2
Sammlung Weichberger I
burtstage, welcher 1903 zu einer Kollektivausstellung seiner Werke "Veranlassung
gab, noch zu seinem 70. Geburtstage, anlässlich dessen wieder eine Sonder
ausstellung ins Leben gerufen wurde, und den er noch im letzten Jahr in voller
geistiger Frische begehen konnte, gefehlt.
Als Eduard Weichberger am 13. August infolge eines Schlaganfalles die
lieben freundlichen Augen für immer schloss, und ihm der Pinsel, den er zur
Freude so vieler mit grosser Meisterschaft eine reichgesegnete Reihe von Jahren
hatte führen dürfen, entsank, da wurde es den kunstliebenden Kreisen nicht
nur seiner Heimat, sondern weit und breit offenbar, dass einer von uns gegangen
war, der dauernde Werte geschaffen hat.
Anlässlich der Jubiläumsausstellung der Grossherzoglich-Sächsischen
Hochschule für Malerei wurde von unserem Maler gesagt: „Wir können es so
gut nachempfinden, wie der älteste Kunstschüler von Weimar, Professor Weich-
berger, uns in den Fichtenwald führt, uns über den beschatteten Bach, in die
sonnenumspielten Stämme der Tiefe schauen lässt. Wir hören die Wellen
murmeln und atmen den heissen Harzdutt. Ein zartes liebliches Bild, zu dem
sich der Maler aus einfachen Anfängen heraus emporgerungen."
Früher, anlässlich des 60. Geburtstages, war von Weichbergers Bildern ge-
sagt: in ihnen „pulsiert, dem empfänglichen Auge deutlich sichtbar, ein warmes
Gemüt, eine lichtäugige jugendliche Fröhlichkeit, ein herzliches und unver-
grübeltes, allen modischen Narrheiten abholdes Empfinden, eine kinderreine Be-
geisterung für die Schönheit der Gotteswelt. . ." Aus Weichbergers Bildern
spricht das deutsche Gemüt und das rein deutsche Empfinden in der Liebe zur
Natur und zu den deutschen Wäldern, insbesondere zu dem ewig schönen
Thüringen und speziell zur Umgebung der Kunststadt Weimar.
Die gegenwärtige Versteigerung Leipzigs wird zahlreichen Anhängern
Weichbergers Gelegenheit bieten, die Schöpfungen des Malers noch einmal ver-
eint zu sehen und sich ein Andenken zu erwerben, dessen Wert aller Wahrschein-
lichkeit nach manches weit überdauern wird, was uns gegenwärtig als höchste Er-
rungenschaft der Kunst gepriesen wird.
Auktione-Katalog N. F. XXXXVI.
Sammlung Weichberger I
burtstage, welcher 1903 zu einer Kollektivausstellung seiner Werke "Veranlassung
gab, noch zu seinem 70. Geburtstage, anlässlich dessen wieder eine Sonder
ausstellung ins Leben gerufen wurde, und den er noch im letzten Jahr in voller
geistiger Frische begehen konnte, gefehlt.
Als Eduard Weichberger am 13. August infolge eines Schlaganfalles die
lieben freundlichen Augen für immer schloss, und ihm der Pinsel, den er zur
Freude so vieler mit grosser Meisterschaft eine reichgesegnete Reihe von Jahren
hatte führen dürfen, entsank, da wurde es den kunstliebenden Kreisen nicht
nur seiner Heimat, sondern weit und breit offenbar, dass einer von uns gegangen
war, der dauernde Werte geschaffen hat.
Anlässlich der Jubiläumsausstellung der Grossherzoglich-Sächsischen
Hochschule für Malerei wurde von unserem Maler gesagt: „Wir können es so
gut nachempfinden, wie der älteste Kunstschüler von Weimar, Professor Weich-
berger, uns in den Fichtenwald führt, uns über den beschatteten Bach, in die
sonnenumspielten Stämme der Tiefe schauen lässt. Wir hören die Wellen
murmeln und atmen den heissen Harzdutt. Ein zartes liebliches Bild, zu dem
sich der Maler aus einfachen Anfängen heraus emporgerungen."
Früher, anlässlich des 60. Geburtstages, war von Weichbergers Bildern ge-
sagt: in ihnen „pulsiert, dem empfänglichen Auge deutlich sichtbar, ein warmes
Gemüt, eine lichtäugige jugendliche Fröhlichkeit, ein herzliches und unver-
grübeltes, allen modischen Narrheiten abholdes Empfinden, eine kinderreine Be-
geisterung für die Schönheit der Gotteswelt. . ." Aus Weichbergers Bildern
spricht das deutsche Gemüt und das rein deutsche Empfinden in der Liebe zur
Natur und zu den deutschen Wäldern, insbesondere zu dem ewig schönen
Thüringen und speziell zur Umgebung der Kunststadt Weimar.
Die gegenwärtige Versteigerung Leipzigs wird zahlreichen Anhängern
Weichbergers Gelegenheit bieten, die Schöpfungen des Malers noch einmal ver-
eint zu sehen und sich ein Andenken zu erwerben, dessen Wert aller Wahrschein-
lichkeit nach manches weit überdauern wird, was uns gegenwärtig als höchste Er-
rungenschaft der Kunst gepriesen wird.
Auktione-Katalog N. F. XXXXVI.