Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 3,2): Amtsgerichtsbezirk Eisenach, Die Wartburg — Jena, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16234#0336
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Kunstsammlungen auf der Wartburg.

Seidenstoff und gewirkte Teppiche.

Seidenes Gewebe mit der Darstellung der Geburt Christi. Ausgeführt
mit weissen Fäden auf gelbem («runde. Wahrscheinlich eine Regensburger
Arbeit aus den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts*) (Abbildung auf dieser
Seite). Das Lager, auf dem Maria liegt, hat eine ovale Form, die an die Mandorla
erinnert. Die Krippe, in der das Christkind liegt, ist mit Säuleu, Dogen und
einem Rankenfries verziert. Die Ornamente deuten auf das Ende des 13. Jahr-

Die Geburt Christi.
Seidenstoff, gewebt in Regensburg um 1280.
Im Arbeitszimmer des Grossherzogs.

hundert. Dieselbe Scene ist auf dem Seidenstott' 6mal genau in derselben Weise
wiederholt. Doch nur die eine Darstellung rechts unten ist altes Original. Die
fünf Wiederholungen sind um 1898 in Weimar fast ganz neu hergestellt. Das

*) Regensburg war im 13. Jahrhundert der Hauptort der deutschen Seidenweberei. Schon Wolfram
von Eschenbach rühmt die kostbaren „Zendelgewebe" aus der Stadt Regensburg; darunter sind
seidene Gewebe zu verstehen. Siehe Otto v. Falke, Die Kunstgeschichte der Seidenweberei II, S. 40.
P. Weber setzt irrthümlich den Seidenstoff in das 11. Jahrhundert; siehe Baumgärtel, Die Wart-
burg, S. 617.
 
Annotationen