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Hartmann; Wackernagel, Wilhelm [Hrsg.]; Stadler, Ernst [Hrsg.]
Der arme Heinrich und zwei jüngere Prosalegenden verwandten Inhaltes — Basel, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.42165#0013
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Einleitung.

Die Heimat Hartmanns von Aue ist Schwaben, das
nicht der einzige, aber doch ein hauptsächlicher Sitz der
Dichtkunst des „mittelhochdeutschen“ Zeitraumes unserer
Literaturgeschichte war. Dieser Vorrang war gegeben
durch das schwäbische Geschlecht der hohenstaufischen
Könige, und er wurde behauptet durch zahlreiche Dichter,
deren bedeutendster Hartmann ist, und durch mehr als
einen fürstlichen Gönner der Dichtkunst. Dass dieses
Schwaben die Heimat Hartmanns war, wird nicht be-
wiesen durch den Beinamen von Aue, der auch genugsam
anderswo Anlass hätte; sicherer erscheint es schon durch
die Sprache, die eine andre als die der bayrischen, der
österreichischen, der fränkischen, der thüringischen und
der rheinischen Dichter und dieselbe ist, die bei unzweifel-
haft schwäbischen sich findet, [freilich nicht das Schwä-
bische „im engern Sinne“, vgl. Zwierzina, Dtsche.Lit. Ztg.22
(1901), 470 und Kauffmann, Gesch. d. schwäb. Mundart
(1890) S. 282. Vgl. u. S. 7], am bestimmtesten aber er-
fahren wir es durch das Zeugnis eines jüngeren Zeit-
genossen oder Nachfolgers, Heinrich von dem Türlein,
Krone 2353: als ich ez vil dielte las an ßrecke, — den
von der S wäb e lande uns brähte ein tihtcere — Hartman.
Nun tritt auch eine Stelle des aH. in ihr rechtes Licht,
Z. 1422. Auch ein andrer hätte das sagen können: aber
doch treten diese Worte uns näher, da sie Ausdruck des
gemütlichen Behagens an der eigenen Heimat sind. Findet
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