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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (3) — 1933 (September-Oktober)

DOI Kapitel:
Nr. 252-281 (2. - 31. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70811#0573
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Freitag, den IS. Oktober 1933

Sette 13

Z/M0L MV

MettsmaM SSrwestreutjchlan-s l» Sept.

Stuttgart, 10. Ott. Die naturgemäß und un-
Uermetvthqe Avschlväehung der BesclMtigung in
der Landwirtschatt und im Fremdenverrehrsge-
werde Hal »in Seplember del 14 von den 3« stid-
westdeutschen Arbieitsamtsbezirken einen Still-
stand in der Ahnaih'mevewcgung der Ardeits-
tosenzahlen gebracht. In den übrigen 22 Bezir-
ken hat sich jedoch die Arbettsmar-tttage auch im
September so günstig weitedentwckett, daß im
ganzen Aandesarbeitsamtsbezirt nochmals eine
Abnahme der ArbeiWosenzaHl um 6675 Personen,
5542 Manner und 1133 Angehörige der weib-
lichen Berufe, zu verzeichnen war. Außer der
Landwirtschaft, dem Hotel- und Gastwirtsge-
werve und der Berufsgruppe häusliche Dienste,
in welcher der vermehrte Andrang neuer Stellen-
bewerberinnen im Herbst eine gewohnte Erschei-
nung ist, zeigten all« Berussgruppen abnehmende
Arb-eitAlosenzahlen. Besonders zu erwähnen ist
dabei das Sinken der Arbeitslosenzahl bei den
Bauarbeitern um 1637 Mann und bei den Me-
tallarbeitern um 1542 männliche und 531 weib-
liche Personen. Diese Ergebnisse im ersten Herbst-
monat, die in sehr erfreulichem Gegensatz zu
der Entwicklung der Krisenjahre stehen, können
als hoffnungsvoller Auftakt für den Kampf ge-
gen die winterliche Arbeitslosigkeit angesehen
werden, für den auch in Württemberg und Ba-
den zielsichere und umfassende Maßnahmen vor-
bereitet und teils schon im Gange sind.
Die Gesamtzahl der bet den württembergi-
schen und badischen Arbeitsämtern vorgemerk-
ten Arbeitslosen betrug nach der Zählung vom
30. September 217 703 Personen (166 465 Män-
ner und 52 238 Frauen) gegen 224 378 (172 007
Männer und 52 371 Frauen) am 31. August. In
Württemberg und Hohenzollern ist die Arbe'ts-
losenzah'l im September von 80 644 aus 77 542
und in Baden von 143734 auf 140161 gesunken.
Der Stand an Hauptunterstützungsempfän-
gern war am 30. September 1933 folgender:
in der versicherungSmäMen Arbeitslosenunter-
stützung 20 914 Personen (16407 Männer, 4507
Frauen), in der Krtsensürforge 69 622 Personen
(55213 Männer, 14 409 Frauen).
Die Gesamtzahl der HauptunterstützungS-
«mpfänger ist um 3888 oder um 4,1 v. H. näm-
lich von 94 424 Personen (74 543 Männer, 19 881
Frauen) auf 90 536 Personen (71620 Männer,
18 916 Frauen) gefallen. Davon kämen auf
Württemberg 33770 gegen 35 192, auf Baden
56 766 gegen 59 232 am 31. August 1933.
Im Gefamtbezirk des Landesarbeitsamts
Südwestdeutschland kamen am 30. September
1933 auf 1000 Einwohner 18,0 Haupt Unterstüt-
zungsempfänger in der ArbeiMos-enPersicherung
und Krtsensürforge: dazu kamen auf 1000 Ein-
wohner noch 12,2 Wohlfahrtserwerbslose.

Senkung der lanöwirWattlichen
Grundsteuer
Dis Pressestelle beim Siaatsministerium le lt
folgenden Erlaß des Finanz- und Wirtschafts-
ministers mit:
Nach dem RetchSgesetz vom 21. September 1933
wird die Grundsteuer der Landwirtschaft, Forst-
Wirtschaft und Gärtnerei einschließlich des Wein-
baues M dir Zeit vom 1. Oktober 1933 an in
Höhe eine? vom Reichssinanzminffter zur Ver-
fügung gestellten Sienkungsbetrags gesenkt. Die
Durchführung der Senkung bestimmt d e Landes-
regierung. Nach der Höhe des auf Baden ent-

fallenden SenkungSLelrags wird eine Senkung
der LandeSgrundsteuer um «iwa 70 v. H. in Be-
tracht kommen; die Grundsteuer der Gemeinden
und Kreise wird nicht gesenkt.
Für die Durchführung der technisch schwieri-
gen Senkung der staatlichen landwirtschaftlichen
Grundsteuer ist noch eine gewisse Zeit erforder-
kch. Um aber den von der Steuersenkung be-
troffenen Steuerpflichtigen bereits zu dem Steu-
erzahlungstermin auf 15. Oktober 1933 die au-
leilmävige Steuererleichterung zu gewähren, ha-
ben Liese Steuerpflichtigen zu dem genannten
Zeitpunkt von der aus ihrem letzten Steuerbe-
scheid (in der Regel für das Rechnungsjahr 197)2,
zum Teil auch für 1933) sich ergebenden Landes-
grundsteuer, soweit sie aus die Steuerwcrte der
„klassifizierten und diesen gleich zu behandelnden
Grundstücke und der einzeln geschätzten Hofgüier,
des Waldes, sowie der landwirtschaftlich genutz-
ten einzeln geschätzten Grundstücke und der land-
wirtschaftlich genutzten Gebäude" entfällt, vor-

Dde Bad. Bauernkammer veranstallele durch
dir Schwe.mzüchwrdere.nigung für Unterbaden
am 9. und W. Oktober 1933 lu Mosbach in der
V.ehmarklhalle eine Zuchtschwelnejchau und Zucht-
schweinemarkt. Aus der gutbesuchtrn Schau wa-
ren tn allen Klassen hervorragende Tiere zu se-
hen, welche man zu den besten Zuchttieren des
Landes zählen kann. Von der Raffe des deut-
schen weißen Edelschweins waren 18 Tiere vor-
geführt, von der Rasse des deutschen veredelten
Landschweines 23 Tiere. Das Preisgericht, ge-
bildet von den Herren Gutsdircktor <Lch^neber>
grr - Mundenhof, Landesökonomierat Schitten-
helm-Augustenburg, Oberlandwirt chafisrat Viel-
hauer-Karlsruhe und Tierzuchtinspeklor Saaler-
Karlsruhe, konnte nachfolgende Preise den Züch-
tern zuerkennen:
Klasse 1: Zuchteber über 24 Monate alt: 1.
Preis 30 RM. Ehrenpreis und kleine bronzene
Proismünze der Bad. Bauernkammer; Ziegler
und Hahn Auerbach; 2a-Preis, 25 RM„ Guts-
verwaltung Langenzell: 2b-Preis, 25 RM., Guts-
verwaltung Rineck; Sa-Preis, 20 RM., Zimmer-
mann, Römerhof; Ib-Preis, 15 RM., Heil- und
Pflege anstatt Wieslcch.
Klaffe 2: Zuchteber 12—24 Monate alt: erster
Preis, 30 NM. und Ehrenpreis, 1 Kiste Wein
von der Heil- und Pftegeanstatk Wiesloch: Guts-
verwaltung Rineck; 2a-Preis, 25 RM„ Heil- und
Pflegeanstalt Wiesloch; 2b-Prsis, 25 RM., Niko-
laus Wolperk, Sachsenhausen: 3. Preis, 20 RM.,
Frank vom Frankenhof bei Sinsheim: 4. Preis,
15 RM., Erziehungsheim Schwarzacherhof.
Klaffe 3: Zuchteber 8—12 Monate alt: 2a-
Preis, 25 RM., Heil- und Pslegeanstalt Wies-
loch; Sb-Preis, 25 RM., Gutsverwaltung Lau-
genzell; 3. Preis, 20 NM., Gutsverwaltung Ri-
neck; 4. Preis. 15 RM„ Frank, Fraukeuhof.
Klaffe 4: Zuchtsauen über 24 Monate alt tra-
gend oder mit Ferkeln: 1a-Pre's, 30 RM. und
Ehrenpreis große bronzene Proismünze der
Bad. Bauernkammer: Gutsverwaltung Rineck:
Ib-Preis, 30 RM. und Ehrenpreis kleine bron-
zene Preismünze der Bad. Bauernkammer: Soft-
und Pflegeanstalt Wieslow; Ic-Press, 30 RM.
und Ehrenpreis: Nickelservio», Ziegllrr und Habn
Auerbach; Id-Preis, 30 RM. un-d Ehrenpreis:

I läufig nur ein Viertel dieses anteiligen Biertel-
jahreSbetrags zu entrichten; di« restlichen drei
Viertel dieses Steuerteilbetrags sind ohne An-
trag gestundet. Für Liese Zahlung müssen die
Steuerpflichtigen den auf 15. Oktober 1933 zahl-
baren Steuerbetrag einstweilen selbst errechnen.
Steuerpflichtige, die neben den erwähnten land-
wirtschaftlichen Steuerwerten noch anderes. Von
der Steuersenkung nicht berührtes, nicht land-
wirtschaftlich genutztes Grundvermögen (in der
Hauptsache nickt landwirtschaftlich genutzte ein-
zel geschätzte Grundstücke und Gebäude) besitzen,
müssen für dieses Grundvermögen selbstverständ-
lch daneben den vollen Vierteljahressteuerbe-
ttag entrichten. Das Gleiche gilt ohne weiteres
auch für die Gewerbesteuer.
Boi der außerordentlich großen Steuererleich-
terung wird erwartet, daß die hiernach künftig
verbleibende Teilsteuerschuld pünktlich und in vol.
lcm Umfang entrichtet wird. Ebenso wird die
umgehendr Zahlung nickt gestund-ter Steuer-
rückstände aus der Ze t vor 1. Oktober 1933
erwartet. D e Finan^Lm^sr »rvatk-n -nitvre-
chende Weisung.

1 Kiste Wein von Scipio Rineck: Nikolaus Wol-
pert, Sachsenhausen: le-Prois, 30 RM. und Eh-
renpreis: 1 Plastik von Schneider, Rineck: Zim-
mermann, Römerhof; 2a- und b-Preis: Heil-
und Pslegeanstalt Wiesloch; 2c- und 4a-Preis:
Gutsvrrwallung Rineck; 2a- und Sa-Preis: Zieg-
ler und Hahn, Auerbachs Sb-Preis: Nikolaus
Wolpert, Sa-chsenh-ausen; Sc-Preis, 20 RM. und
Sd-Prei's: Gutsverwaltung Langcnzell; 4b-Preis,
15 RM., Göbel, Sersheim.
Klaffe 5: Zuchtsauen 12—24 Monate alt, tra-
gend oder mit Ferkeln: la-Preis, 39 RM. und
Ehrenpreis kleine bronzene Preismünze der Bad.
Bauernkammer: Heil- und Pslegeanstalt Wies-
loch; Ib-Preis, 30 RM. und Ehrenpreis kleine
bronzene Preismünze der Bad. Bauernkammer:
Ziegler und Hahn, Allerbach: ic-Preis: Zieg-
ler und Hahn, Auerbach; 2a-Pre:s, 25 RM. und
3b-Preis: Guksverwaltung Rineck: 2b-Pro:s, 25
Reichsmark: Frank, Frankenhof; 2c-Preis: Heit-
und Pflegeanstalt Wiesloch: 2d-Prfts. 25 RM„
Nikolaus ^Wolpert, Sachfenhausen: Sa-Preis, 20
Reichsmark: Zimmermann, Wiesloch; 3c-Preis,
20 RM., Gutsverwaltung Langenzell.
Klasse 6: Zuchtsauen 8—12 Monate alt: 1a-
Pveis, 30 RM. und Ehrenpreis: 1 Kiste Obst
von Langenzell: 2a-Prois, 3a-Prcis: Heft- und
Pslegeanstalt Wiesloch: Ib-Preis, 30 RM. und
Ehrenpreis: 1 Wecker von Ziegler und Hahn,
Auerbach: 2b-Preis: Nikolaus Wolpert, Sachsen-
hausen; Sb-Preis, 20 RM., Zimmermann. Rö-
merhof, Wiesloch; 3c-Preis, SO RM., 3d-Pre s:
Ziegler und Hahn, Auerbach; 3e-Pre's, 20 RM„
4. Preis: Gutsverwalkung Langenzell.
Klaffe 7: Familien. 1 Eber und 3 unmittel-
bare Nachkommen: 2a-Preis. 10 RM.: Heil- und
Pflegeanstalt Wiesloch: 2b-Preis, 10 RM.: Guts-
verwaltung LanMnzell.
Klaffe 8: Familien: 1 Sau und 3 unmfttel-
bar« Nachkommen: 2a-Preis. 15 RM.: Ziegler
und Hahn, Auerbach: A-PreiS, 15 RM.: N ko-
lauS Wolpert. Sa^issUkdauftn: 2c-Preis: Heil-
und Pslegeanstalt Wesloch: 2d-Preis, 15 RM.:
Gutsverwaltung Rineck.
Klaff» 9: Sammlungen, mindestens 1 Eber
und 3 Sauen: 1»-Rreis, 20 RM. »nd Ebr-en-
VreiS goldene PrsiSmünze der Bad. Bauernkam-

svrsMÄMsweschim «ad Sachttfteymaett
m Mssvam

SvrNnvr Osvissn

Oeicl
Kriek
6-13
Kriek
Luen.^ir.
0,963
0.967
Italien
22,04
22,03
Kanada
2,717
2,723
lux-oslavien
5,295
5.305
Konstantin.
1,978
1,982
kovvno
41,56
41,64
jspan
0,767
0,769
kopenliag.
57,99
58,11
Kairo
>3,36
13,40
Lissabon
12,^9
12.71
London
12.98
13,02
Oslo
65,23
65,37
t4evvvork
2,782
2,788
Paris
16,42
16,43
Kio de jan.
6,227
0,229
praZ
12,43
12,45
Uruqusv
1.399
1,401
Island
58,74
58,86
Amsterdam
>69,>8
>69,52
kixv
75,17
75,33
Lilien
2,393
2,397
Kckvveir
81,20
8I,3S
Brüssel
58,41
58,53
kotia
3,04/
3,053
vukoresi
2,488
2.492
Lpanien
35,06
35,14
kudapesi


5toc4rko!m
66,98
67,12
vanrig
8 >,69
81,85
peval
71,43
71,57
ldelsinxlors
5,734
5,746
^Vien
48,05
48,15

mer: Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch; Ib-Preis
20 RM. und Ehrenpreis silberne Prcismünzs
der Bad. Bauernkammer: Ziegler und Hahn,
Auerbach; Ic-Preis und Ehrenpreis große bron-
zene Preismünze der Bad. Bauernkammer: Nit.
Wolpert, Sachsenhaufen; 2. Preis, 15 RM., Guts-
verwaltung Rineck; Sa-Pwis, 10 RM.: Zimmer-
mann, Römerhof, Wiesloch; Sb-Preis, 10 RM.:
Gutsverwaltung Langenzell.
Die Zuchtschweineverftrigerung am 10. Oktober
1933, welche als ständige Einrichtung gedacht ist,
nahm ebenfalls einen sehr gutun Verlauf. Vor
der Versteigerung wurden sämtliche Verkauss-
tiere gerichtet. Je nach dem zuerkannten Pros
wurde durch die Bad. Bauernkammer ein Zu-
schuß von 25°/°, 20°/° oder 15°/° bewilligt. Ins-
gesamt waren 25 Eber der Rasse Les deutschen
veredelten Landfchweins und 4 Eber des deut-
schen Weißen Edelschweins ausgetrieben, sowie 6
Sauen Les deutschen veredelten LandsckweinS.
Das Alter der Marltticre schwankte zwischen 5
bis 9 Monaten. Sämtliche Schweine wurden
auf dem Wege der Versteigerung erworben. So
wurden 18 Eber des deutschen veredelten Land,
schweins zum Preise von 60—170 RM. erwor-
ben.
Die rege Nachfrage und der gute Verlauf der
Zuchtschweineversteigerung beweist den hohen
Wert solcher Veranstaltungen nicht nur für Ve
Käufer, sondern sie dient auch zum Nutzen und
Wohl der gesamten Landesfchweinezuchk.

ttklki /los vkir ftvi,
skeivEszkouv ekvn

spenden kar bar deutsche Winterhilfswerk


durch alle Danken, Sparkassen und Pvstanstollen
»der Postscheckkonto: Winterhilfswerk Berlin ??WS

uns
rranttlurler vvrse
Stimmung: Aktien sehr fest, Renten ruhiger.
An der Börse setzt« sich der seit vielen Tagen vernach-
lLssigte Aktienmarkt in den Vordergrund. Eine stark- An-
regung ging vom letzten Vierteltah resberlcht des Stahlver-
eins aus, außerdem verweist die Börse aus die durch dis
Rsntenbewegung weniger beachteten Mitteilungen aus dem
Fache und auf die dos Konjunkturinstituts über dis bemer-
kenswerte Erstarkung und konjunkturelle Auswiirtsbewegung
unserer Wirtschaft. Ersreulich an den Aktisnläusen des Pub-
likums war die Erscheinung, daß nicht wahllos gekauft
wurde, sondern im wesentlichen Wert- mit Dioidcndenaus-
sichten oder sonstigen guten Grundlagen. Bevorzugt waren
Elektrowert« und hier wieder die sogenannten Taris- und
Bersorgungsaktten. Dabei gewannen Lieserungen 5°/^, Licht
und Kraft 1, Bekula V/,. Rheinelcltra 3, Lahmcyer 1»/^,
auch Schustert zogen um 2°/,, Eessürel um t, Siemens um
>/,, AEG um 0,87°/» an. Am Montanmarlt war neben dem
Bericht des Stahloereins auch dis bevorstehende Neuordnung
dieses Konzerns für dis Phantasie der Börse anregend. Gel-
senkirchen V/r, Stahlverein 1, Phönix c/»°/„ höher, daneben
Klöstner 0,87, Mannesmann V/?, Rheinstahl 1, Buderus
v/s°/o fester. Kaliwerte aus Grund der höheren Ilmsatz-
zissern 2—3»/» höher genannt, auch Schissahrtswerte etwas
fester, Lloyd waren 1°/,, Hapag s/-, AG siir Verkehrswesen
1°/»°/° freundlicher. Am Lhemiemarkt zogen Farben bei leb-
haften Umsätzen s/°»/° an, Goldschmidt -s- 2l/z, Rutgers
-s- 1t/,. Scheideanstalt -j- v,87, Erdöl -s- i/z»/„. Von Ein-
zelwerten zogen Reichsbank U/z, Löwenbräu 2, Zement Hei-
delberg N/i, Eonti Gummi 2, Daimler-Benz 1°/„ an. Zell-
stoff- und Kunstscidewerte ebenfalls lebhafter gehandelt und
bis a/,o/n höher. Renten lagen etwas ruhiger. Hier erfolgten
durch die Kulisse einige Eewinnabgaben, die aber einen
Kursdruck nicht ausüben konnten, da erstmals die Reichsbank
als Käufer erschien und die angebotenen Werte zu uuver-
änderten Kursen übernahm. Alt- und Neubesitz sowie späte
Kchuldbuchsorderungen und Schutzgebietsanleihe lagen unver-
ändert. Von Industrieobligationen gaben Stahlvereinsbonds
1l/,°/„ ab. Pfandbriefs, Städtsanleihen und Kommunalob-
ligattonen lagen ebenfalls etwas ruhiger bet fast unveränder-
ten Kursen. . ,
Im weiteren Verlauf blieb das Geschäft am Reutenmarkt
ruhig, die Erundstimmung aber freundlich. Aktien blieben
recht lebhaft, die Kurs- konnten teilweise noch weiter an-
ziehen. — Tagesgeld 3<ft°/°.
NannNeimer k«eMenv«rse
Tendenz: freundlich.
Mannheim, 12. Oktober. Ausgehend vom Montanmarkt
machte die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt heute weitere
Fortschritte. Die führenden Werte dieses Marktes hatten
Besserungen bis zu 3o/^ zu verzeichnen. Westeregeln 115,
Farben 118. Bon Nebenwerten wurde Durlacher Hof mit 50
'Lehandelt. Am Vankenmartt blieb das Interesse für Hypo-

thekenbank-Aktien weiter bestehen. Versicherungswerte waren
im allgemeinen vernachlässigt, Mannheimer Versieh, wurde
mit 18 pro Stück umgesetzt. Der Rentenmarkt war gut be-
hauptet, nur Neubesitz lag mit IH/g etwas schwächer.
Dt. Neichsanl. v. 29 100. Altbesitz 78-r/i, Neubesitz IH/z,
Bad. Staat 90, Baden-Baden Stadt 68, Heidelberg Stadt 70,
Ludwigshafen Stadt 75, Mannh. Anleihe Ausl. 65, Mannh.
Gold 77, Bad. Komm. Ldsbk. Pfandbr. 89, Pfälz. Hyp.
Pfandbr. 90, Nhein. Hyp. Pfandbr 89. NSU 67, Farben-
bonds 109, Eroßkraft Mannh. abgest. 82i/z, Bremen-Besig-
heim 73, Brown Voveri 12, Cement Heidelberg 7H/^, Daim-
ler-Venz 27, Dt. Linoleum 372/4, Durl. Hof 50, Eichbaum-
Merger 53, Enzinger 66, JE. Farben 118, Großkr. Mannh.
Vorz. 106, Haid u. Neu 10, Kleinlein 51, Knorr 175, Kon-
serven Braun 41, Ludwiash. Aktienbrauerei 76. Ludwigsh.
Walzmühle 63. Pfälz. Mühlenwerke 74, Vfälz. Preßhefe 83,
Nheinelektra 81i/<», dlo. Vorzüae 86, Salzwerk Heilbronn
186, Schwartzstorchen 74, Seil-Wolff 19, Sinner 60, Südd.
Zucker 1591/2,, Verein, dt Oele 82, Westeregeln 115, Wald-
bof 33, Bad. Bank 114, Commerzbank 4H/2, DD-Bank 42i/z,
Dresdner Bank 343/4. Pfälz. Hnp. Bank 65. Rhein. Hyp.
Bank 97, Bad. AE für Nheinschiffahrt 50, Bad. Assecuranz
24, Mannh. Versicherung 18, Württ. Transport 36.
Stand der Badischen Bank am 7. Oktober.
Karlsruhe, 12. Oktober. Aktiva: Goldbestand 8 772 785,
deckungsfähige Devisen 20 600, sonstige Wechsel und Schecks
20 789 370, deutsche Scheidemünzen 14 774, Noten anderer
Banken 168 965, Lombardforderunpen 2 675 831, Wertpapiere
9 644 704, sonstige Aktiva 30 696 471. Passiva: Grundkapital
8 300 000, Rücklagen. 3 500 000, Dividenden Ergänzungsfonds
500 000, Betrag der umlaufenden Noten 19 650 000, sonstige
tägl. fällige Verbindlichkeiten 12 776 133, an eine Kündi-
gungsfrist gebundene Verbindlichkeiten 25 076 140, sonstige
Passiva 2 981 227, Verbindlichkeiten aus weiter gegebenen im
Inlands zahlbaren Wechseln 67 981 NM.

Mannheimer Produktenbörse.
Im heutigen Vormittagsverkehr hielt sich das Angebot in
Brotgetreide ungefähr in bisherigem Rahmen. Die Preise
wurden unverändert gesprochen, doch zeigte die zweite Hand
mehr Entgegenkommen. Das Mehlgeschäft ist nach wie vor
schleppend, so daß die Mühlen nur kleine Aufnahmelust zeig-
ten. Gerste und Hafer hatten unveränderten Markt. Futter-
mittel sind weniger stark gefragt bei stetiger Tendenz. Kleie
sind aber recht gut behauptet, da das Angebot hier infolge
des geringen Anfalles bei den Mühlen klein blieb.
Vien »na VienerreugMsse
Kleinviehmarlt Mannheim.
Mannheim, 12. Oktober. Zusuhr und Prsije: 31 Kälber,
21 Schaje, 188 Schweine, nicht notiert. K03 Ferkel, bis lechs
Wochen .->—8, übe« sechs Wochen S—Ich ISO Lauser 13—13 pro
Stück. Marktverkauf: Ferkel and LSuser ruhig.

Mosbacher Schweinrmarkt.
Mosbach, 12. Oktober. Der Schwcinemarkt war mit 167
Milch- und 5 Läuserschweinen bejahren. Verlauft wurden
330 Milchschweine zum Preis von >5—30 RM. und 1 Läuser-
schweine zum Preis von 40—58 RM. pro Paar.
wein
Portngieserherbst im Zellertal teendet.
Der Portugieserherbst ist im Zellertal nunmehr beendet.
Der Ertrag entspricht etwa einem halben Herbst. Die Most-
gewichts betrugen in Harxheim 70—75, in Niefernheim 70
bis 75, in Zell 75—80 Grad, vreeinzelt auch mehr. In Zell
legten die Winzer alles selbst ein, sonst erfolgten Verkaufs-
abschlüsse zu durchweg 13 RM. die Logst. Als Käufer traten
württembergische und badische Firmen mit auf. In den letzten
Tagen erfolgten Abschlüsse in Zpller Schwarzer Herrgott,
1332er Jahrgangs, zu 750 RM. die 1000 Liter. An alten
Weinen sind nur noch sehr kleine Bestände vorhanden.
Von dem Weitzhcrbst in der Psalz.
Dis Lese an der Oberhaardt wird allenthalben fortgesetzt
und beschleunigt, da schlechte Witterung eingesetzt hat. Das
Erträgnis ist weiterhin besriedigedn, die Mostgewichte haben
sich wenig verändert. In der Preisgestaltung trat die letzten
zwei Tage keine nennenswerte Änderung ein. In Maikammer-
Alsterweiler wurden dis Friihtraubenmoste (Malingrej, die
vom Handel zum Herbstmittelpreis ausgenommen worden
waren, nunmehr mit 14 RM. pro Loge! ausbezahlt. — An
der Mittelhaardt wurden die Lesearbeiten durch Regen er-
schwert. Deidesheim, Ruppertsberg, Niederkirchen llsw. nah-
men dis Lese am Mittwoch aus. Die Mostgewichte liegen
wesentlich über denen des Vorjahres; sie gingen am ersten
Tage schon bis 35 Grad und darüber, wobei es sich vielfach
noch um geringere Lagen handelt. Der M-ngeertrag ist viel-
fach äußerst schlecht. Die Gemeindeverwaltungen Deidesheim,
Ruppertsberg, Königsbach und Forst haben daher beantragt,
das ganz- Gebiet als Notstandsgebiet zu erklären. Der
Säuregehalt der Mittelhaardter Moste wurde nun mit 71/,
bis 91/, pro Mille sestgestellt. Trotzdem der Most brühig ist,
braucht man hier auch Heuer 30—32 Loge! Maische für das
Fuder abgckelterten Most. Die Fäulnis nimmt mehr und
mehr überhand. In Diedesheim hat sich ein richtiges Herbst-
geschäft noch nicht entwickelt, man spricht von 20 RM. für
mittlere Moste. In Mußbach erfolgten Verkaufsabschlüsie zu
17,50 und vereinzelt 19.00, Königsbach 20, Gimmeldingen
18-19, Diedesfeld 16-17 RM.
Nopien
Nürnberger Hopfenhericht,
Nürnberg, 12. Oktober. 36 Ballen Bahnzufuhr. 10 Ballen
Umsatz. Tetnanger 295—305, Hallertauer 260—290 RM. je
Zentner. Tendenz: ruhig.

«dsl unv «emvse
Gratzmarkthalle tzandschnheheim.
Marktbericht »run 1L Oktober 1933. Birne« 3-42, vepfel
»—1«, Tomaten 7—S, Stangenbohnen 9—13, Kastanien 11

bis 13, Quitten 9—11. Anfuhr und Nachfrage gut. Bei
fteigerung täglich 16 llhr.
SonsttS« ^Voren
Droge«, Chemikalie« (Carl Heinr. Stöber K. a. N.,
Hamburg 11).
Die Wirtschaftslage gestaltet sich langsam freundlicher
trotzdem diese Besserung in manchen Kreisen vielleicht erst
später zur Auswirkung kommt. Auch die Geldumsätze ergeben
ein besseres Bild als untrügliches Zeichen einer steigenden
Kaufkraft. — Die Preise, der Jnlandsartikel zeigen gegenüber
unserem letzten Bericht keine merkliche Veränderung. Alkalien:
waren gut gefragt, stetige Tendenz Farben: Das freundliche
Bedarfsmittel hält an. Wachse: Markt ruhig. Leim: Keine
Preisveränderung. Amerik. Terpentinöl: Infolge festeren
Dollarkurses Preisrückgang aufgesangen. Schwed. Terpentinöl
und Schellack: fest gestimmt. Fenchel: Neue Ware im Markt,
steigend. Pfefferminze: stramm, übrige Vcgetabilien ruhig.

Die deutsche Noheisengewinnung im September 1933.
Im September belief sich die Roheisenerzeugung im deut»
schen Zollgebiet auf 436 573 Lo (30 Arbeitstage) gegen
472 921 to (31 Arbeitstage) im Vormonat. Arbeitstäglich
wurden im Durchschnitt im September 14 552 to erblajcn,
d. h. 4,6o/„ weniger als im August 1933, aber 60,0o/„ mehr
als im September 1932. Im September 1932 waren von 157
(157) Hochöfen 46 (45) in Betrieb und 37 (39) gedämpft.
Auf Süddeutschland entfiel im, September 1933 eine Roh-
eisenerzeugung von 19 515 to gegen 19 224 to im August 1933
und 1083 to im September 1932.

Mannheimer Wochenmarktpreisr.
Mannheim, 12. Oktober. Auf dem heutigen Wochenmarki
wurden vom Städtischen Büro für Preisstatistik folgende
Verbraucherpreise für ein Pfund in Rpfg. ermittelt: Kar-
toffeln 3,5—4, Salatkartoffeln 10, Wirsing 7—12, Weißkraut
6—7, Rotkraut 7—12, Blumenkohl 10—40, Karotten Vschl.
5—6, Gelbe Rüben 8—10, Rote Rüben 7—8, Spinat 6—12,
Mangold 7—10, Zwiebeln b—10. Grüne Bohnen 15—25,
Grüne Erbsen 25—35, Kopfsalat, Stück 5—12, Endiviensalat,
Stück 5—10, Oberkohlraben, Stück 5—6, Tomaten 8—16,
Radieschen, Vschl. 4-6, Rettich. Stück 4—10, Meerrettich,
Stück 15—35, Schl. Gurken (groß) Stück 5—40, Einmachgurken
1—2, Suppengrünes, Vschl. 4—5, Petersilie, Bfchl. 4—5,
Schnittlauch, Bschl. 3—5, Lauch, Stück 3-8, Aepfel 12—30,
Birnen 10—30, Trauben 20—30, Maronenpilze 25—35, Stein-
pilze 45—50. Pfifferlinge 45, Champignon 40—80, Pfirsiche
15—25, Preißelbeeren 40, Zwetschgen 13—20, Zitronen, Stück
3—7, Bananen, Stück 3—10, Lüß-ahmbutter 145—160, Land-
butter 120-140, Weißer Käse 20—30, Eier, Stück 9-13,
Aale 100, Hechte 100, Darben 70, Karpfen 80—90, Schleien
100, Bresem 50 -60. Backfisch- 35—40, Kabeljau 35—40,
Schellfische 40—50. Goldbarsch 35. Stockfische 35. Hahn, ge-
schlachtet, Stilck l§0—300, ouhn, geschlachtet, Stück 120—300,
Enten, geschlachter, Stück 250—400, Tauben, geschlachtet, Stück
50—70, Gänse, geschlachtet, Stück 500-800, Pfund 100-110,
Rindfleisch 75, Kuhfleisch 60, Kalbfleisch 80, Schweiuefleisch
K Pf,
 
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