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Hiera Syke; Skiron

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der Schlacht fiel und hier bestattet wurde1). Sicher ganz in
der Nähe2) des Skiros-grabes befand sich auch ein Platz,
von dem aus die Seher Vogelschau zu halten pflegten3).
Hier war ferner die eine der drei Stätten, wo die heiligen
Pflügungen stattfanden4). Endlich aber — das steht trotz
neueren Zweifels ganz sicher — war hier auch ein Heilig-
thum der Athene Skiras gegründet, der das eni CKipou ge-
feierte Fest galt5). Im bürgerlichen Leben aber genoss
dieses Quartier einen sehr schlechten Ruf: denn hier hielten
sich Dirnen, Spieler und sonstiges leichtfertiges Volk auf0).

1) Paus. u. Steph. Byz. a. a. 0. (s. S. 274 Anm. 3). Die in Skiron
üblichen Sühnopfer wollte Robert a. a. 0. S. 363 auf den Heros
Skiros beziehen, jedoch ohne Grund, wie Rohde im Hermes XXI
S. 119 ff. zeigt.

2) Grab des berühmten Sehers und Weissagangsstätte in dem-
selben Revier sind sicher nicht ohne näheren örtlichen Zusammenhang.

3) Hesych. u. d. W. CKipöuavxic- 6 errl CKipuj u.avxeuöuevoc'
xöttoc be fjv oütoc 86ev xoüc oiwvouc eßA.6TT0v (vgl. auch. Hesych.
u. d. W. CKeipöuavxic, wo erti CKeipai mit Rohde S. 119 Anm. 1 für
Ciceipaia zu schreiben); Phot, u. d. W. Gapov töttoc 'Aö^vnciv, ecp' ou
oi udvxeic eKaöeZbvxo. Robert S. 377 nimmt freilich an, diese Angaben
„verallgemeinerten das von Skiros Geltende, schwerlich mit Recht";
allein dass Skiros erschlagen wurde, „als er auf Skiron stehend, nach
günstigem Vogelüug für die Eleusinier aussah", ist doch eben nur
eine Vermuthung Robert's, während bei Hesych. und Phot. ein be-
stimmtes und an sich ganz bedenkenfreies Zeugniss vorliegt, das mau
mit Folgerungen aus einer Vermuthung nicht beseitigen kann.

4) Plutarch., praec. eoring. 42 S. 144A 'AGnvaloi xpelc dpöxouc
iepouc dfoucr irpairov eiri Ctdpuj, xou TraXaioxdxou xOuv aropurv öttö-
uvriua kt\. Vgl. Töpfer a. a. 0. S. 138.

5) Gegen den Widerspruch Robert's hat dies Rohde a. a. 0.
S. 117 ff. erwiesen. Phot. u. d. W. Ctclpov, der nach dem Anm. 3 An-
geführten fortfährt Kai Ciapdöoc 'AGnväc iepöv Kai f\ eopxn, CKipa;
Etym. Magn. S. 717, 31 (vgl. Bekker'a An. Gr. I S. 304, 9) CKeipäc
'Aönvd- elboc dxdAuaxoc 'AGnvöc, övoudtexai öe oüxaic coro xöttou xivöc
(nämlich Oapov) und die unten angeführten Zeugnisse des Antiquars
über die Würfelspieler im Heiligthum der Athena Skiras bekräftigen
diese Thatsache hinlänglich. Das genauere Detail s. unten im Ab-
schnitt über Heiligthümer.

6) Vgl. die oben S. 260 Anm. 2 angeführten Stellen. Dazu
Alkiphr. III 8, 1 nKe irepi irpujxnv cpu\aKn.v xf|C vukxöc eiri xöv xpucouv
cxevumöv, IvQa cuußaX.eiv r^uiv eSecxai Kai xö evxeüGev ä-rrö CKipou
A.aßoüa KAuuevr)v xt]v exaipav dYaxeiv irapä xöv veö-rrAouxov Oripiir-

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