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Waagen, Gustav Friedrich
Kunstwerke und Künstler in England und Paris (Band 3): Kunstwerke und Künstler in Paris — Berlin, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.1322#0781
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Das Hotel de Cluny. 767

und andere Geräthe aus der zweiten Hälfte des 16.
und aus dem 17. Jahrhundert vor. Jeder, welcher
es versucht hat, sich aus den schriftlichen Denkma-
len von verschiedenen Epochen der Geschichte ein
anschauliches Bild zu entwerfen, wird dieses hier
auf das Ueberraschendste ergänzt finden, und nicht
ohne Bewunderung des unsäglichen und mannigfalti-
gen Kunstfleifses, der Masse eigenthümlicher, bald
schöner, bald humoristischer, bald abenteuerlicher
Erfindungen, so wie mit lebhafter Anerkennung der
Verdienste des feinen Kenners und Sammlers aller
dieser Schätze scheiden.

Wie ich nun im Begriff stehe, diese Stadt mit
allen ihren Herrlichkeiten wahrscheinlich für immer
zu verlassen, drängt sich mir die Schlufsbemerkung
auf, dafs, wenn gleich der Deutsche bei der gro-
fsen Verschiedenheit des Nationalchäracters sich hier
nicht leicht heimisch fühlen lernt, es für den Ge-
lehrten, wie für den Künstler etwas ungemein Wohl-
thuendes und Erhebendes hat, Wissenschaften und
Künste, aufser vom Staate, auch von allen Klassen
der gebildeteren Gesellschaft in ihrer hohen Bedeu-
tung anerkannt, und die Repräsentanten derselben
nicht als überflüssige Schmarotzerpflanzen nur gedul-
det, sondern als die Förderer der wichtigsten, gei-
stigen Interessen des menschlichen Geschlechts aner-
kannt und ausgezeichnet zu sehen. Ja man findet hier
Männer aus der höchsten Klasse der Gesellschaft, wie
ein Herzog von Luines, die Grafen Forbin, Turpin de
Crisse, Leon de Laborde, Auguste de Bastard, wel-
che sich auf eine ernsthafte Weise mit der Kunst
praktisch oder wissenschaftlich beschäftigen.
 
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