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Die Agora
banner), so ist der Scliluss kaum abzuweisen, dass der Altar
seinen Namen von dem Gentilheros der das Opfer voll-
ziehenden Geschlechtsgenossen hatte1), nicht, wie Welcker
und Andere wollten, von Winddämonen2).
Eine Beziehung zu dem eleusinischen Kult ist hier
allerdings vorhanden und stellt den Altar in die Gruppe von
Stiftungen am Nordostabhang des Areopags, die einen Zu-
sammenhang mit Eleusis erkennen lassen, wie das Plutonion
und andere chthonische Kultstätten3); doch dürfen wir für
diese nicht gleichfalls die Lage auf dem Markt annehmen,
was doch für den Heudanemenaltar das Wahrscheinlichste
bleibt. Nichts berechtigt mindestens, ihn in das Heiligthum
der Senmai zu versetzen4).
Ein nicht näher zu bestimmender Altar muss auch in
der Stoa Poikile gestanden haben. Aus einer zufällig er-
haltenen Aeusserung des Stoikers Zenon, der in der Poikile
sich aufzuhalten pflegte, kann man freilich mehr errathen
als erschliessen, dass dieser Altar früher mit einem hölzernen
Rund umgeben war, welches man später, weil es den Ver-
kehr hemmte, für gewöhnlich abseits stellte, das also wohl
nur, wenn der Altar zu gottesdienstlichen Handlungen be-
nutzt wurde, wieder in Funktion trat5).
1) Bötticher a. a. 0. S. 366 meint sogar, der Eudanemenaltar könne
auch bloss eine hohe Basis gebildet haben, von welcher herab crdie
Eudanemen den Einfall der Mysterien unter Salpingenruf ebenso ver-
kündeten, wie der Herold seine Botschaften auf dem Heroldsteine der
Agora bekannt machte".
2) Welcker, gr. Götterl. II S. 195 Anm. 18 erklärt eubdve|aoi -
eudveuoi, wie es einen Zeuc eudveiuoc in Sparta gab.
3) Auf diese interessante Gruppe hat Löschcke, die Enneakru-
nosepis. (1883). S. 15 f. hingewiesen, z. Th. freilich mit Folgerungen, die
ich nicht zu theilen vermag.
4) Wie dies Preller-Robert, gr. Mythol. I S. 411 Anm. 1 thun.
5) Laert. Diog. VII 14 irXeiöviuv re TrepicrdvTUUv cxutöv, oeiSac ev
xf} CToa Kax3 ötKpou tö HuAivov irepiqpepec toö ßuuuoö eqpn- ctoüt6 -rroxe
ev ueau ekeiTO, öiö 5e tö eiuiToofcevv xbiq ereOr) Kai uueic uev £k tou
uecou ßacrdcavTec ccötouc fjrrov rjuiv evoxXrjceTe.' Diese Stelle ist, weil
der hier ausgeschriebene Erzähler, Antigonos aus Karystos, die athe-
nischen Oertlichkeiten natürlich als bekannt voraussetzt, allerdings
nicht ohne Weiteres verständlich und wohl auch nicht ganz heil. Doch
Die Agora
banner), so ist der Scliluss kaum abzuweisen, dass der Altar
seinen Namen von dem Gentilheros der das Opfer voll-
ziehenden Geschlechtsgenossen hatte1), nicht, wie Welcker
und Andere wollten, von Winddämonen2).
Eine Beziehung zu dem eleusinischen Kult ist hier
allerdings vorhanden und stellt den Altar in die Gruppe von
Stiftungen am Nordostabhang des Areopags, die einen Zu-
sammenhang mit Eleusis erkennen lassen, wie das Plutonion
und andere chthonische Kultstätten3); doch dürfen wir für
diese nicht gleichfalls die Lage auf dem Markt annehmen,
was doch für den Heudanemenaltar das Wahrscheinlichste
bleibt. Nichts berechtigt mindestens, ihn in das Heiligthum
der Senmai zu versetzen4).
Ein nicht näher zu bestimmender Altar muss auch in
der Stoa Poikile gestanden haben. Aus einer zufällig er-
haltenen Aeusserung des Stoikers Zenon, der in der Poikile
sich aufzuhalten pflegte, kann man freilich mehr errathen
als erschliessen, dass dieser Altar früher mit einem hölzernen
Rund umgeben war, welches man später, weil es den Ver-
kehr hemmte, für gewöhnlich abseits stellte, das also wohl
nur, wenn der Altar zu gottesdienstlichen Handlungen be-
nutzt wurde, wieder in Funktion trat5).
1) Bötticher a. a. 0. S. 366 meint sogar, der Eudanemenaltar könne
auch bloss eine hohe Basis gebildet haben, von welcher herab crdie
Eudanemen den Einfall der Mysterien unter Salpingenruf ebenso ver-
kündeten, wie der Herold seine Botschaften auf dem Heroldsteine der
Agora bekannt machte".
2) Welcker, gr. Götterl. II S. 195 Anm. 18 erklärt eubdve|aoi -
eudveuoi, wie es einen Zeuc eudveiuoc in Sparta gab.
3) Auf diese interessante Gruppe hat Löschcke, die Enneakru-
nosepis. (1883). S. 15 f. hingewiesen, z. Th. freilich mit Folgerungen, die
ich nicht zu theilen vermag.
4) Wie dies Preller-Robert, gr. Mythol. I S. 411 Anm. 1 thun.
5) Laert. Diog. VII 14 irXeiöviuv re TrepicrdvTUUv cxutöv, oeiSac ev
xf} CToa Kax3 ötKpou tö HuAivov irepiqpepec toö ßuuuoö eqpn- ctoüt6 -rroxe
ev ueau ekeiTO, öiö 5e tö eiuiToofcevv xbiq ereOr) Kai uueic uev £k tou
uecou ßacrdcavTec ccötouc fjrrov rjuiv evoxXrjceTe.' Diese Stelle ist, weil
der hier ausgeschriebene Erzähler, Antigonos aus Karystos, die athe-
nischen Oertlichkeiten natürlich als bekannt voraussetzt, allerdings
nicht ohne Weiteres verständlich und wohl auch nicht ganz heil. Doch