114 XXXVI.Buch. Geschichte
ligkeiten, die er ihm vornehmlich bey den Unterhand-
lungen mit den Franken leistete, dergestalt, daß er ihn
zu seinen geheimsten Berathschlagungen zog, und
nichts mit den Franken ohne ihn abmachte. Derge-
stalt brachte es dieser so weit bey ihm, daß er ihn gerne
von den Lehren des Christenthums reden hörte, und
sich endlich heraus ließ, daß ihm dieses alles sehr gut
gefalle, und er wünsche sich die Gnade Christi zu er-
werben. Anschar schlug ihm, als ein Mittel hierzu,
die Erbauung einer christlichen Kirche vor. Darauf
wies ihm der König zu Schleswig eine Stelle dazu an,
und gab überdem allen seinen Unterthanen Erlaubniß
Christen zu werden. Weil nun Schleswig als der
wichtigste Handelöort in diesen Gegenden von einer Men-
ge Fremden besuchet wurde: so gewann hierdurch das
Christentum Gelegenheit, sich weit auszubreiten.
Viele thaken in gefährlichen Krankheiten, wenn sie
ihre Götter um Heilung vergeblich gebeten hatten, Ge-
lübde Christen zu werden, und ließen sich taufen.
Doch wurden mehrere Christen als getauft. Denn
die mehresten bekannten sich nur durch Empfahung des
Kreuzzeichens für Christen, und verschoben ihre Taufe
aufs Sterbbette, in der Meinung, daß sie alsdenn
von aller Sünde gereinigt unfehlbar ins ewige Leben
eingehen würden.
Da nun Anschars Gegenwart auf eine Zeit lang
in Dänemark entbehret werden konnte: so entschloß er
sich nach Schweden zu gehen, wo dieselbe notwen-
diger war; und damit er hier gewiß gut ausgenommen
würde, ließ König Erich ihn dem Könige von Schwe-
den aufs nachdrücklichste empfehlen: er kenne diesen
Knecht Gottes vollkommen, und habe in seinem M
ben keinen so guten, aufrichtigen und treuen Menschen
gesehen; deswegen habe er ihm alles, was er in sei-
nem Reiche in Ansehung des Christenthums verfügen
wollen,
ligkeiten, die er ihm vornehmlich bey den Unterhand-
lungen mit den Franken leistete, dergestalt, daß er ihn
zu seinen geheimsten Berathschlagungen zog, und
nichts mit den Franken ohne ihn abmachte. Derge-
stalt brachte es dieser so weit bey ihm, daß er ihn gerne
von den Lehren des Christenthums reden hörte, und
sich endlich heraus ließ, daß ihm dieses alles sehr gut
gefalle, und er wünsche sich die Gnade Christi zu er-
werben. Anschar schlug ihm, als ein Mittel hierzu,
die Erbauung einer christlichen Kirche vor. Darauf
wies ihm der König zu Schleswig eine Stelle dazu an,
und gab überdem allen seinen Unterthanen Erlaubniß
Christen zu werden. Weil nun Schleswig als der
wichtigste Handelöort in diesen Gegenden von einer Men-
ge Fremden besuchet wurde: so gewann hierdurch das
Christentum Gelegenheit, sich weit auszubreiten.
Viele thaken in gefährlichen Krankheiten, wenn sie
ihre Götter um Heilung vergeblich gebeten hatten, Ge-
lübde Christen zu werden, und ließen sich taufen.
Doch wurden mehrere Christen als getauft. Denn
die mehresten bekannten sich nur durch Empfahung des
Kreuzzeichens für Christen, und verschoben ihre Taufe
aufs Sterbbette, in der Meinung, daß sie alsdenn
von aller Sünde gereinigt unfehlbar ins ewige Leben
eingehen würden.
Da nun Anschars Gegenwart auf eine Zeit lang
in Dänemark entbehret werden konnte: so entschloß er
sich nach Schweden zu gehen, wo dieselbe notwen-
diger war; und damit er hier gewiß gut ausgenommen
würde, ließ König Erich ihn dem Könige von Schwe-
den aufs nachdrücklichste empfehlen: er kenne diesen
Knecht Gottes vollkommen, und habe in seinem M
ben keinen so guten, aufrichtigen und treuen Menschen
gesehen; deswegen habe er ihm alles, was er in sei-
nem Reiche in Ansehung des Christenthums verfügen
wollen,