von Schweden. Z9
mutig der Gefahr, welche der ganzen katholischen Re«
lrgion drohe, wenn durch Nachsicht gegen diesen Fall
andere Geistliche sich zur Nachfolge bewegen ließen,
den weltlichen Arm zu Hülfe zu nehmen, sondern auch
selbst den König zu Bestrafung dieses Aergernisses an»
trieb. Doch Gustav erwiederte, daß er von der Hei«
rath Olafs vor Vollziehung derselben nichts gewußt,
hernach aber Olafen darüber zur Rechenschaft vorge-
fordert, und die Antwort von ihm vernommen habe,
daß er seine Hcirath aus der h. Schrift vertheidigen
könne, der ehelose Stand der Priesterschaft hingegen
sich nur auf Menschenfaßungen gründe. Er stelle also
die Prüfung dieser Verantwortung der eigenen Ueber-
legung des Bischofs heim; doch komme es ihm wun»
derbar vor, daß der Bischof Olafs Heirath als ein
ungeheures Verbrechen mit geist- und weltlichen
Strafen belegt wissen wolle, und doch zu dem Huren-
leben einer Menge seiner untergebenen Priesterschaft
stillfchweige, welches grobe läster nach dem Urtheile
des Königs blos in dem Gebote des ehelosen Standes
der Priesterschaft seine Nahrung finde, daher er für
nothwendig achte, daß man, da schon in vielen Ge-
genden von Deutschland die Priesterehen zugelassen
worden seyn, nrrch nächstens in Schweden über die
Rechtmäßigkeit derselben Untersuchung anstelle.
Ueber so sichtbaren Wachsthum des Luthsrthums
ereiferte sich Braske so sehr, daß er in seinem ganzen
Kirchsprenge! jedem Gelehrten und Ungelehrten verbot,
weder für noch wider das lutherthum etwas zu spre-
chen, weil dasselbe ein so süßes Gift sey, daß ganz un-
vermerkt die Seelen auch derer, welche mit dem größ-
ten Abscheu dawider eingenommen seyn, davon ange-
steckt würden. Er durchzog sogar sein ganzes Stift,
um mit seinen Augen zu sehen, wie man darinnen seine
C 4 wider
mutig der Gefahr, welche der ganzen katholischen Re«
lrgion drohe, wenn durch Nachsicht gegen diesen Fall
andere Geistliche sich zur Nachfolge bewegen ließen,
den weltlichen Arm zu Hülfe zu nehmen, sondern auch
selbst den König zu Bestrafung dieses Aergernisses an»
trieb. Doch Gustav erwiederte, daß er von der Hei«
rath Olafs vor Vollziehung derselben nichts gewußt,
hernach aber Olafen darüber zur Rechenschaft vorge-
fordert, und die Antwort von ihm vernommen habe,
daß er seine Hcirath aus der h. Schrift vertheidigen
könne, der ehelose Stand der Priesterschaft hingegen
sich nur auf Menschenfaßungen gründe. Er stelle also
die Prüfung dieser Verantwortung der eigenen Ueber-
legung des Bischofs heim; doch komme es ihm wun»
derbar vor, daß der Bischof Olafs Heirath als ein
ungeheures Verbrechen mit geist- und weltlichen
Strafen belegt wissen wolle, und doch zu dem Huren-
leben einer Menge seiner untergebenen Priesterschaft
stillfchweige, welches grobe läster nach dem Urtheile
des Königs blos in dem Gebote des ehelosen Standes
der Priesterschaft seine Nahrung finde, daher er für
nothwendig achte, daß man, da schon in vielen Ge-
genden von Deutschland die Priesterehen zugelassen
worden seyn, nrrch nächstens in Schweden über die
Rechtmäßigkeit derselben Untersuchung anstelle.
Ueber so sichtbaren Wachsthum des Luthsrthums
ereiferte sich Braske so sehr, daß er in seinem ganzen
Kirchsprenge! jedem Gelehrten und Ungelehrten verbot,
weder für noch wider das lutherthum etwas zu spre-
chen, weil dasselbe ein so süßes Gift sey, daß ganz un-
vermerkt die Seelen auch derer, welche mit dem größ-
ten Abscheu dawider eingenommen seyn, davon ange-
steckt würden. Er durchzog sogar sein ganzes Stift,
um mit seinen Augen zu sehen, wie man darinnen seine
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