Lsiis 2
„Dollsgemeinfcko^
Donnersiag, de« 8. Oktohtt^^
-ntgegengehen wllrde^wenn «s ibr nickt reAt-
zoitig gelingt, nene Wege einzuichlagen.
Dieie neuen Wege können aber natürlich nur
in der Richtung einer irgendwie vraktisch zu
gestaltenden Zusammenarbeit vor allem mit den
Staaten liegen, die aus Erund ibrer natur-
gegebenen Jntereffen mit ibren Zielsetzungen im
Donauraum verankert sind.
Es ist dabei selbstverständlich. dah man auf der
anderen Seite. d. h. bet den Staaten der römischen
Protokolle an ffch eine Erweiterung der wirtschaft-
lichen Zusammenarbeit begrllken wllrd«.
Schliehlich ist ja beispielsweise Ungarn bisher
von dem wirtschaftlichen Ergebnis der Dreier-
Protokolle nicht in dem ursvrllnglich erhofften
Make befriedigt worden, und Jtalien als der
Hauvtabnebmer südslawischer Ervortwaren hat
ebenfalls ein Jntereffe daran. auch llber den
Rohmen des sogenannten Römischen Vlocks hin-
aus, sich neue wirtschastliche Möglichkeiten zu er-
schlichen. und zwar vor allem solche Möglichkeiten.
die es von einer Zufubr von der S«e ber unab-
hängig machen. da die Versorgung Jtaliens mit
Lebensmitteln und Rohstofsen auf dem Seewege
im Falle eines Konfliktes zu leicht gestört werden
kann. Und schliehlich haben ja die Dreier-Proto-
kolle seinerzeit ausdrücklich die Möglich*eit oifen
gelassen. dah der eine oder andere Slaat im
Rahmen seiner beionderen Jnteressen besondere
Vereinbarungen trifft.
Mit diesen Problemen wird sich also die bevor-
stehende Wiener Konserenz der drei Staaten der
römischen Protokolle sicherlich ebenfalls zu be-
schästigen haben.
Wenn man aber besonders in Prag llber wirt-
schaftliche Verbindungen hinaus auch von einer
volitischen Annäherung träumt. so dürften
diese öoslnungen heute noch reckt vroblematisch
lein.
Denn je schärfer gerade Jtalien. Oesterreich
und Ungarn ihre Kamvsstellung gegen Kommunis-
mus, Marxismus und Liberalismus betonen. umso
unmöglicher erscheint es, eine Brücke zu jenen
Staaten zu schlagen. die ffch mit Volksfront-
regierungen und bolschewistischen Terroristen ver-
bllnden.
Sier scheiden ffch eben die Geister und hier
sinden die Verständigungsmöglichkeiten zwischen
Wien und Prehburg — um diese beiden Kon-
ferenzorte als Symbole zu nennen — enggezogene
Grenzen.
Man wird sich also von den Wiener Beratun-
aen keine Ueberraschungen und keine evochalen
Beschlüffe verivrechen können.
Jeder dieser drei Staaten ist trotz der Römi-
schen Protokolle letzten Endes doch seiner Eigen-
gesetzlichkeit gesolgt.
Das zeigt der 11. Juli und das zeigt nicht
zuletzt auch die Einstellung der einzelnen Staaten
zum Völkerbund und zu den damit zuiam-
menhängenden Fragen. Auch bei diesen Problemen
»eigt ffch, wie weit. wie unendlich weit Wien und
Pretzburg voneinander entfernt liegen.
Allein diese Feststellung genllgt. um erkennen
zu laffen. dätz die tausenderlei Kombinationen, die
in den letzten Tagen und Wochen die Presse im
Zusammenhang mit der Pretzburger Konserenz
der Kleinen Entente und den bevorstehenden. Be-
ratungen der Staaten der Römischen Protokolle
beschästigten. jeder tatsächlichen Erundlage ent-
behren. und nur geeignet ffnd, die nllchternen und
klaren Tatsachen zu verschleiern. Die Wiener Zu-
sammenkunft der Autzenminister Oesterreichs. lln-
garns und Jtaliens ist eben durchaus nicht der
Beginn einer neuen oder gar entscheidenden Ent-
wicklung im Donauraum. sondern sie ist lediglich
der naheliegende und selbstverständliche Versuch
dreier grundsätzlich und weltanschaulich gleich-
gerichteter Staaten, die grotzen volitischen Ent-
wicklungen der letzten Zeit mit den eigenen
Zielsetzungen in Einklang zu bringen.
Key contra Gtarhemberg
Ore Krise im österreichifchen Heimalfchutz
Wie«. 7. Oktober
Major Fey hielt am Mittwochmittag eine
Pressekonserenz ab. an der zahlreiche Vertreter oer
Jn- und Auslandsvreffe teilnahmen. Seine Erklä-
rungen givfelten darin. datz er, auf Erund der
Satzungen des Heimatschutzes zum Landesführer
von Wien wiedergewählt. die Fübrung des Hei-
Mätschutzes in Wien rechtsmätzig llbernommen
habe. Dies sei auch amtlich anerkannt worden. da
die Polizeidirektion seinem Antrag. im Vereins-
register seinen Namen als Landessührer von Wien
einzutragen. nachgekommen sei.
Major Fey beschästigte sich dann mit der or-
ganisatorischen Weiterentwicklung des Seimatichut-
zes. Er erklärte. datz sich zahlreiche Unterorgani-
sationen in den Bundesländern. ia sogar ganze
Eaue von dem Vesehl der Bundessllhrung losge-
sagt und sich ihm unterstellt hätten. Ueber die
Entwicklung. die bis zur ietzigen Svaltung im
Heimatschutz gefllhrt habe, sührte Fey aus. datz sich
der Heimatschutz seit dem Jahre 1934 in ständigem
Rllckgang befinüe. Die erste schwere Vertrauenskrise
habe Starhemberg nach dem Austritt des Mini-
sters Neuitädter-Stürmer und seiner Per-
son aus der Regierung erlitten. Sein Ausscheiden
wäre ausschliehlich auf persönliche Meinnngsver-
ichiedenbeiten zuriickzusllhren gewesen. Starhemberg
habe ihm wörtlich erklärt, es vaffe ihm nicht. datz
im Heimatschutz immer von Starhemberg und Fey
gesvrochen werde. Nach dem Ausscheiden Star-
hembergs aus der Regierung habe hie Unzusrie-
denheit im Heimatichutz immer ffärkere Formen
angenommen. Starhemberg habe ffch monatelang
im Auslande ausgehalten un.d selbff. weny er in
Oefferreich geweilt babe, seien Abordnungen. die
ihre Wünsche vorbringen wollten. einsach nicht
voraelaffen worden.
Die Unzufriedenheit — so erklärte Fey — iei
daher immer stärker angewachsen, und heute könne
man sagen. datz 80 v. H. der Heimatschlltzler ge-
gen Starhemberg eingeffellt seien.
Zum Schlutz kam Fen noch auf die Vorwürse
Starhembergs bezüglich seiner Rolle am 25. Juli
zu svrechsn und erklärte. über diese versönlichen
Beleidigungen erhaben zu sein. Ein gerichtliches
und ein ehrenrätliches Verfahren kei von ihm ab-
hängig gemacht worden.
KührungSrat der sudetenöeutscken Vartei
Prag, 7. Oktober
Die Pressestelle der Sudetendeutschen Partei
teilt mit: Conrad Henlein hat zum Zweck der
Zusammenfaffung der volitischen Arbeit aus der
Hauvtleitung der Sudetendeutschen Partei einen
Führungsrat gebildet.
Note Mordbrenner „beglücken" Krankreich
Oas spanische Ilüchtiingsheer wird zur Landplage
Paris, 7. Oktober
Der svanische Bürgerkrieg bat siir Frankreich.
ganz abgekehen von den noch immrr anhaltendrn
tiefgreisenden Auseinanderketzungen über das kom-
munistische Einmischungsverlangen, das dcmnächst
wieder eine sehr grotze Rolle svielen dürkte, noch
weitere böchst unerwünschte Rückwirkungen. Dazu
gehört das unentwegte Sereinströmen aller mög-
lichen Arten von Flüchtlingen und Emigranten.
Jhre Zahl geht, ohne dah darüber schon amtliche
Feststellungen vorläsen, hoch in die Zehntausende;
nicht alle werden von dem Eastlande mit sleicher
Freude gesehen, vor allem nicht vou allen Kreisen
der franzöffschen Bevölkerung.
Sicher sind, namentlich aus den benächbarten
bask schen Eebieten, Scharen von wirklich Hilfs-
bedürstigen in letzter Not vor den Schrecken
des Krieges über die nahe französtsche Erenze ge-
flohen, weil einfach kein anderer Ausweg blieb.
Sie sind zunächst in den Städten des Grenzgebie-
tes verpflegt und ärztlich betreut, dann weitrr
im Jnnern untergebracht worden. Viele von ihnen
fallen dem neuen Gaststaat zur Last, weil ste nicht
dse geringffen Mittel besatzen. Ein Teil ist inzwi-
schen. nach der Besreiung ihrer Heimat durch die
nationalen Truvven und der Wiederherffellung
von Ruhe und Ordnung, zurückgekehrt. Andere
sind geblieben. Vei aller Eafffreundschast wurde
schon während ües Stroms der Flüchtlinge aus
Jrun, San Sebastian und Vilbao in der fran-
zösischen Ocssentlichkeit die Frage aufgeworsen,
warum eigentlich die verantwortlichen Stellen der
Madrider Richtung die Flllchtlinge ohne weiterss
nach Frankreich dirigiert hätten. unter weitgehen-
der Jnanspruchnahme dieser Eastsreundschaft. wäh-
rend es doch auch !n Svanien noch Eebiete gege-
ben hätte. die dafür in Frage gekommen wären.
Es wurde angedeutet, datz dieser RUckgrifs aus
Frankreich etwas allzu beauem erscheinen müffe.
Und gleichzeitig wurde schon damals, wenigstens
von der Rechten, dargetän, datz die ausgesprochen
volitiscke Emigration leider allerlsi Gsfahren und
Nachteile sür das Zusluchtsland mit ffch bringe,
denen nach Möglichkeit geffcuert werden mllffe.
Jnzwischen bat ffch diese zweite Kategorienon
ESsten aus Svanien bedeutend vermehrt. Jn der
Erwartung, datz die Nationalisten bestimmt ffegen
werden, habrn ffck taukend« Marxisten
aus den schon eroberten Eebieten nach Frankreich
gewandt, und aus den sonstigen noch unter Mad-
rider Herrschaft stehenden Landesteilen trisst
dauernd weiterer Zuzug ein. darunter vielsach
Familienanaehörige marxiltischer Funktionäre, die
aus diese Weise ihre eigene Flucht vorberriten.
Jst es mit Madrid endgllltig aus, io wird ein
wabrer Run nach Frankreich «inketzen. Damit wird
wieder einmal das Problem der Emigration
grundsätzlich aukgerollt, und die Metnunsen er-
hitzen ffch darüber. wie man ffch ,u den vraktiichen
Folgerungen aus solchem Maffenzmug stellen soll.
Es gibt darllber in Jrgnkreich zwei „Schulen".
Die eine lehrt. datz hier ein sehr erwllnschter
Zuwachs an „Volkskrast" stattfinden könne — die
ewige Sorge um die schwindende Bevölkerungs-
zisser! —: die andere leugnet einen solchen Nutzen
und hält die Nachteile für grötzer. Zum Sprach-
rohr üieser Richtuns macht ffch das „Echo de
Paris" in einem Artikel „D i e U n e r w ll n s ch -
t e n". der u. a. daraus hinweist. datz ffch volitische
Emigranten, besonders Jntellektuelle. erfahrungs-
gemätz sebr viel schwieriger einschmelzen lietzen
als etwa Handarbeiter (was nach den tatsächlichen
Vorgängen in Frankreich auch noch zu beweisrn
wäre). Vor allem aber werden die Gesahren der
besonderen volitischen Einstellung solcher Emigra-
tion herausgestellt.
Haufen von kommunistischen und anarchistischen
Agttatoren aus Svanien gesellen ffch zu densn.
über die Frankreich ohnehtn versügt. und durch-
ziehen als Eendboten der verschiedensten Rick'^,
gen. des Anarchismus. des Trotzkismus. des
nsn" Bolschewismus, das Land. Auch in Kr«'<^
der franzökischen Linken kann man ab unv ^
schon bittere Bemerkungen darüber hören. ,
manche svanischen „Freiheitskämvfer" den
vlatz ihres Wirkens lieber nach Frankre
verIegen. wo es ungefLhrlicher F' /s,i,
an der Madrider Front. Bei keinem Koinniu ^
stenausmarsch. bei keiner .,Volksfront"-Kundgeou^
oder Eewerkjchaftssitzung fehlt die unverme<ö'',,,
spanische Delegation. Es iff obiektiv zu beoba°H
datz diese Einslüffe sehr erheblichen Anteil u" ,
inneren Unrube nehmen, die Frankreich dulwt' ^
und dah ffe mit ihrem dauernden Verlangen
Intervention. mit ibrer Revolutionsoröpaguu ^
mit ihren Aufrusen zu einem Kreuzzug oegen
Faschisten" die innere und die äutzele P^<>K
Frankreichs, ja auch der „Volksfront". erbev
belasten. ..
Hier ist einer der wahren Eesahrenherde i§u
vas, eine der wahren Werkstätten künftigerKN
Zusammenarbeit Wehrmacht — „Kraft
Frcudc". Der Reichskriegsminister hat mit
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley eine Dere.^
barung getroffen, derzufolge in der autzerdieu^
lichen Freizeitgestaltung der Angehörigen
Wehrmacht eine Zusammenarbeit zwischen --
Wehrmacht und der NSG „Kraft durch F"U°
stattfindet.
Reichsbauernstadt Eoslar. Die Stadt
hat die amtliche Bezeichnung „Reichsbauernn
Eoslar" erhalten.
Deutsche Kriegsdichter bei Dr. Eoebbels. Re<^
minister Dr. Eoebbels empfing am späten
des Dienstag nach der Erösfnung des WinterhUs^
werks etwa 60 anläßlich einer Tägung in dfr ,
anwesende deutsche und auslandsdeutsche Krr^b
dichter.
o- d<f
100 OOV-RM.-Spend« des Zentralverlages ^
NSDAP. Reichsleiter Amann bat namens
Zentralparteiverlages der NSDAP zum
hilsswerk des deutschen Volkes 1936/37 wie in ^
vergangenen drei Jahren auch diesma!
100 000 RM. zur Verfügung gestellt.
Jahresschau des Eaststättengewerbes Am
wochvormittag fand die feierliche Eröfsnung
Iahresschau des Eaststättengewerbes durch Dr. r-
statt.
* sS
Berhaftungen in Sondon. D'» Erreaung a
London über die Vorgänge in Zusammenhang ^
den politischen Knnda--bungen aw Sonntao k>at ,
noch nicht gelegt. Bei einer politiichen V"sa<n
lung am Dienstaaabend nahm die Polizei w
derum mehrere Dcrhaftungen vor.
Flnazeugunglück in Italien. In der Nähe.^
Flugbafens von Ferrara stietzen zwei italicn'l.,
Bombenflugzeuge zusammen, wobei die aus 'o
Mann bestehenden Besatzungen getötet wurden-
^360 Kisten Gtockfische ...
Alicante, 7. Oktobek.,
Der als Proviantschifs getarnte sowjctrusst'"
Dampfer „Newa" ist hier eingetroffen. ,,
1380 Kiften, als „Stocksisch" deklariert, entb'^
ten: Eewehre, 4000 Kisten mit „Pretzfleisch" .
i» Wirkliibkeit mit Munition geillllt. 1200 Pa« >,
»Wildleder" euthielten Uuisormstoffe und KoR"
leder.
„Oe? ?spier"
Ein Kultursilm Lber das Zeitungswesen
Berlin. 7. Oktober
Die Tasesvresse ist sür alle Kulturnatio-
nen der Welt von so grotzer Bedeutung. datz dte
Zeiiung zum lebensnotwendigen Bedari eines je-
den Menschen geworden ist. Nur weniae aber ma-
chtzn ffch einen Begriss davon. welche geistige. wirt-
ickaftliche und technische Leistung teden Tag auis
neue in sehr kurzer Zeit ausgewandt werden mutz.
damit die Zeitung immer wieder vünktlich zu
ibren Beziehern kommt und über das vielsältige
Eeschehen im eigenen Lande wie in der ganzen
Welt berichtet und dazu iür den Leser erläuternde
Ctellungnabme bringt. Die Arbeit in der Zei-
tung und iür die Zeituna ist so intereffant. datz ffe
ichon mehriach zur Eestaltung von Filmstofien
herangezogen wurde. Allerdinas erbielt der Film-
theaterbelucher nie einen umfaffenden Einblick in
das Wesen der Zeitung. Jm Eeaenteil. konnte bäu-
sig beobachtet werden. datz aui dielem Wege leicht
ein ialscher Eindruck von der Arbeitsweiie und
dem Wesen der Preffe entstand. Die Vedeutung der
Preffe im nationalsozialistischen Deutschland for-
derte eine Darstellung. die den verantwortungs-
vollen Aufgaben und den verwickelten Boraängen
der Zeitungsarbeit nach allen Eeiten aerecht wird.
Mit dem Film ..Der Sviegel aus Pa-
»ier". der im Rahmen des Tobis-Kulturiilm-
ichaifens unter engster Mitarbeit der Preffe ber-
gestellt worden ist. wird diesen Vorausietzungen
entsvrochen. Der Stoii ist durch eine Svielband-
lung. die iede ionst üblicke Erkläruna überfllliffa
macht. auiaelockert und iür den Zuschauer kurz-
weilig aeffoltet worden. Die Urauffllbruna d'eses
Kulturfilms sindet am Freitag in Berlin statt.
Kiiltufnoliren
Dichter der Bewegung lesen. Am 18. vktober
1936 wird gleichzeitig in Berlin und Mllnchen
eine von der SA aetraaene Kundgebung ..Dickter
der Bewegung leien aus eigenen Werken" abge-
halten. Jn Müncken wird dieie Veranffaltung. dle
im Kongretz-Saal des Deutschen Muteums ffatr-
findet. von der SA Eruove Hochland durchaefllkrl.
Hier werden die nationalsi'zial'ff schen D'ckter
Schumann und Menzel aus ibren Werken
vortragen.
Ebrung Profeffor Teudts. Bei den Einweibungs-
seierlichkeiten dcr „Pfleaeffätte iür Eermanen-
kunde in Detmold". deren Leiter der Eermanen-
iorscher Teudt iff. wurde der Eelehrte zum
Ehrenbllrger der Stadt Detmold ernannt. Wie
der Detmolder Bllaermeiffer in seiner Anivrache
betonte. werde das Lebenswerk Proi. Teudts durch
die Schaiiung der Pflegeffätte gekrönt.
Verufung. Erich Lauer. der seit 1. Auguff
1936 die Stelle Musik im Kulturamt der Reichs-
vrovagandaleitung der NSDAP leitet. wurde vom
Leiter der Abteilung „Weltansckauung und Kul-
tur" der Oberffen SA-Fübruna. Oberffurmsllbrer
Hermel. mit der Leituna des Reserates ..Muffk
.und Rundfunk" in der Oberffen SÄ-Fübrung be-
auitragt. Pg. Lauer wird auch weiterhin der
Reichsprovagandaleitung als Stellenleiter ange-
hören.
Mar-Reger-Museum kn Weiden. Die Stadt
Weiden, in der Mar Reger ieine Jugendiabre ver-
lebte und in die er immer wieder zuriickaekebrt ist.
kat im Heimatmuseum ein eiaenes Max-Reaer-
Zimmer einaerichtet. wo iein llebunasslügel. sein
Klavier. versckiedener ieiner Komvofftionen im
Original die die W'twe Regers dieier Tage der
Stadt Weiden zum Geschenk gemacht bat. jowle
viele Erinnerungsstücke auibewahrt werden,
Auslandsgastsviel des Tbomaner-Chors. Der
Leipziger Tbomaner-Chor wird tm Anichlutz an
eine Süddeutschlandreise in Frankreich und Bel-
gien auftreten. Die Thomaner werden am 28.
Oktober in Stratzburg. am 29. und 30. Oktober fo-
wie am 1- November in Paris und am 3. No-
oember in Brllffel singen.
Tagung ber GeseMchaft der Freunde Wilhelm
Raabes. Am 11. und 12. Oktober bält die Eelell-
schaft der Freunde Wilhelm Raabes in Werni.
rode ihre Jahrestagung ab. Autzer der Mitglie-
derversammlung ist ein Festabend vorgekehen. auf
dem der Raabe-Foricher Dr. W. Febie llber
„Raabe und der Harz" spricht. während die Toch-
ter des Dichiers. Fräulein M. Raabe, Lichtbilder
aus Raabes. Handzeichnungen oorsührt.
Deuffcher GeogrLpbentag in Jena. Der dies-
läbrige Deutsche Eeogravhuitag hat zum Erund-
thema Fragen der politischenEeo-
gravhie und der deutschen Landes-
kunde crwählt. Eleich die erste Sitzung wird
der bedeutendffen, den Bereich der Eeogravhie be-
rübrenden Auigabe gewidmet sein. der deutschen
Raumiorschung und Landesplanung.
Die Olympiaglocke auf der Amateurfotograsrn-
Schau, Franksurt. Besonderer Anziehungspunkt
der „Deutschen und 2. Jnternationülen Schau der
Amateurfotografen" Frankfurt, ist eine umsaffende
Bilderserie in Erogformat, die den Werdegang
der Glocke der Olympischen Spiele 1936 in Berlin
darstellt. In 20 Bildecn haben zwei Amateurfoto-
grafen der Verbandes Deutscher Amateurfoto-
grasen-Vereine die Entstehung diefes in der Ee-
schichte des deutschen Sportes bedeutenden Sym-
boles festgehalten. Jedermann ist damit Eeleqen-
heit geboten, sich über dieses Eebiet deutscher Werk-
mannskunst zu unterrichten.
Von 6en ^!ocli5cüu!en
Romanift Geheimrat Meyer-Lübke gektorben. Jn
Bonn starb. 75 Iabre alt. der berübmte Romanist
der Bonner llniverfftät. Eebeimrat Dr. Meyer-
LÜbke. Seine Hauvtwerke ffnd die Grammatik
der romanischen Sorachen und leln Romanisches
Etymoloaisches Wörterbuch. ssrner die Sammlung
romanischer Elementar- und Hilssbücker. die er
mit einer Einkübrung in die romanische Sorackl-
wiffenickaft und einer blstorischen Erammatik der
französtichen Svrache erösfnet«.
Profeffor Erwin Selck 80 Jabre. Am 6. Ok-
tober konnte Prof. Erwtn Selck. Mitglied des
Vorstandes und des Zentralausschuffes der I. E-
Farbenindustrie. iein 60. Lebensiahr vollenden.
Der Iubilar. Honorarvroieffor in der Rechtswis-
ienschaftlichen Kakultät det Univerfftät Frankiurt.
ist weiten Kreilen der deutichen Wirtschast bekannt
geworden durch ieine vorbildliche Tätigkeit auk
dem Eebiet der Sozialvolitik und durch seine Mit-
wirkung bei den internationalen Farbenkartell-
Berbandlungen.
Der Nackiolger Profeffor Dr. Alchosfs in
Freiburg wurde Proieffor Dr. Fran, Büchner
vom Horst-Weffel-Krankenhaus in Berlin. Prok.
Büchner. der ieine Lehrtätigkeit in Freiburg am
1. Oktober ausgenonunen bat^ steht inu42. Lebens-
lahr.
Mozart-Büste für Eraz §
Jm Grazer Stadtpark wurde eine vo»
Mozart-Eemeinschaft in Eraz gewidmete Broa^
Büste von Wolfgang Amadeus Mozart enth"^
Schöpfer der Büste ist der Bildhauer ^r
Seidl.
80 Jahre Aachener ZeitungsmuseuM
:Sk«'
Oskar von Forchenbeck begann vor 50 ^
eine Sammelstätte sür alle zettungsmähige"
öffentlichungen der ganzen Welt zu schaffen. tü
Zeitungen umfatzte die Sammlung 1886 »nd
letzte Katalog von 1929 führt 90 000 Exeinp'A
an. Es entstand daraufhin in Aachsn eine ,
dungsstätte, die jetzt Prof. Dr. Herma""^
leitet. Das Museum besitzt die grötzte Zeitung
Welt, ein mit Holzschn tten bebildertes amer>^,
nisches Vlatt aus den Jahren 1859, aber auch "
kleinste, ein 1887 in Meriko erschienenes
tzauvtsckristleiter: Franz vretz. ,
Stellvertreter: R-rnbard Seeaer-Kelbe 'tn Url««S'
Ebei vom Dienft: Dr FrtedriÄ Didler.
BeranimorMck tür Jiinenvolttik: Frauz ^
Autzenvolttik und Wlrtschntt: i R. Fra«,
'ür Stadi Hrldelbera nnd Beweauna: Hermanu.V,lc
iür Badllchr Nachrichten »nd Svort: Sermann
für Keutlleton und Unterbaltnna: Dr Frlcbr
für lömtliche Betlaaen: Hcrbcr« Wi-dcmaun: iür.Ak
ber: HauvifÄrlitlcituua: ittr Anzclacn: Wilb.
iämtlich tn Scidc'bcra.
Schrlitlcttnna: Brnnncnaallc 4ll—I4
. „ B-rllner SÄriitlcitnna:
HanS Grai RciiÄaÄ. Berltn SW 88 Cbarlottenllr
Nackdrnck elacncr Bertchte ohnc ansdr-ickiichc <llc"k
miguna dci Lchrtttlettnna n >„. aestnttel. ^ ,,gi
Lvrechstunden der Schrlftlettnna: Täal von I« '
klernru« S74».
Für unverlana« elnaeaanaene Belkräae wlrd
Berantwortnna übi»rnammen
Berlaa -Rolktzacmcinlchatt" G m b ».. Ho«t<
kirabc l28-I?8 tUuiocriitälsvlabl
Druck: Hetdelbcraer Gittenbera-Dr»ckcrcl G. m <<
D.-A. iX. 38: 24 463.
Davon:Bezlrksanr«abe .R»nd um MoSbach" Mg'
Beztrksansaabe „Der Odenwälbcr" .Hl»
Berirksansaabe „Dcr Kralchaau" aet»
Bezirksansaabe „Dcr Fra. ke"
Lur Zett ift PreiSliste Nr. 6 gültig.
„Dollsgemeinfcko^
Donnersiag, de« 8. Oktohtt^^
-ntgegengehen wllrde^wenn «s ibr nickt reAt-
zoitig gelingt, nene Wege einzuichlagen.
Dieie neuen Wege können aber natürlich nur
in der Richtung einer irgendwie vraktisch zu
gestaltenden Zusammenarbeit vor allem mit den
Staaten liegen, die aus Erund ibrer natur-
gegebenen Jntereffen mit ibren Zielsetzungen im
Donauraum verankert sind.
Es ist dabei selbstverständlich. dah man auf der
anderen Seite. d. h. bet den Staaten der römischen
Protokolle an ffch eine Erweiterung der wirtschaft-
lichen Zusammenarbeit begrllken wllrd«.
Schliehlich ist ja beispielsweise Ungarn bisher
von dem wirtschaftlichen Ergebnis der Dreier-
Protokolle nicht in dem ursvrllnglich erhofften
Make befriedigt worden, und Jtalien als der
Hauvtabnebmer südslawischer Ervortwaren hat
ebenfalls ein Jntereffe daran. auch llber den
Rohmen des sogenannten Römischen Vlocks hin-
aus, sich neue wirtschastliche Möglichkeiten zu er-
schlichen. und zwar vor allem solche Möglichkeiten.
die es von einer Zufubr von der S«e ber unab-
hängig machen. da die Versorgung Jtaliens mit
Lebensmitteln und Rohstofsen auf dem Seewege
im Falle eines Konfliktes zu leicht gestört werden
kann. Und schliehlich haben ja die Dreier-Proto-
kolle seinerzeit ausdrücklich die Möglich*eit oifen
gelassen. dah der eine oder andere Slaat im
Rahmen seiner beionderen Jnteressen besondere
Vereinbarungen trifft.
Mit diesen Problemen wird sich also die bevor-
stehende Wiener Konserenz der drei Staaten der
römischen Protokolle sicherlich ebenfalls zu be-
schästigen haben.
Wenn man aber besonders in Prag llber wirt-
schaftliche Verbindungen hinaus auch von einer
volitischen Annäherung träumt. so dürften
diese öoslnungen heute noch reckt vroblematisch
lein.
Denn je schärfer gerade Jtalien. Oesterreich
und Ungarn ihre Kamvsstellung gegen Kommunis-
mus, Marxismus und Liberalismus betonen. umso
unmöglicher erscheint es, eine Brücke zu jenen
Staaten zu schlagen. die ffch mit Volksfront-
regierungen und bolschewistischen Terroristen ver-
bllnden.
Sier scheiden ffch eben die Geister und hier
sinden die Verständigungsmöglichkeiten zwischen
Wien und Prehburg — um diese beiden Kon-
ferenzorte als Symbole zu nennen — enggezogene
Grenzen.
Man wird sich also von den Wiener Beratun-
aen keine Ueberraschungen und keine evochalen
Beschlüffe verivrechen können.
Jeder dieser drei Staaten ist trotz der Römi-
schen Protokolle letzten Endes doch seiner Eigen-
gesetzlichkeit gesolgt.
Das zeigt der 11. Juli und das zeigt nicht
zuletzt auch die Einstellung der einzelnen Staaten
zum Völkerbund und zu den damit zuiam-
menhängenden Fragen. Auch bei diesen Problemen
»eigt ffch, wie weit. wie unendlich weit Wien und
Pretzburg voneinander entfernt liegen.
Allein diese Feststellung genllgt. um erkennen
zu laffen. dätz die tausenderlei Kombinationen, die
in den letzten Tagen und Wochen die Presse im
Zusammenhang mit der Pretzburger Konserenz
der Kleinen Entente und den bevorstehenden. Be-
ratungen der Staaten der Römischen Protokolle
beschästigten. jeder tatsächlichen Erundlage ent-
behren. und nur geeignet ffnd, die nllchternen und
klaren Tatsachen zu verschleiern. Die Wiener Zu-
sammenkunft der Autzenminister Oesterreichs. lln-
garns und Jtaliens ist eben durchaus nicht der
Beginn einer neuen oder gar entscheidenden Ent-
wicklung im Donauraum. sondern sie ist lediglich
der naheliegende und selbstverständliche Versuch
dreier grundsätzlich und weltanschaulich gleich-
gerichteter Staaten, die grotzen volitischen Ent-
wicklungen der letzten Zeit mit den eigenen
Zielsetzungen in Einklang zu bringen.
Key contra Gtarhemberg
Ore Krise im österreichifchen Heimalfchutz
Wie«. 7. Oktober
Major Fey hielt am Mittwochmittag eine
Pressekonserenz ab. an der zahlreiche Vertreter oer
Jn- und Auslandsvreffe teilnahmen. Seine Erklä-
rungen givfelten darin. datz er, auf Erund der
Satzungen des Heimatschutzes zum Landesführer
von Wien wiedergewählt. die Fübrung des Hei-
Mätschutzes in Wien rechtsmätzig llbernommen
habe. Dies sei auch amtlich anerkannt worden. da
die Polizeidirektion seinem Antrag. im Vereins-
register seinen Namen als Landessührer von Wien
einzutragen. nachgekommen sei.
Major Fey beschästigte sich dann mit der or-
ganisatorischen Weiterentwicklung des Seimatichut-
zes. Er erklärte. datz sich zahlreiche Unterorgani-
sationen in den Bundesländern. ia sogar ganze
Eaue von dem Vesehl der Bundessllhrung losge-
sagt und sich ihm unterstellt hätten. Ueber die
Entwicklung. die bis zur ietzigen Svaltung im
Heimatschutz gefllhrt habe, sührte Fey aus. datz sich
der Heimatschutz seit dem Jahre 1934 in ständigem
Rllckgang befinüe. Die erste schwere Vertrauenskrise
habe Starhemberg nach dem Austritt des Mini-
sters Neuitädter-Stürmer und seiner Per-
son aus der Regierung erlitten. Sein Ausscheiden
wäre ausschliehlich auf persönliche Meinnngsver-
ichiedenbeiten zuriickzusllhren gewesen. Starhemberg
habe ihm wörtlich erklärt, es vaffe ihm nicht. datz
im Heimatschutz immer von Starhemberg und Fey
gesvrochen werde. Nach dem Ausscheiden Star-
hembergs aus der Regierung habe hie Unzusrie-
denheit im Heimatichutz immer ffärkere Formen
angenommen. Starhemberg habe ffch monatelang
im Auslande ausgehalten un.d selbff. weny er in
Oefferreich geweilt babe, seien Abordnungen. die
ihre Wünsche vorbringen wollten. einsach nicht
voraelaffen worden.
Die Unzufriedenheit — so erklärte Fey — iei
daher immer stärker angewachsen, und heute könne
man sagen. datz 80 v. H. der Heimatschlltzler ge-
gen Starhemberg eingeffellt seien.
Zum Schlutz kam Fen noch auf die Vorwürse
Starhembergs bezüglich seiner Rolle am 25. Juli
zu svrechsn und erklärte. über diese versönlichen
Beleidigungen erhaben zu sein. Ein gerichtliches
und ein ehrenrätliches Verfahren kei von ihm ab-
hängig gemacht worden.
KührungSrat der sudetenöeutscken Vartei
Prag, 7. Oktober
Die Pressestelle der Sudetendeutschen Partei
teilt mit: Conrad Henlein hat zum Zweck der
Zusammenfaffung der volitischen Arbeit aus der
Hauvtleitung der Sudetendeutschen Partei einen
Führungsrat gebildet.
Note Mordbrenner „beglücken" Krankreich
Oas spanische Ilüchtiingsheer wird zur Landplage
Paris, 7. Oktober
Der svanische Bürgerkrieg bat siir Frankreich.
ganz abgekehen von den noch immrr anhaltendrn
tiefgreisenden Auseinanderketzungen über das kom-
munistische Einmischungsverlangen, das dcmnächst
wieder eine sehr grotze Rolle svielen dürkte, noch
weitere böchst unerwünschte Rückwirkungen. Dazu
gehört das unentwegte Sereinströmen aller mög-
lichen Arten von Flüchtlingen und Emigranten.
Jhre Zahl geht, ohne dah darüber schon amtliche
Feststellungen vorläsen, hoch in die Zehntausende;
nicht alle werden von dem Eastlande mit sleicher
Freude gesehen, vor allem nicht vou allen Kreisen
der franzöffschen Bevölkerung.
Sicher sind, namentlich aus den benächbarten
bask schen Eebieten, Scharen von wirklich Hilfs-
bedürstigen in letzter Not vor den Schrecken
des Krieges über die nahe französtsche Erenze ge-
flohen, weil einfach kein anderer Ausweg blieb.
Sie sind zunächst in den Städten des Grenzgebie-
tes verpflegt und ärztlich betreut, dann weitrr
im Jnnern untergebracht worden. Viele von ihnen
fallen dem neuen Gaststaat zur Last, weil ste nicht
dse geringffen Mittel besatzen. Ein Teil ist inzwi-
schen. nach der Besreiung ihrer Heimat durch die
nationalen Truvven und der Wiederherffellung
von Ruhe und Ordnung, zurückgekehrt. Andere
sind geblieben. Vei aller Eafffreundschast wurde
schon während ües Stroms der Flüchtlinge aus
Jrun, San Sebastian und Vilbao in der fran-
zösischen Ocssentlichkeit die Frage aufgeworsen,
warum eigentlich die verantwortlichen Stellen der
Madrider Richtung die Flllchtlinge ohne weiterss
nach Frankreich dirigiert hätten. unter weitgehen-
der Jnanspruchnahme dieser Eastsreundschaft. wäh-
rend es doch auch !n Svanien noch Eebiete gege-
ben hätte. die dafür in Frage gekommen wären.
Es wurde angedeutet, datz dieser RUckgrifs aus
Frankreich etwas allzu beauem erscheinen müffe.
Und gleichzeitig wurde schon damals, wenigstens
von der Rechten, dargetän, datz die ausgesprochen
volitiscke Emigration leider allerlsi Gsfahren und
Nachteile sür das Zusluchtsland mit ffch bringe,
denen nach Möglichkeit geffcuert werden mllffe.
Jnzwischen bat ffch diese zweite Kategorienon
ESsten aus Svanien bedeutend vermehrt. Jn der
Erwartung, datz die Nationalisten bestimmt ffegen
werden, habrn ffck taukend« Marxisten
aus den schon eroberten Eebieten nach Frankreich
gewandt, und aus den sonstigen noch unter Mad-
rider Herrschaft stehenden Landesteilen trisst
dauernd weiterer Zuzug ein. darunter vielsach
Familienanaehörige marxiltischer Funktionäre, die
aus diese Weise ihre eigene Flucht vorberriten.
Jst es mit Madrid endgllltig aus, io wird ein
wabrer Run nach Frankreich «inketzen. Damit wird
wieder einmal das Problem der Emigration
grundsätzlich aukgerollt, und die Metnunsen er-
hitzen ffch darüber. wie man ffch ,u den vraktiichen
Folgerungen aus solchem Maffenzmug stellen soll.
Es gibt darllber in Jrgnkreich zwei „Schulen".
Die eine lehrt. datz hier ein sehr erwllnschter
Zuwachs an „Volkskrast" stattfinden könne — die
ewige Sorge um die schwindende Bevölkerungs-
zisser! —: die andere leugnet einen solchen Nutzen
und hält die Nachteile für grötzer. Zum Sprach-
rohr üieser Richtuns macht ffch das „Echo de
Paris" in einem Artikel „D i e U n e r w ll n s ch -
t e n". der u. a. daraus hinweist. datz ffch volitische
Emigranten, besonders Jntellektuelle. erfahrungs-
gemätz sebr viel schwieriger einschmelzen lietzen
als etwa Handarbeiter (was nach den tatsächlichen
Vorgängen in Frankreich auch noch zu beweisrn
wäre). Vor allem aber werden die Gesahren der
besonderen volitischen Einstellung solcher Emigra-
tion herausgestellt.
Haufen von kommunistischen und anarchistischen
Agttatoren aus Svanien gesellen ffch zu densn.
über die Frankreich ohnehtn versügt. und durch-
ziehen als Eendboten der verschiedensten Rick'^,
gen. des Anarchismus. des Trotzkismus. des
nsn" Bolschewismus, das Land. Auch in Kr«'<^
der franzökischen Linken kann man ab unv ^
schon bittere Bemerkungen darüber hören. ,
manche svanischen „Freiheitskämvfer" den
vlatz ihres Wirkens lieber nach Frankre
verIegen. wo es ungefLhrlicher F' /s,i,
an der Madrider Front. Bei keinem Koinniu ^
stenausmarsch. bei keiner .,Volksfront"-Kundgeou^
oder Eewerkjchaftssitzung fehlt die unverme<ö'',,,
spanische Delegation. Es iff obiektiv zu beoba°H
datz diese Einslüffe sehr erheblichen Anteil u" ,
inneren Unrube nehmen, die Frankreich dulwt' ^
und dah ffe mit ihrem dauernden Verlangen
Intervention. mit ibrer Revolutionsoröpaguu ^
mit ihren Aufrusen zu einem Kreuzzug oegen
Faschisten" die innere und die äutzele P^<>K
Frankreichs, ja auch der „Volksfront". erbev
belasten. ..
Hier ist einer der wahren Eesahrenherde i§u
vas, eine der wahren Werkstätten künftigerKN
Zusammenarbeit Wehrmacht — „Kraft
Frcudc". Der Reichskriegsminister hat mit
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley eine Dere.^
barung getroffen, derzufolge in der autzerdieu^
lichen Freizeitgestaltung der Angehörigen
Wehrmacht eine Zusammenarbeit zwischen --
Wehrmacht und der NSG „Kraft durch F"U°
stattfindet.
Reichsbauernstadt Eoslar. Die Stadt
hat die amtliche Bezeichnung „Reichsbauernn
Eoslar" erhalten.
Deutsche Kriegsdichter bei Dr. Eoebbels. Re<^
minister Dr. Eoebbels empfing am späten
des Dienstag nach der Erösfnung des WinterhUs^
werks etwa 60 anläßlich einer Tägung in dfr ,
anwesende deutsche und auslandsdeutsche Krr^b
dichter.
o- d<f
100 OOV-RM.-Spend« des Zentralverlages ^
NSDAP. Reichsleiter Amann bat namens
Zentralparteiverlages der NSDAP zum
hilsswerk des deutschen Volkes 1936/37 wie in ^
vergangenen drei Jahren auch diesma!
100 000 RM. zur Verfügung gestellt.
Jahresschau des Eaststättengewerbes Am
wochvormittag fand die feierliche Eröfsnung
Iahresschau des Eaststättengewerbes durch Dr. r-
statt.
* sS
Berhaftungen in Sondon. D'» Erreaung a
London über die Vorgänge in Zusammenhang ^
den politischen Knnda--bungen aw Sonntao k>at ,
noch nicht gelegt. Bei einer politiichen V"sa<n
lung am Dienstaaabend nahm die Polizei w
derum mehrere Dcrhaftungen vor.
Flnazeugunglück in Italien. In der Nähe.^
Flugbafens von Ferrara stietzen zwei italicn'l.,
Bombenflugzeuge zusammen, wobei die aus 'o
Mann bestehenden Besatzungen getötet wurden-
^360 Kisten Gtockfische ...
Alicante, 7. Oktobek.,
Der als Proviantschifs getarnte sowjctrusst'"
Dampfer „Newa" ist hier eingetroffen. ,,
1380 Kiften, als „Stocksisch" deklariert, entb'^
ten: Eewehre, 4000 Kisten mit „Pretzfleisch" .
i» Wirkliibkeit mit Munition geillllt. 1200 Pa« >,
»Wildleder" euthielten Uuisormstoffe und KoR"
leder.
„Oe? ?spier"
Ein Kultursilm Lber das Zeitungswesen
Berlin. 7. Oktober
Die Tasesvresse ist sür alle Kulturnatio-
nen der Welt von so grotzer Bedeutung. datz dte
Zeiiung zum lebensnotwendigen Bedari eines je-
den Menschen geworden ist. Nur weniae aber ma-
chtzn ffch einen Begriss davon. welche geistige. wirt-
ickaftliche und technische Leistung teden Tag auis
neue in sehr kurzer Zeit ausgewandt werden mutz.
damit die Zeitung immer wieder vünktlich zu
ibren Beziehern kommt und über das vielsältige
Eeschehen im eigenen Lande wie in der ganzen
Welt berichtet und dazu iür den Leser erläuternde
Ctellungnabme bringt. Die Arbeit in der Zei-
tung und iür die Zeituna ist so intereffant. datz ffe
ichon mehriach zur Eestaltung von Filmstofien
herangezogen wurde. Allerdinas erbielt der Film-
theaterbelucher nie einen umfaffenden Einblick in
das Wesen der Zeitung. Jm Eeaenteil. konnte bäu-
sig beobachtet werden. datz aui dielem Wege leicht
ein ialscher Eindruck von der Arbeitsweiie und
dem Wesen der Preffe entstand. Die Vedeutung der
Preffe im nationalsozialistischen Deutschland for-
derte eine Darstellung. die den verantwortungs-
vollen Aufgaben und den verwickelten Boraängen
der Zeitungsarbeit nach allen Eeiten aerecht wird.
Mit dem Film ..Der Sviegel aus Pa-
»ier". der im Rahmen des Tobis-Kulturiilm-
ichaifens unter engster Mitarbeit der Preffe ber-
gestellt worden ist. wird diesen Vorausietzungen
entsvrochen. Der Stoii ist durch eine Svielband-
lung. die iede ionst üblicke Erkläruna überfllliffa
macht. auiaelockert und iür den Zuschauer kurz-
weilig aeffoltet worden. Die Urauffllbruna d'eses
Kulturfilms sindet am Freitag in Berlin statt.
Kiiltufnoliren
Dichter der Bewegung lesen. Am 18. vktober
1936 wird gleichzeitig in Berlin und Mllnchen
eine von der SA aetraaene Kundgebung ..Dickter
der Bewegung leien aus eigenen Werken" abge-
halten. Jn Müncken wird dieie Veranffaltung. dle
im Kongretz-Saal des Deutschen Muteums ffatr-
findet. von der SA Eruove Hochland durchaefllkrl.
Hier werden die nationalsi'zial'ff schen D'ckter
Schumann und Menzel aus ibren Werken
vortragen.
Ebrung Profeffor Teudts. Bei den Einweibungs-
seierlichkeiten dcr „Pfleaeffätte iür Eermanen-
kunde in Detmold". deren Leiter der Eermanen-
iorscher Teudt iff. wurde der Eelehrte zum
Ehrenbllrger der Stadt Detmold ernannt. Wie
der Detmolder Bllaermeiffer in seiner Anivrache
betonte. werde das Lebenswerk Proi. Teudts durch
die Schaiiung der Pflegeffätte gekrönt.
Verufung. Erich Lauer. der seit 1. Auguff
1936 die Stelle Musik im Kulturamt der Reichs-
vrovagandaleitung der NSDAP leitet. wurde vom
Leiter der Abteilung „Weltansckauung und Kul-
tur" der Oberffen SA-Fübruna. Oberffurmsllbrer
Hermel. mit der Leituna des Reserates ..Muffk
.und Rundfunk" in der Oberffen SÄ-Fübrung be-
auitragt. Pg. Lauer wird auch weiterhin der
Reichsprovagandaleitung als Stellenleiter ange-
hören.
Mar-Reger-Museum kn Weiden. Die Stadt
Weiden, in der Mar Reger ieine Jugendiabre ver-
lebte und in die er immer wieder zuriickaekebrt ist.
kat im Heimatmuseum ein eiaenes Max-Reaer-
Zimmer einaerichtet. wo iein llebunasslügel. sein
Klavier. versckiedener ieiner Komvofftionen im
Original die die W'twe Regers dieier Tage der
Stadt Weiden zum Geschenk gemacht bat. jowle
viele Erinnerungsstücke auibewahrt werden,
Auslandsgastsviel des Tbomaner-Chors. Der
Leipziger Tbomaner-Chor wird tm Anichlutz an
eine Süddeutschlandreise in Frankreich und Bel-
gien auftreten. Die Thomaner werden am 28.
Oktober in Stratzburg. am 29. und 30. Oktober fo-
wie am 1- November in Paris und am 3. No-
oember in Brllffel singen.
Tagung ber GeseMchaft der Freunde Wilhelm
Raabes. Am 11. und 12. Oktober bält die Eelell-
schaft der Freunde Wilhelm Raabes in Werni.
rode ihre Jahrestagung ab. Autzer der Mitglie-
derversammlung ist ein Festabend vorgekehen. auf
dem der Raabe-Foricher Dr. W. Febie llber
„Raabe und der Harz" spricht. während die Toch-
ter des Dichiers. Fräulein M. Raabe, Lichtbilder
aus Raabes. Handzeichnungen oorsührt.
Deuffcher GeogrLpbentag in Jena. Der dies-
läbrige Deutsche Eeogravhuitag hat zum Erund-
thema Fragen der politischenEeo-
gravhie und der deutschen Landes-
kunde crwählt. Eleich die erste Sitzung wird
der bedeutendffen, den Bereich der Eeogravhie be-
rübrenden Auigabe gewidmet sein. der deutschen
Raumiorschung und Landesplanung.
Die Olympiaglocke auf der Amateurfotograsrn-
Schau, Franksurt. Besonderer Anziehungspunkt
der „Deutschen und 2. Jnternationülen Schau der
Amateurfotografen" Frankfurt, ist eine umsaffende
Bilderserie in Erogformat, die den Werdegang
der Glocke der Olympischen Spiele 1936 in Berlin
darstellt. In 20 Bildecn haben zwei Amateurfoto-
grafen der Verbandes Deutscher Amateurfoto-
grasen-Vereine die Entstehung diefes in der Ee-
schichte des deutschen Sportes bedeutenden Sym-
boles festgehalten. Jedermann ist damit Eeleqen-
heit geboten, sich über dieses Eebiet deutscher Werk-
mannskunst zu unterrichten.
Von 6en ^!ocli5cüu!en
Romanift Geheimrat Meyer-Lübke gektorben. Jn
Bonn starb. 75 Iabre alt. der berübmte Romanist
der Bonner llniverfftät. Eebeimrat Dr. Meyer-
LÜbke. Seine Hauvtwerke ffnd die Grammatik
der romanischen Sorachen und leln Romanisches
Etymoloaisches Wörterbuch. ssrner die Sammlung
romanischer Elementar- und Hilssbücker. die er
mit einer Einkübrung in die romanische Sorackl-
wiffenickaft und einer blstorischen Erammatik der
französtichen Svrache erösfnet«.
Profeffor Erwin Selck 80 Jabre. Am 6. Ok-
tober konnte Prof. Erwtn Selck. Mitglied des
Vorstandes und des Zentralausschuffes der I. E-
Farbenindustrie. iein 60. Lebensiahr vollenden.
Der Iubilar. Honorarvroieffor in der Rechtswis-
ienschaftlichen Kakultät det Univerfftät Frankiurt.
ist weiten Kreilen der deutichen Wirtschast bekannt
geworden durch ieine vorbildliche Tätigkeit auk
dem Eebiet der Sozialvolitik und durch seine Mit-
wirkung bei den internationalen Farbenkartell-
Berbandlungen.
Der Nackiolger Profeffor Dr. Alchosfs in
Freiburg wurde Proieffor Dr. Fran, Büchner
vom Horst-Weffel-Krankenhaus in Berlin. Prok.
Büchner. der ieine Lehrtätigkeit in Freiburg am
1. Oktober ausgenonunen bat^ steht inu42. Lebens-
lahr.
Mozart-Büste für Eraz §
Jm Grazer Stadtpark wurde eine vo»
Mozart-Eemeinschaft in Eraz gewidmete Broa^
Büste von Wolfgang Amadeus Mozart enth"^
Schöpfer der Büste ist der Bildhauer ^r
Seidl.
80 Jahre Aachener ZeitungsmuseuM
:Sk«'
Oskar von Forchenbeck begann vor 50 ^
eine Sammelstätte sür alle zettungsmähige"
öffentlichungen der ganzen Welt zu schaffen. tü
Zeitungen umfatzte die Sammlung 1886 »nd
letzte Katalog von 1929 führt 90 000 Exeinp'A
an. Es entstand daraufhin in Aachsn eine ,
dungsstätte, die jetzt Prof. Dr. Herma""^
leitet. Das Museum besitzt die grötzte Zeitung
Welt, ein mit Holzschn tten bebildertes amer>^,
nisches Vlatt aus den Jahren 1859, aber auch "
kleinste, ein 1887 in Meriko erschienenes
tzauvtsckristleiter: Franz vretz. ,
Stellvertreter: R-rnbard Seeaer-Kelbe 'tn Url««S'
Ebei vom Dienft: Dr FrtedriÄ Didler.
BeranimorMck tür Jiinenvolttik: Frauz ^
Autzenvolttik und Wlrtschntt: i R. Fra«,
'ür Stadi Hrldelbera nnd Beweauna: Hermanu.V,lc
iür Badllchr Nachrichten »nd Svort: Sermann
für Keutlleton und Unterbaltnna: Dr Frlcbr
für lömtliche Betlaaen: Hcrbcr« Wi-dcmaun: iür.Ak
ber: HauvifÄrlitlcituua: ittr Anzclacn: Wilb.
iämtlich tn Scidc'bcra.
Schrlitlcttnna: Brnnncnaallc 4ll—I4
. „ B-rllner SÄriitlcitnna:
HanS Grai RciiÄaÄ. Berltn SW 88 Cbarlottenllr
Nackdrnck elacncr Bertchte ohnc ansdr-ickiichc <llc"k
miguna dci Lchrtttlettnna n >„. aestnttel. ^ ,,gi
Lvrechstunden der Schrlftlettnna: Täal von I« '
klernru« S74».
Für unverlana« elnaeaanaene Belkräae wlrd
Berantwortnna übi»rnammen
Berlaa -Rolktzacmcinlchatt" G m b ».. Ho«t<
kirabc l28-I?8 tUuiocriitälsvlabl
Druck: Hetdelbcraer Gittenbera-Dr»ckcrcl G. m <<
D.-A. iX. 38: 24 463.
Davon:Bezlrksanr«abe .R»nd um MoSbach" Mg'
Beztrksansaabe „Der Odenwälbcr" .Hl»
Berirksansaabe „Dcr Kralchaau" aet»
Bezirksansaabe „Dcr Fra. ke"
Lur Zett ift PreiSliste Nr. 6 gültig.