Flaxman. Slothart. 405
werthvolle Miniaturen aus dem Mittelaller, treffliche
Handzeichnungen alter Meister, und die ansprechend-
sten Blätter der gröfsten alten Kupferstecher, eines
Marcanton, Dürer etc., in den gewähltesten Abdrük-
ken. Der Genufs aller dieser Schätze wurde dem
Besitzer durch den vertrauten Umgang mit den aus-
gezeichnetsten, jetzt dahingeschiedenen englischen
Künstlern, einem Flaxman, einem Stothart, noch er-
höht. Beide haben ihm ein Andenken ihrer Freund-
schaft hinterlassen. In zwei kleinen Marmorstatuen
von Amor und Psyche und einem mit einer Muse
mit der Lyra und der Mnemosynein Relief verzier-
ten Kamin von Flaxman spricht sich dasselbe edle
und graziöse Gefühl aus, welches mich seit meiner
Kindheit schon in seinen berühmten Compositiönen
zum Homer und Aeschylus so sehr angezogen. Haar
und Gefält sind in der Behandlung von grofser, fast
zu malerischer Weiche. Von allen englischen Malern
hat wohl keiner eine so reiche Erfindungsgabe ge-
habt als Stothart. Sein bewegliches Talent hat sich
mit Erfolg in dem Gebiete der höheren Historie, des
Phantastisch-Poetischen, des Humoristischen, endlich
sogar in der Gesellschaftsmalerei im Geschmack des
Watteau versucht. Hierzu kommt bei ihm viel Ge-
fühl für Grazie der Bewegung und eine heitere blü-
hende Färbung. Auf den Malereien von ihm, welche
hier einen Camin schmücken, sind mit vielem Geist
und Laune Hauptpersonen aus den Shakspearschen
Dramen vorgestellt, unter deneri Falstaff eine beson-
ders ansehnliche und komische Figur bildet. Auch
eine lustige Gesellschaft, in der Weise des Watteau
ist hier vorhanden. Am wenigsten spricht eine alle-
gorische Vorstellung an, der Friede, welcher zur Erde
werthvolle Miniaturen aus dem Mittelaller, treffliche
Handzeichnungen alter Meister, und die ansprechend-
sten Blätter der gröfsten alten Kupferstecher, eines
Marcanton, Dürer etc., in den gewähltesten Abdrük-
ken. Der Genufs aller dieser Schätze wurde dem
Besitzer durch den vertrauten Umgang mit den aus-
gezeichnetsten, jetzt dahingeschiedenen englischen
Künstlern, einem Flaxman, einem Stothart, noch er-
höht. Beide haben ihm ein Andenken ihrer Freund-
schaft hinterlassen. In zwei kleinen Marmorstatuen
von Amor und Psyche und einem mit einer Muse
mit der Lyra und der Mnemosynein Relief verzier-
ten Kamin von Flaxman spricht sich dasselbe edle
und graziöse Gefühl aus, welches mich seit meiner
Kindheit schon in seinen berühmten Compositiönen
zum Homer und Aeschylus so sehr angezogen. Haar
und Gefält sind in der Behandlung von grofser, fast
zu malerischer Weiche. Von allen englischen Malern
hat wohl keiner eine so reiche Erfindungsgabe ge-
habt als Stothart. Sein bewegliches Talent hat sich
mit Erfolg in dem Gebiete der höheren Historie, des
Phantastisch-Poetischen, des Humoristischen, endlich
sogar in der Gesellschaftsmalerei im Geschmack des
Watteau versucht. Hierzu kommt bei ihm viel Ge-
fühl für Grazie der Bewegung und eine heitere blü-
hende Färbung. Auf den Malereien von ihm, welche
hier einen Camin schmücken, sind mit vielem Geist
und Laune Hauptpersonen aus den Shakspearschen
Dramen vorgestellt, unter deneri Falstaff eine beson-
ders ansehnliche und komische Figur bildet. Auch
eine lustige Gesellschaft, in der Weise des Watteau
ist hier vorhanden. Am wenigsten spricht eine alle-
gorische Vorstellung an, der Friede, welcher zur Erde