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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 3,2): Amtsgerichtsbezirk Eisenach, Die Wartburg — Jena, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.16234#0447
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Gemälde.

Lucas Cranach: Maria mit Christus und Johannes, der dem Christ-
kinde eine Weintraube reicht. Das Werk gehört zu der kleinen Anzahl von Ge-
mälden, in denen Cranach sichtlich von italienischen Vorbildern beeinflusst ist. Dies
zeigt sich sowohl in der Darstellung des Kopfes der Maria wie in der Com-
position der pyramideuförmig aufgebauten Gruppe. Bilder Lionardos oder seiner
Schüler müssen in jener Zeit dem Meister zu Gesicht gekommen sein. Das Ge-
mälde gehört vielleicht in die Thätigkeit des jüngeren Cranachs in der Zeit um 1540.
Auf diese Periode deutet auch das Küustlerzeichen, die Schlange mit dem liegenden
Vogelflügel, das auf dem Bilde links unten angebracht ist. (Seit dem Jahre 1537
führten sowohl der Vater wie der Sohn, Lucas der Jüngere, dieses Künstlerzeichen;
die Scheidung zwischen den Werken Beider hat sich noch nicht in allen Fällen
durchführen lassen.) Die Farben sind vorzüglich erhalten. Die feinen, meist recht-
eckigen Haarrisse, welche für die Temperamalerei aus Cranachs früherer Zeit
charakteristisch sind, fehlen dem Bilde. Auf Eichenholz. Höhe 36 cm, Breite
23V2 cm. Im Pirkheimerzimmer. Lichtdruck nach S. 348.

Lucas Cranach der Aeitere: Die Porträts der Eltern Martin
Luthers, siehe die Abbildungen und die Beschreibung in dem Abschnitt „Die
Lutherstube", S. 209—210.

Lucas Cranach der Aeltere: Martin Luther und Katharina
v. Bora. Kleine Brustbilder von 1526, aufgehängt in der Lutherstube. Während
des Druckes dieses Buches auf die Wartburg gekommen. Siehe die Mittheilung
des Commandauten der Wartburg in dem Abschnitt „Die Lutherstube", S. 210.

Aus der Werkstatt Lucas Cranachs: Brustbild Martin Luthers, in der
Lutherstube, siehe auch S. 210.

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Bartholomäus Bruyn (1493—1557): Die heilige Elisabeth von
Thüringen zwischen zwei männlichen Heiligen. Den Hintergrund bildet eine
Berglandschaft mit einer Ritterburg auf hohem Berge. (Lichtdruck nach S. 350.)
Die heilige Elisabeth ist kenntlich an den drei Kronen, die häufig das Attribut
der Heiligen bilden. Die drei Kronen werden verschieden gedeutet, entweder als
die Kronen der ungarischen Königstochter, der Landgräfin und der Heiligen, oder als
die Kronen der Jungfrau, der Gattin und der Wittwe, die in jedem der drei Stände
als Heilige lebte. Elisabeth trägt das graue Gewand und das weisse Kopftuch des
Franzikanerordens. Der Heilige mit dem langen Kreuzstab ist wahrscheinlich der
Apostel Philippus d. J., der andere Heilige mit dem Pilgerhut auf dem Rücken
ist der Apostel Jacobus d. Ae. Die drei Köpfe sind von grosser Schönheit.
 
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