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Waldkirch, Franz
Die konzertanten Sinfonien der Mannheimer im 18. Jahrhundert — Ludwigshafen a. Rh.: Julius Waldkirch, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.53379#0046
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Solche Seufzerskalen und ausdrucksvolie, übermäßige Sekund-
schritte wird man vergebens in früheren Verken Holzbauers suchen.
Vielleicht hat Holzbauer unter den gewiß starben Mannheimer Ein-
fliissen diese Schwenkung vollzogen. Wie schon aus dem Beispiel
ersichtlich ist, hat hier der Mittelteil Durchführungscharakter.
Dritter und vierter Takt sind dem Hauptthema entnommen.
Ferner vird reichlich moduliert. Auf die Bedeutung der Moll-
trübung zu Beginn der Durchführung wurde schon in der Ein—
leitung hingewiesen.

Langsame Sätze dieser Art sind die üblichsten in damaliger
Leit. Sie sind meist dreiteilig, nähern sich formal stark der Sonate,
hesonders wenn der Mittelteil, wie in dem zuletzt besprochenen
langsamen Sag durchführungsmäßig gebaut ist. Doch finden sich
auch romanzenartige Stücke mit selbständigem Mittelteil. Das
Andante der ersten konzertanten Sinfonie ist dafür ein Beispiel. .

Alle die typischen Zeiterrungenschaften, die im liedhaften
Andante nur geringe Entfaltungsmöglichkeiten haben, werden
naturgemäß in den Allegren zu suchen sein. Es soll nun versucht
werden, an Holzbauers Allegren eine Entwicklungslinie festzu-
stellen. *

Das Allegro der ersten Ronzertanten Sinfonie, das an zweiter
bzw. letzter Stelle steht, hat nun die alte, etwas erweiterte Konzert-
form, wie sie etwa Vivaldi kultivierte. Die Analyse des Satzes
sieht so aus:

H. Tutti A dur 29 Takte (moduliert nach E)
Solo 45 Takte

H. Tutti E dur, 7 Takte (moduliert nach H)
Solo 21 Takte

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