
bringt ab heute in der zweiten Hälfte des Mo-
nats eine vorzügliche Abwechslung in ihrem Pro.
gramm, und bietet damit den Besuchern etwas
ganz Besonderes. Außerdem hat die Direktion
noch das Conradi-Lissi-Trio hinzu verpflichtet
mit ihren humorvollen artistischen Leistungen.
Die Autobns-G. m. b. H. veranstaltet am Sonn-
tag, 17. Sept, eine Sonderfahrt zur Besichtigung
der Brandstätte in Oeschelbronn. Die Beteiligung
an der Fahrt ist deshalb zu empfehlen, als 10
Prozent des Fahrpreises seitens des Unterneh-
mens an die Brandgeschädigten abgeführt wird.
Beachten Sie das heutige Inserat.
Die heutige Schloßostfrontbeleuchtung, die um
21.30 Uhr beginnt, findet anläßlich eines Son-
derzuges der Reichsbahndirektion Regensburg
statt. Im Schloßpark-Casino ist ab 20 Uhr Kon-
zert und Tanz.
Die Freikorps-Kämpfer treffen sich morgen
Samstag abend 8.30 Uhr in der „Deutschen
Eiche", Mittelbadgasse 3.
Der Mm zeigt...
Odeon: „Traum vom Rhein".
Kammerlichtspiele: „Walzer von Schönbrunn".
Schlotzlichtspiele: „Frau Lehmanns Tochter"
ferner Tonwochenschau „Rcichsparteitag der
NSDAP in Nürnberg",
Capitol r „Kaiserwakzer",
FreNag, den IS. SepkemLer 1933
Sette 7
Dg8 Meröett öeö geltet! E^regfrieöhefeö^VmNENKMcn
verliert sich der Blick in di« weite Ebene. Die i Stücke des Rheins glänzen im Sonnenschein. In
zahlreichen Türme von Mannheim tauchen in oer der Ebene zwischen den Feldern liegen die Dör-
Ferne auf, im Westen, je nach dem Wetter bald , fer. Und nun geht der Blick aus der Ferne wie-
Wieviele Heidelberger mag es geben, di« den
Ameisenbuckel bis vor kurzem überhaupt nicht
kannten, ja noch nie etwas von ihm gehört hat-
ten! Wie manche Spaziergänger sind an ihm
achtlos vorbei gewandert, wenn sie ihre Schritte
zum Bierhelder Hof richten! Von Wald be-
standen, nur durch einen ungepflegten Weg er-
reichbar, lag er bisher abseits von jedem Ver-
kehr. Und nun soll er Bedeutung und höheren
Sinn erhalten durch den neuen Ehrenfriedhof,
der auf seinem Rücken errichtet wird.
Die Zusahrtsstraße zu ihm führt den Steiger-
weg entlang bis zum Schutzhäuschen, wo sie vom
Speyererhofweg rechts abgabelt in der Richtung
zum Bierheldei: Hof. Der Weg führt durch Wald,
der sich etwa in der Höhe des Speyerer Hof's
lichtete. Hier überrascht einzelne Föhren, Lär-
chen und Buchen das Jungholz und lassen einen
herrlichen Blick auf den Speyerer Hof frei. Die
dazwischen liegende Mulde ist mit Koniferen,
Blautannen, Rottannen, Weitztannen mannig-
faltig und abwechslungsreich bepflanzt. Der
Blick schweift hinüber auf die ausgedehnten Wie-
sen mit den Obstbäumen unterhalb des Spey-
erer Hosts. Weiter oben sieht man den Schieß-
platz 'liegen und hier beginnt jetzt zur Rechten
die breite Schneise, die zum Ameisenbuckel führt
und die zur Anmarschstratze umgearbsitet wird.
Folgt man ihr, so gelangt man in mäßiger Stei-
gung zu einer sich erbreitenden freien Hochfläche,
wo die Erdarbeiten seit einiger Zeit im Gange
sind. Vor unseren Blicken dehnt sich nun vorläu-
fig noch eine Wüste aus. Man erblickt Feldbah-
nen, Kippwagen, Steinhaufen, große Löcher und
Einschnitte in das Gelände, weiter nach vorn
riesige Anschüttungen, steile Böschungen, es ist
der Platz des Ehrenfriedhofes und des riesigen
Versammlungsraumes, der da geschaffen wird.
Ganz vorne, am Rande der Hochfläche soll sich
das Ehrenmal erheben. Von hier aus bie-
tet, sich, dem Auge eine wunderbare Fernsicht.
Zur Rechten, halb rückwärts, fällt der Blick am
den Gipfel des Königsstuhls mit seiner Bahn-
station, daran schließt sich die sanftgeschwungene
Erhebung des Eaisberges, dahinter sieht man
den Heiligenberg, ferner den Hohen Nistler, den
Oelberg und an seinem Abschwung ganz deutlich
die Strahlenburg und Schriesheim. Dann aber
Redaltionsschluß täglich 18 Uhr.
Ortsgruppen-, StiitzpuuMeiter und Gemeinde-
vertreter!
Betr. Arbeitsbeschaffung
Im Einvernehmen mit der Kreisleitung bat
der Kreisrat einen Ausschuß für die Arbeitsbe-
schaffung im Kreis Heidelberg gebildet. Der Aus-
schuß setzt sich wie folgt zusammen:
1. Dipl. Ingenieur E. Soin 6, Heidelberg;
2. Verm.-Jng. Geiser, Heidelberg;
3. Verwaltungsass. Weiß, Heidelberg;
4. Kreisamtmann Köhnlein, Heidelberg.
Ich bitte insbesondere die Herren Bürger-
meister und Eemeinderät« des Kreises Heidel-
berg, hfervon Kenntnis zu nehmen und sich die-
ses Ausschusses, der auch von sich aus Anregun-
gen bei den Gemeinden geben wird, rege zu be-
dienen und sich in all den einschlägigen Dingen
an ihn zu wenden. Das Büro des Ausschusses be-
findet sich in der Kreisverwaltung (Lauerstr. 1)
und ist zu den üblichen Dienststunden geöffnet.
Der Kreisleiter: gez. Dinkel-
K-Mpsinnd der Deutsche» Architekten und Ingenieure und
der Deutsche Techniler-Verbnnd veranstalten heut- Freitag,
15. September, abends 20.30 Uhr, im „Haus der Arbeit"
einen Vartiagsabsnd über „Raffensrage" von Herrn Schell.
Die Veranstaltung ist für Mitglieder Dienst. Gäste will-
kommen.
Deutscher Techniker-Verband, Ortsgruppe Heidelberg
Nampsbund der Deutschen Architekten und Ingenieure,
gez. Anselm.
NS-Lehrerbund. , Am Samstag, den 18. Sept., nachm.
h Uhr, sinket Im „Hans der Arbeit" Rohrbacher Straße, eine
Sitzung statt, wobei Pg. Geisel über die Tagungen in
Bayreuth und Nürnberg sprechen wird. Erscheinen Pslicht. —
Bis zum 16. September ist. dis Partei- und NSLB-Mit-
gli-dsnnmmer an Pg. Klepper zu melden. Mitgliedskarten
mitbringen. Der Leiter Im. NSLV: Sock.
Bund Deutscher Mädel.
Ring Eberbach. Sonntag, den 17. September, vormittags
U> Uhr. im Gasthaus zum Finsterbachtal, im Nsckarhäuserhos
Führerinnenbesprechuirg. Erscheinen unbedingt Pslicht für alle
BDM- und Jungmädelsllhrerinnen, sowie für alle Kaffen-
warte und Schriftführerinnen, die ihre Bücher zur Prüfung
mitzubringen haben.
Ring Neckargemünd. Sonntag, den 17. September, nach-
mittags 2—1 Uhr Führerinnenbesprechuirg im Gasthaus zum
Adler in Neckargemünd. Bestimmungen siehe Ring Eberbach.
Ring Sinsheim. Samstag, den 16. September, abends
7.66 Uhr. in Sinsheim Führerinncnbcfprcchung. Treffpunkt
am Bahnhof. Bestimmungen siehe Ring Eberbach.
Programm der Fllhrerinneubesprechungen:
1. Arbeitsplan für den Winter, 2. Referat der Sportreseren-
trn des Obergaues, 3. Fahrtbesprechung für Karlsruhe,
f- Untergautrejfen in Heidelberg, 5. Bücherrevifion, 6. Ver-
Ichjedencs.
Bund Deutscher Mädel. Der ganze Stadtbezirk des BDM
Und BDAiJ tritt heute pünktl. 16.15 Uhr vor der Stadt-
halle an. Di- Führerinnen halten die Stärkemeldung fAn-
wcsenheitszahl) ihrer Gruppe bereit. Unisormzwang. Für
Uniformierte Eintritt frei. Die Untergansiihrerin. -
- DDM—Jungmädel. Ring Heidelberg. Heute Freitag abend,
e lb Uhr, aus d-m Jubiläumsplatz Sammeln sämtlicher
^nngmädel-Gruppen mit ihren Führerinnen zur Teilnahme
N .bet HJ-Kundgebung. Teilnahmepslicht für sämtliche
ee.adtaruppen. — Samstag nachm. Führerinnenbesprechung
>ur sämtliche Jungmädel-Führerinnen des Ringes Heidel-
berg. 17 Uhr, Theaterstr. 11. — Sonntag, den 17. Sept.,
verschwommener, bald deutlicher, die Hordt,
während dos Silberband des Neckar in der
Ebene im Bogen dahinzieht. Deutlich find die
Türme von Speyer zu sehen und auch kleine
10 Uhr. Czernybrücke, Baggerloch, Zusammenkunft sämtlicher
Jungmädelgruppen des Ringes Heidelberg.
BDM — Jungschar Dossenheim. Der sür heute anaesstzts
Heimabend mutz verschoben werden wegen Fllhrerinnenbespre-
chung. Sonntag, 6 Uhr, trisst sich die BDMJ Dossenheim
mit der Gruppe Handschuhsheim an der Ticsburg in Hand-
schuhsheim. Gemeinsamer Marsch zur Czernybrücke.
NS-Frauenschast. Di« Sprechstunde» der NS-Frauenschast
im Horst-Weffel-Kaus fallen diese Woche aus.
Sofie Klein.
NS-Frauenschast. Di« Schlutzfeier der Ferienkinder in
der NS-Jugendherbsrge in Neckargemünd. Schiitzenhaüsst.r. 80,
findet Samstag, den 16. Sept., nachm. 3 Uhr statt. Ich lade
dazu alle Frauenschaftsleiterinnen herzlichst ein.
Frau Klein, Kreihfrayenschastsleiterin.
Orosgropp« -.-Rohrbach. Nm Samstag, den 16. Sept.
1933, abend» pünktlich 8.30 Uhr, findet im Gasthaus zur
Linds, Bierhelderweg 2, die September-Mitgliederversamm-
lung statt. Erscheinen unbedingt Pslicht.
Achtung! Landwirte! In Meckesheim findet am
Samstag, den 16. September 1033, abends 8.30 Uhr. eine
Bauernverfammlung statt. Redner: Pg. Schank,'Thema: Der
Bauer im 3. Reich und Durchführung des 8 38 des Reichs-
milchgef-tzes. Der Kreisbauerusührcr.
Achtung! LOF und LVL, Fach- und Hilssrcserenten! Am
Sonntag, den 17. September 1033, norm. 0 Uhr. findet in
Heidelberg im Horst-Wessel-Haus eins Pslichttagung
statt. Es ist Pflicht aller LOF. LVL und Fach- und Hilfs-
referenten, bei dieser Tagung zu erscheinen, zumindest aber
einen Stellvertreter zu entsenden. Der Kreisbauernführer.
NSBO Heidelberg.
NSBO Fachgruppe „Eaststätteu-Angestellte". Montag, de»
18. September 1033, findet abends 10 Uhr in der Gaststätte
„Haeberlein", Heidelberg, Anlage 35, eine Fachgruppen-
Versammlung statt. Erscheinen aller Betriebszellenmitglieder
ist Pflicht.
KMI8 8M8NLM
NS-Vaueruschast, Kreisleitung Sinsheim. Am kommenden
Sonntag, den 17. ds. Mts., Norm. 9'Uhr,'findet in Sins-
heim a. d. E., Gasthaus zur Eisenbahn (Lackner), eine Ta-
gung der NS-Bauernschast statt. Erscheinen ist für jeden
Ortsfachberater Pslicht.
Der stellv. Kreisbauernführer: gez. Ad. B e n d e r.
NT-Vauernschast, Kreisleitung Sinsheim. Am kommenden
Sonntag, den 17. ds. Mts., nachm. 1.30 Uhr, findet in
Dllhren b. Sinsheim eins große Bauerpkundgebung mit
historischem Festzuge statt. Es werden mehrere Redner an
dieser Bauernkundgebung sprechen und ich bitte deshalb dis
umliegenden Bauernortsgruppen, sich zahlreich beteiligen zu
wollen.
Der stellv. Kreisbauernführer: gez. Ad. Bender.
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NS-Kriegsopserversorgung. Am Sonntag, den 17. Sept.
1933,. nachm. 3 Uhr, findet in Rettigheim im Saale zur
Rose eine Kundgebung sür die Ortsgruppen Rettigheim,
Malsch, Malschenberg, Rauenberg und Mühlhausen statt.
Kreisobmann H s M m e r spricht über: „Zweck und Ziele
der NS-Kriegsopfetversorgung".
Kreis Wiesloch. Betr. Schulungsabende. Die Schulungs-
abends der Zellen 1 und 2 der Ortsgruppe Wiesloch finden
nicht Donnerstags, sondern jeden Freitag im Zeichensaal der
Realschule Wiesloch um 8.30 Uhr statt.
Stellv. Kreisschülungsleiter: Dipl. Jng. Prsßler.
Kreis Wiesloch. Es ergeht an Alle di« herzlich« Bitt«,
die Grenzlandwerbemeffe in Karlsruhe, die eins wuchtige
und äußerst interessante Schau der badischen Erzeugnisse dar-
stellt, zu besuchen. Det Höhepunkt der Veranstaltung ist am
Sonntag, den 21. ds. Mts.: wozu voraussichtlich der Führer
kommen wird. Wer an diesem Tage nach Karlsruhe zu
fahren gedenkt, teils dies bis Dienstag, den 19. Sept, der
Kreisgeschäftsstelle mit, damit ein Sonderzug mit 50 Prozent
Fahrpreisermäßigung beschafft werden kann.
Der Aretspropaganbaleiter.
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BDM Obrigheim. Sonntag, den 17. Sept., abends 8 Uhr,
findet im Gasthaus zur Sonne in Obrigheim «in deutscher
Abend statt, wozu die Bevälkerung herzlich einaelade» tft.
Es spricht Annemarie Nahm. Eauleiterft» Nordbadech
der in die Nähe auf den Ameisenbuckel. Hohes
Buschwerk ist malerisch überragt von einzelnen
Föhren und Lerchen. Wundervoll ist die herbst-
liche Beleuchtung der untergehenden Sonne auf
den Stämmen der Föhren. Oben glänzen sie
goldgelb, weiter unten in feiner Abtönung lila
bis ins Bioleit. Buschig strecken sie ihre schwarz-
grünen Kronen gegen den Himmel, einzelne ab-
gestorbene Aests ragen gespenstisch in die Luft.
Gerade diese alten, den niederen Wald und das
Buschwerk überragenden Föhren sind so stim-
mungsvoll! Sie stehen da wie die Helden, die
den Alltag und die Masse überragen! Ihre ge-
brochenen, kahlen und abgestumpften Aeste er-
zählen von Kampf und Sieg, es sind die ehren-
den Wunden, die sie im Kampf mit Wind und
Wetter davongetragen habeü und die ich nicht
missen möchte. Möge nie ein falscher Schönheits-
sinn» sie entfernen und dis Natur zurechtstutzsn
wollen! Sie sind Sinnbilder unserer Kämpfer
und vor allem der toten Helden, deren echter
Sinn und Opfergeist über den niederen Alltag
hinaus zum Hintmel ragte.: Jeder abgestorbene
und gebrochene Ast der Bäume erzählt uns von
den ehrenden Wunden! Sie passen zum Ehren-
friedhof besser, wie jeder Stein.
Und nun schweift der Blick gegen den Himmel.
Schmale Wolkenstreifen ziehen dort entlang und
lösen sich zart und fein auf im Blau der Unend-
lichkeit. Alles Irdische verschwindet im Ewigen!
Im Walde rauscht der Herbstwind und mahnt
an den kommenden Winter, an Blätterfall und
Sterben. In der Tat, ein herrlicher Platz hier
auf der Höhe, umgeben von Wald, mit dem wun-
derbaren Fernblick für den neuen Ehreyfriedhof
unserer Helden. Nur muß man ein Auge dafür
haben und im Festgewand der Seele kommen!
Außer etwa 11 ständigen Arbeitern ist hier
an den ungeheuren Erdbewegungsarbeitsn, am
Ausroden dec Wurzelstöcke der Freiwillige Ar-
beitsdienst tätig. Seit vielen Wochen arbeiten
hier etwa 100 junge Leute, nicht nach Tariflohn
fragend, sondern nur im freiwilligen Dienst an
Volk und Vaterland. Sie tragen bewußt die
Ehrenschuld an die gefallenen Brüder und Väter
ab, um ihre würdigen Nachfolger zu werven.
Wieviel volkserzieherische Arbeit wird hier ge-
leistet. Opfersinn und Hingabe für die Volks-
gemeinschaft, echter Kameradschaftsgeist und Auf-
bauwille! In Wahrheit eine produktive Arbeit
im höchsten Grade. Hier werden geistige Werte
geschaffen, die ihre Früchte tragen werden zum
Segen der Allgemeinheit! Das Todesopfer der
Gefallenen ist doch nicht umsonst gewesen! Nach
langem Ringen, getragen von nur wenigen, be-
ginnt im Volk der Geist der Gemeinschaft, der
Hingabe, der Kameradschaft mehr und mehr Ge-
meingut zu werden und der Arbeitsdienst ist
darin leuchtendes Vorbild und Führer. Wenn
einst der Ehrenfriedhof fertig ist, dann, darf er
stolz sagen: „Es war unser Werk'."
Ueber die nun festgelegte Anlage des
neuen Ehrenfriedhofes erschien dieser Tage schon
eine Notiz in der Zeitung. Ergänzend möge
darüber noch folgendes gesagt sein:
Die beigefügte Skizze, die keinen Anspruch
auf Genauigkeit bezüglich der Proportionen er-
hebt, sondern nur dem Laien ein ungefähres
Bild der Anlage vermitteln soll, zeigt uns den
Ehrenfriedhof, wie er nun nach endgültiger Fest-
stellung werden soll. Das ursprüngliche Projekt
von Oberbaurat Haller wurde in einer Be-
sprechung mit dem Herrn Oberbürgermeister und
Prof. Vonnatz aus Stuttgart nach obiger Skizze
geändert. Die Zufahrtsstraße am Prome-
»adenweg erhält in «inem halbrunden Parkplatz
ihren Abschluß. Einige flache Stufen bilden den
Uebergang zur Anmarschstraße, die 6 Meter breit
ist und von je 8 Meter breiten Rasenflächen seit-
lich eingefaßt wird. Langsam, bis zur dreivier-
tel Länge der Straße ansteigend senkt sie sich vom
Scheitelpunkt ab, wo der Ehrenfriedhof sichtbar
wird, wieder um etwa einen Meter. Kurz vor
den Eingangsstufen, welche zum eigentlichen
Ehrenfriedhof hinabführen, verbreitert sich die
Straße etwas. Der ganze Ehrenfriedhof ist mit
Ausnahme des halbrunden Chors mit
einer Tuja- oder Hainbuchhecke abgeschlossen.
Links und rechts kommen zwei Waldwege,
die den Zu- und Abgang der Massen erleichtern,
in den Ehrenfriedhof. Den Hecken entlang zie-
hen sich an den Seiten etwa 6 Meter breite Ra-
senflächen, auf denen in drei Reihen die Gräber
und Einzelsteine der hier ruhenden Krieger sich
befinden. Zur Mitte zu folgen an beiden Sei-
ten Streifen mit Bäumen in je 6 Meter Ab-
stand. Der eigentliche Versammlungsraum wird
seitlich von den großen Denksteinen, von denen
an jeder Seite 10 ihre Aufstellung finden, ein-
gefaßt. Zwischen ihnen befinden sich zwei Stu-
fen, sodaß der Versammlungsplatz etwa 40 Zen-
timeter tiefer als die Gräber zu liegen kommt.
Dieser Platz wird 22 Meter breit und über 100
Meter lang sein. Nach dem Ehrenmal zu wird
er durch eine dreiteilige Treppe abgeschlossen.
Links und rechts vom Ehrenmal sollen je vier
hohe Bäume den seitlichen Abschluß bilden und
den Blick zum Ehrenmal konzentrieren helfen.
Der Chor, in dessen Mittelpunkt das Ehrenmal
steht, hat einen Radius von etwa 28 Meter und
ist durch eine Mauer gegen den Abhang des
Ameisenbuckels abgeschlossen. Innerhalb der
balbrunden Mauer befindet sich noch ein Wiesen-
'treisen. Der Abhang unterhalb der Mauer
bleibt für eine Waldwiese frei, während außer-
halb der Hecke sich unmittelbar der gemischte
Wald anschließt. Diese ganze Anlage wird auf
Kosten der Stadt gemacht, während für das
Ehrenmal jeder Bewohner Heidelbergs sein Op-
fer bringen soll als eine Ehrenpflicht für
unsere Helden, Ueber das Ehrenmal selbst wird
ein weiterer Artikel folgen, sobald die Angele-
genheit endgültig geregelt ist. Mögen diese Zei-
len dazu beitragen, das Interesse für den Ehren-
friedhof und das Ehrenmal bei Jung und Alt
zu wecken und zur opferwilligen Spende, wenn
dazu aufgerufen wird, anzuregen.
Die NS-Frauenschaft, Ortsgruppe Neuenheim-
Mönchhof, machte am Mittwoch, wohl zum letz-
ten Male in diesem Sommer einen Spaziergang
nach dem „Bergkaffee". Die Beteiligung war
trotz des unbeständigen Wetters überraschend
groß. Unterwegs hatte es sich durchgesprochen,
daß unsere Ortsgruppenleiterin, Frau Pfarrer
Werner, vor einigen Tagen ihren Geburtstag
feierte. Schnell eilten einige Frauen voraus,
und im Nu war mit Hilfe der rührigen Frau
Wirtin eine festlich geschmückte Eeburtstagstafel
zum Empfang bereit. So haben wir abermals
bei Kaffee und gestiftetem Küchen einige sehr
schöne Stunden in bester Harmonie verlebt, wie
wir überhaupt bestrebt sind, den Volksgemein-
schaftsgedanken hier im engen Kreise eifrigst zu
pflegen.
Freitag, den 15. September:
Musiksoal Pfeiffer, Universitatsplatz 10, 20 Uhr ösf. Vor-
trag Gerhard Bäzner-Dresden: „Gedanken als Schicksals-
mächte".
Samstag, den 16. September:
Werbeabend der Deutschen Bühne unter Mitwirkung de»
städt. Theaters. 20.30 Ühr, in der Stadthalle. Ansprache
von Pg. Bürgermeister Wetzel.
Freikorpskämpfer, 20.30 Uhr, in der „Deutschen Eiche"
Zusammenkunft.
Sonntag, den 17. September:
Odenwaldklub, Abfahrt zum „Deutschen Wandertag" in
Frankfurt 6.66 Uhr, Hauptbahnhof.
Bad. Kriegerbund, Abfahrt mit Sonderzug zum Jubiläum
in Karlsruhe 7.12 Uhr, Hauptbahnhof.
Dienstag, den 19. September:
Stadthalle, 20 Uhr: Willy Reichert „Bunter heiterer
Abend.
Haus Rodensteiner. Die Herrmanns-Revue
bringt ab heute in der zweiten Hälfte des Mo-
nats eine vorzügliche Abwechslung in ihrem Pro.
gramm, und bietet damit den Besuchern etwas
ganz Besonderes. Außerdem hat die Direktion
noch das Conradi-Lissi-Trio hinzu verpflichtet
mit ihren humorvollen artistischen Leistungen.
Die Autobns-G. m. b. H. veranstaltet am Sonn-
tag, 17. Sept, eine Sonderfahrt zur Besichtigung
der Brandstätte in Oeschelbronn. Die Beteiligung
an der Fahrt ist deshalb zu empfehlen, als 10
Prozent des Fahrpreises seitens des Unterneh-
mens an die Brandgeschädigten abgeführt wird.
Beachten Sie das heutige Inserat.
Die heutige Schloßostfrontbeleuchtung, die um
21.30 Uhr beginnt, findet anläßlich eines Son-
derzuges der Reichsbahndirektion Regensburg
statt. Im Schloßpark-Casino ist ab 20 Uhr Kon-
zert und Tanz.
Die Freikorps-Kämpfer treffen sich morgen
Samstag abend 8.30 Uhr in der „Deutschen
Eiche", Mittelbadgasse 3.
Der Mm zeigt...
Odeon: „Traum vom Rhein".
Kammerlichtspiele: „Walzer von Schönbrunn".
Schlotzlichtspiele: „Frau Lehmanns Tochter"
ferner Tonwochenschau „Rcichsparteitag der
NSDAP in Nürnberg",
Capitol r „Kaiserwakzer",