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Stadtmauern und Stadtthore
class sich auf steinernem massiven Fundament der Bau aus
anderem Material erhob, welches eben doch nach aller Analogie
kein anderes gewesen sein kann, als Ziegel1). Erst so wird
auch jener Eilbau überhaupt begreiflich: eine durchweg aus
Steinen aufgeführte Mauer so rasch zu vollenden; wäre ein
reines Ding der Unmöglichkeit gewesen.
Die Hast, mit der auf Thernistokles' Rath der Bau be-
trieben wurde, von der die Verwendung der verschieden-
artigsten Steine von öffentlichen und privaten Gebäuden,
sowie von Grabdenkmälern selbst uns späten Nachfahren
noch Zeugniss geben2), wird auch das zur Folge gehabt
haben, dass die Mauern vielfacher Ausbesserungen, Ver-
stärkungen, Umgestaltungen bedurften3). Nur auf der Nord-
1) Otfr. Müller, de muniment. S. 12 hat das bereits ganz richtig
hervorgehoben und Ross, arch. Aufs. I S. 232 Anm. 4 es gebilligt. [Da-
nach ist das oben S. 25 Ausgeführte zu berichtigen.]
2) Thukyd. I 90, 3 und 93, 1; vgl. Bd. I S. 517 Anm. 3 (die beiden
hier erwähnten Grabinschriften sind G. i. Att. I N. 479 und 483 wieder-
holt; betreffs der ersteren vgl. jedoch Ross, Erinnerungen l S. 101). Zu
den dort angeführten Resten der Themistokleischen Stadtmauer im
Nordosten ist jetzt noch ein interessanter Fund im Westen getreten;
vgl. Abh. d. Berlin. Äkad. 1873 S. 155 ff. und die Inschriften wieder-
holt G. i. Att. IV N. 477 b. Doch ist die von Curtius a. a. 0. S. 157
stark betonte Sachlage, dass die Grabstele mit dem archaischen Re-
lief des Diskosträgers aus der Themistokleischen Mauer stamme, des-
halb keineswegs sicher, weil sie sowie die fraglichen Inschriften nicht
in der inneren, sondern in der äusseren Peribolosmauer gefunden
wurden: vgl. dpx- eqp. 1874 S. 485 und den Plan in TTpaKTiKd 1875.
3) Ueber die verschiedenen Ausbesserungen der Mauern s. Bd. 1
S. 581 (Anm. 2 zu S. 579); 593 f. (ein kleines Bruchstück der Bau-
urkunde aus 355/4 publicirte Köhler Mitth. d. Inst. III S. 51 = C. i. Att.
II N. 833; vgl. aber oben S. 13 Anm. 1); 616 (über die grosse Bauurkunde
aus 306 s. oben S. 188 Anm. 3); 628 (die Inschr. aus dem Chremoni-
deischen Krieg steht jetzt C. i. Att. II N. 982); 632 (der Volksbeschluss
zu Ehren des Eurykleides steht jetzt C. i. Att. II N. 379); 663 Anm. 1;
705 f. (die beiden hier erwähnten Inschriften stehen jetzt Kaibel, epigr.
Gr. N. 1059; G. i. Att. III N. 399 und Kaibel N. 1053; G. i. Att. 111
N. 400; der in letzterer erwähnte Illyrios ist vielleicht derselbe wie
der in G. i. Att. III N. 705 [neu] als Euegetes geehrte); 723. Ueber
die Zerstörungen bei der Sullanischen Belagerung s. ebd. S. 657 und
über den Abbruch der Stadtmauern im Osten zur Zeit Hadrians ebd.
S. 229.
Stadtmauern und Stadtthore
class sich auf steinernem massiven Fundament der Bau aus
anderem Material erhob, welches eben doch nach aller Analogie
kein anderes gewesen sein kann, als Ziegel1). Erst so wird
auch jener Eilbau überhaupt begreiflich: eine durchweg aus
Steinen aufgeführte Mauer so rasch zu vollenden; wäre ein
reines Ding der Unmöglichkeit gewesen.
Die Hast, mit der auf Thernistokles' Rath der Bau be-
trieben wurde, von der die Verwendung der verschieden-
artigsten Steine von öffentlichen und privaten Gebäuden,
sowie von Grabdenkmälern selbst uns späten Nachfahren
noch Zeugniss geben2), wird auch das zur Folge gehabt
haben, dass die Mauern vielfacher Ausbesserungen, Ver-
stärkungen, Umgestaltungen bedurften3). Nur auf der Nord-
1) Otfr. Müller, de muniment. S. 12 hat das bereits ganz richtig
hervorgehoben und Ross, arch. Aufs. I S. 232 Anm. 4 es gebilligt. [Da-
nach ist das oben S. 25 Ausgeführte zu berichtigen.]
2) Thukyd. I 90, 3 und 93, 1; vgl. Bd. I S. 517 Anm. 3 (die beiden
hier erwähnten Grabinschriften sind G. i. Att. I N. 479 und 483 wieder-
holt; betreffs der ersteren vgl. jedoch Ross, Erinnerungen l S. 101). Zu
den dort angeführten Resten der Themistokleischen Stadtmauer im
Nordosten ist jetzt noch ein interessanter Fund im Westen getreten;
vgl. Abh. d. Berlin. Äkad. 1873 S. 155 ff. und die Inschriften wieder-
holt G. i. Att. IV N. 477 b. Doch ist die von Curtius a. a. 0. S. 157
stark betonte Sachlage, dass die Grabstele mit dem archaischen Re-
lief des Diskosträgers aus der Themistokleischen Mauer stamme, des-
halb keineswegs sicher, weil sie sowie die fraglichen Inschriften nicht
in der inneren, sondern in der äusseren Peribolosmauer gefunden
wurden: vgl. dpx- eqp. 1874 S. 485 und den Plan in TTpaKTiKd 1875.
3) Ueber die verschiedenen Ausbesserungen der Mauern s. Bd. 1
S. 581 (Anm. 2 zu S. 579); 593 f. (ein kleines Bruchstück der Bau-
urkunde aus 355/4 publicirte Köhler Mitth. d. Inst. III S. 51 = C. i. Att.
II N. 833; vgl. aber oben S. 13 Anm. 1); 616 (über die grosse Bauurkunde
aus 306 s. oben S. 188 Anm. 3); 628 (die Inschr. aus dem Chremoni-
deischen Krieg steht jetzt C. i. Att. II N. 982); 632 (der Volksbeschluss
zu Ehren des Eurykleides steht jetzt C. i. Att. II N. 379); 663 Anm. 1;
705 f. (die beiden hier erwähnten Inschriften stehen jetzt Kaibel, epigr.
Gr. N. 1059; G. i. Att. III N. 399 und Kaibel N. 1053; G. i. Att. 111
N. 400; der in letzterer erwähnte Illyrios ist vielleicht derselbe wie
der in G. i. Att. III N. 705 [neu] als Euegetes geehrte); 723. Ueber
die Zerstörungen bei der Sullanischen Belagerung s. ebd. S. 657 und
über den Abbruch der Stadtmauern im Osten zur Zeit Hadrians ebd.
S. 229.