Mhüaturen bei Oitley. 403
scheinlich von dem Meister Girolamo, welchen
Vasari als den gröfsten Miniaturmaler jener Zeit in
Mailand rühmend anführt.
Eine andere hübsche Miniatur stand früher an
der Spitze einer Instruction des Dogen von Venedig,
Pietro Lando, an irgend einen Beamten. Sie ist mit
Benedetto Bordone bezeichnet. Da dieser Doge
gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts der Repu-
blik vorstand, sieht man, wie lange dieser Gebrauch
noch beibehalten worden. Der Maler ist wahrschein-
lich ein Verwandter des bekannten Tizianischen Schü-
lers Paris Bordone.
Randverzierungen aus einem Manuscript, welches
gegen Ende des löten Jahrhunderts für den Cardinal
Antoniotto Pallavieini geschrieben, gehören durch die
Pracht der Farben und des Goldes, womit schöne
Arabesken^ mit Zuziehung der antiken Motive, aus-
geführt worden, zu den stattlichsten und reichsten
Denkmalen dieser Art.
Ein Beispiel der höchsten Ausbildung, zu wel-
cher die Miniaturmalerei in Italien erst im 16ten
Jahrhundert durch den berühmten Don Giulio Clo-
vio gelangle, sind zwei Blätter aus einem für den
vom Jahr 1560 —1565 regierenden Papst Pius IV. ge-
schriebenen Manuscript; denn obschon sich der Künst-
ler Apollonio'Buonfratelli unterzeichnet hat, so
erkennt man doch in dem höchst eleganten Geschmack
der Ränder, an der Art, wie darin antike Cameen
nachgeahmt sind, den treuen und sehr glücklichen
Nachfolger des Clovio. So zeigen auch die histori-
schen Bilder, z. B. die Kreuzigung, wie bei jenem,
die damals in Italien so allgemein beliebte Nachah-
mung des Michelangelo.
scheinlich von dem Meister Girolamo, welchen
Vasari als den gröfsten Miniaturmaler jener Zeit in
Mailand rühmend anführt.
Eine andere hübsche Miniatur stand früher an
der Spitze einer Instruction des Dogen von Venedig,
Pietro Lando, an irgend einen Beamten. Sie ist mit
Benedetto Bordone bezeichnet. Da dieser Doge
gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts der Repu-
blik vorstand, sieht man, wie lange dieser Gebrauch
noch beibehalten worden. Der Maler ist wahrschein-
lich ein Verwandter des bekannten Tizianischen Schü-
lers Paris Bordone.
Randverzierungen aus einem Manuscript, welches
gegen Ende des löten Jahrhunderts für den Cardinal
Antoniotto Pallavieini geschrieben, gehören durch die
Pracht der Farben und des Goldes, womit schöne
Arabesken^ mit Zuziehung der antiken Motive, aus-
geführt worden, zu den stattlichsten und reichsten
Denkmalen dieser Art.
Ein Beispiel der höchsten Ausbildung, zu wel-
cher die Miniaturmalerei in Italien erst im 16ten
Jahrhundert durch den berühmten Don Giulio Clo-
vio gelangle, sind zwei Blätter aus einem für den
vom Jahr 1560 —1565 regierenden Papst Pius IV. ge-
schriebenen Manuscript; denn obschon sich der Künst-
ler Apollonio'Buonfratelli unterzeichnet hat, so
erkennt man doch in dem höchst eleganten Geschmack
der Ränder, an der Art, wie darin antike Cameen
nachgeahmt sind, den treuen und sehr glücklichen
Nachfolger des Clovio. So zeigen auch die histori-
schen Bilder, z. B. die Kreuzigung, wie bei jenem,
die damals in Italien so allgemein beliebte Nachah-
mung des Michelangelo.