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28

Die Hafenstadt

an; auch ist der natürliche Fels zuweilen zwischen beiden
Schalen stehen geblieben, so dass bei ansteigendem Terrain
die innere Schale höher liegt als die äussere.

Nach den erhaltenen Resten lässt sich aber im Ein-
zelnen noch Manches von hohem Interesse und mit völliger
Sicherheit, auch in einigem specielleren Detail feststellen;
das ist zunächst die Ausstattung der Befestigungsmauern
mit Thttrmen und Thoren.

Auf der Seeseite (der Akte und der Eetioneia) stehen
noch jetzt die Thürme in dichter Reihe und zwar gewöhn-
lich 50—60 m. von einander entfernt1); nur wo flaches
Wasser und die zu steil abfallende Küste eine Landung un-
möglich machte, wie vom Denkmal des Miaulis bis zu dem
grossen Südthurm am Eingang des Peiraieushafens und
andererseits westlich der sogen. Phreattys, sind dieselben
weiter auseinander gerückt. Sie springen 4—6 m. vor die
Mauer vor, sind meist viereckig, und 6 m. lang2), übrigens
weder auf der Akte noch auf der Eetioneia durchweg, son-
dern nur in ihren Umfassungsmauern massiv aus regel-
mässigen Quadern gebaut, während das Innere mit Stein-
brocken ausgefüllt war3); hinter ihnen ist öfters4) eine
Mauerverstärkung an der Innenseite der Mauer zu erkennen,
die wahrscheinlich zur Aufnahme der Zugangstreppen diente "').
Eine Ausnahme bilden bloss die Enden der Mauerzüge bei
dem grossen Peiraieushafen6). Auf der Eetioneia schliessen

1) So v. Alten S. 11; 60—70 ra. Entfernung giebt Hirschfeld
a. a. 0. an, 100' Ross S. 238.

2) So v. Alten a. a. 0., llirschfeld sagt, die Mehrzahl sei 6—6y2 m.
breit, 4'/2—5x/2 m. tief, Ross a. a. 0. giebt ihnen 6'/3 m. ins Geviert.

3) Vgl. Ross a. a. 0., v. Alten S. 22; die Abbildung von einem
Thurm der Akte giebt Hirschfeld Taf. II.

4) Nur für die Eetioneia (und einen Thurm auf der Nordseite
und vier auf der Westseite der dortigen Landbefestigung S. 20. 21)
bezeugt dies v. Alten S. 22; allgemein als „gewöhnlich" bezeichnet es
Hirschfeld a. a. 0.

5) Diese Deutung rührt von Alten S. 20 her.

6) Hirschfeld S. 15 erwähnt auch einen analogen Rundthurrn west-
lich des Zeahafens. Die Zeichnung 2 v. Alten's S. 12 lässt ihm aber
eine viereckige Gestalt.
 
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