Jahrg. XV, Nr. 17/18 vom 27. April 1941
DIE WELTKUNST
3
Meister zugeführt worden: Grecos Bildnis des
Diego de Covarrubiäs, um 1600 entstanden,
und das Porträt der Königin Maria-Anna von
Velasquez.
Das Museum in Nantes hat, wie viele der
bislang geschlossenen öffentlichen Sammlungen
Frankreichs, seine Pforten mit einer Ausstel-
lung seiner im .lalire 1939 gemachten Neu-
erwerbungen, meist modernen Skulpturen und
Gemälden, wieder geöffnet.
Der bekannte französische Maler Maximilien
Liice ist am 7. Februar d. .1. gestorben.
Im Museum der Stadt Paris am Quai de
Tokio wurde, wie bereits berichtet, der Salon
des Independants eröffnet, der nach Entfernung
der Kubisten, Surrealisten und anderen Grup-
pen ein bedeutend ausgeglicheneres Bild als in
früheren Jahren aufweist. Wir bilden hier ein
markantes Bildnis des Malers C. le Breton ab.
Deutsche Handzeich-
nungen des 19. Jahrh.
Wie bereits kurz berichtet, versteigert
C. G. Böerner in Leipzig am 8. Mai deutsche
Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, großen-
teils Bestände der hier bereiis bei früheren
Gelegenheiten gewürdigten einzigartigen Samm-
lung des Prinzen Johann Georg von Sachsen.
Aus diesem immer seltener werdenden Sammel-
gebict führt der Katalog Blätter beinahe sämt-
licher bekannter Meister der Romantiker- und
Nachromantikerzeit auf, so daß es schwer fällt,
einzelne'Namen hier zu nennen. Mit besonders
eindrucksvollen Blättern sind vertreten: Blechen,
Carus, .1. van Deigen, Fohr (s. Abb. S. 1), Führich,
Kobell, .1. A. Koch, die Brüder Olivier, Runge
(s. Abb.) und Schnorr von Carolsfeld. Den
Sammler wird es insbesondere reizen, in dieser
Versteigerung auch eine reichliche Anzahl von
Arbeiten weniger bekannter Künstler dieser an
Talenten so reichen Epoche zu finden. Einige
wenige alte Zeichnungen, unter denen wir
Arbeiten von Perugino und Huysum besonders
hervorheben, dazu einige anonyme altdeutsche
Blätter, vervollständigen das Bild dieser höchst
interessanten Auktion.
München er Versteigerung
Adolf Weimniiller bringt am 20. u. 21. Mai
eine hervorragende Kollektion Handzeichnuugeu
vom 15.—19. Jahrh. und ausgewählte Graphik-
unter den Hammer. Bellini, Pisanello und Tie-
polo seien von den Italienern, van Goyen,
Molyn, Ostade von den Niederländern und
Watteau und St. Anbin von den Franzosen
genannt.
Berliner Versteigerung
Der Nachlaß eines bekannten Berliner
Herrenreiters dürfte am 30. April und 2. Mai bei
Dr. Walter Achenbach ein zahlreiches Publikum
vorfinden, dem neben guten Bildern von Breydel,
Beschey, Pater, Jutz, Albert von Keller u. a.,
wertvolle Tapisserien des 17. u. 18. Jahrh. so-
wie Silber und Möbel angeboten werden.
Eiste
Zürcher Buchauktion
Die von den Finnen L'Art Ancien und
H. Schumann am 4. und 5. April in Zürich ver-
anstaltete große Buchaüktion war ein voller
Erfolg. Insbesondere auch wegen der guten
Aufnahme, der aus zwei gepflegten Privat-
sammlungen zusammengestellten Abteilung
„De u t s c h e Literatur von der Klas-
sik bis zur Moder n e". Hier lagen die
Preise fast ausnahmslos über den an sich schon
recht hohen Schätzungen, wobei die R o m a n -
t i k e r bis heute noch nie in der Schweiz er-
zielte Rekordgelder bekamen. Gut lagen weiter
Erstausgaben von Dickens sowie bei den Auto-
graphen einige Briefe von Gottfried Keller.
Enttäuscht haben allein die illustrierten Bücher
des französischen Rokokos und die franz.
Autographen.
Französische
K uns tn a ch r i ch ten
In der Orangerie in Paris sind nunmehr die
Sammlungen von Gemälden ausgestellt, die der
verstorbene Kunstgelehrte Paul Jamot dem
Louvre und dein Museum in Reims vermacht
hat, und die wohl eine der wichtigsten Sehen- PREISBERICHTE
klingen der letzten Zeit darstellen. Es handelt
sich ausschließlich um französische Meister, Heinrich Hahn, Frankfurt a. M.
doch nicht nur wie meist um Werke des 7. März 1941
19,.'Jahrhunderts, sondern um bedeutende Stücke Ahe Gläser, Keramik, Möbel, Teppiche
insbesondere des 16. und 17. Jahrhunderts: SO (Preise ab KM 100.—)
das interessante Gemälde „Diana und Aktäon"
aus der Schule von Fontainebleau, um zwei
Werke von Louis Le Nain, „Die Schmiede des
Vulkan" und „Rückkehr von der Taufe" und
um Pbussiris „Triumph des Pän". Unter den
Bildern des 19. Jahrhunderts darf Delacroix'
„Selbstbildnis als Hamlet" neben Werken von
Corot, Chasscriau, Redon, Gauguin, Degas und
einer großen Zahl der bekanntesten noch leben-
den Maler an erster Stelle genannt werden.
Im Museum zu Dijon wurde aus bisher
magazinierten eigenen Beständen und aus Leih-
gaben des Louvre ein ägyptischer Saal ein-
gerichtet.
Im Zuge des Kuhstaustausches zwischen
Frankreich und Spanien sind dem Louvre so-
eben zwei bedeutende Gemälde spanischer
Nr.
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Nr.
EM
Nr.
KM
15
150.—
127
190.—
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110 —
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750.—
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200.—
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459
300.—
477/78
270.—
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210.—
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481
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469
860.—
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230.—
Reinhold Puppel, Berlin
27. u. 28.
Februar
1941
(Fortsetzung
und Schluß, Preise ab KM
100.—)
Nr.
RM
Nr.
RM
Nr.
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280.—
1010
500.—
1050
135.—
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115.—
1007
140.—
996
1250.—
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140.—
1008
400.—
997
850.—
1014
220.—
1072
140.—
998
155.—
1015
720.—
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105.—
999
100.—
1016
120.—
1104
210.—
1(101)
2500.—
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310.—
1001
330.—
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210.—
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280.—
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200.—
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300.—
100!)
230.—
1054
100.—
JULIUS BÖHLER
ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL . KUNSTVERSTEIGERUNGEN
MÜNCHEN BRIENNER STRASSE 12
DIE WELTKUNST
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Meister zugeführt worden: Grecos Bildnis des
Diego de Covarrubiäs, um 1600 entstanden,
und das Porträt der Königin Maria-Anna von
Velasquez.
Das Museum in Nantes hat, wie viele der
bislang geschlossenen öffentlichen Sammlungen
Frankreichs, seine Pforten mit einer Ausstel-
lung seiner im .lalire 1939 gemachten Neu-
erwerbungen, meist modernen Skulpturen und
Gemälden, wieder geöffnet.
Der bekannte französische Maler Maximilien
Liice ist am 7. Februar d. .1. gestorben.
Im Museum der Stadt Paris am Quai de
Tokio wurde, wie bereits berichtet, der Salon
des Independants eröffnet, der nach Entfernung
der Kubisten, Surrealisten und anderen Grup-
pen ein bedeutend ausgeglicheneres Bild als in
früheren Jahren aufweist. Wir bilden hier ein
markantes Bildnis des Malers C. le Breton ab.
Deutsche Handzeich-
nungen des 19. Jahrh.
Wie bereits kurz berichtet, versteigert
C. G. Böerner in Leipzig am 8. Mai deutsche
Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts, großen-
teils Bestände der hier bereiis bei früheren
Gelegenheiten gewürdigten einzigartigen Samm-
lung des Prinzen Johann Georg von Sachsen.
Aus diesem immer seltener werdenden Sammel-
gebict führt der Katalog Blätter beinahe sämt-
licher bekannter Meister der Romantiker- und
Nachromantikerzeit auf, so daß es schwer fällt,
einzelne'Namen hier zu nennen. Mit besonders
eindrucksvollen Blättern sind vertreten: Blechen,
Carus, .1. van Deigen, Fohr (s. Abb. S. 1), Führich,
Kobell, .1. A. Koch, die Brüder Olivier, Runge
(s. Abb.) und Schnorr von Carolsfeld. Den
Sammler wird es insbesondere reizen, in dieser
Versteigerung auch eine reichliche Anzahl von
Arbeiten weniger bekannter Künstler dieser an
Talenten so reichen Epoche zu finden. Einige
wenige alte Zeichnungen, unter denen wir
Arbeiten von Perugino und Huysum besonders
hervorheben, dazu einige anonyme altdeutsche
Blätter, vervollständigen das Bild dieser höchst
interessanten Auktion.
München er Versteigerung
Adolf Weimniiller bringt am 20. u. 21. Mai
eine hervorragende Kollektion Handzeichnuugeu
vom 15.—19. Jahrh. und ausgewählte Graphik-
unter den Hammer. Bellini, Pisanello und Tie-
polo seien von den Italienern, van Goyen,
Molyn, Ostade von den Niederländern und
Watteau und St. Anbin von den Franzosen
genannt.
Berliner Versteigerung
Der Nachlaß eines bekannten Berliner
Herrenreiters dürfte am 30. April und 2. Mai bei
Dr. Walter Achenbach ein zahlreiches Publikum
vorfinden, dem neben guten Bildern von Breydel,
Beschey, Pater, Jutz, Albert von Keller u. a.,
wertvolle Tapisserien des 17. u. 18. Jahrh. so-
wie Silber und Möbel angeboten werden.
Eiste
Zürcher Buchauktion
Die von den Finnen L'Art Ancien und
H. Schumann am 4. und 5. April in Zürich ver-
anstaltete große Buchaüktion war ein voller
Erfolg. Insbesondere auch wegen der guten
Aufnahme, der aus zwei gepflegten Privat-
sammlungen zusammengestellten Abteilung
„De u t s c h e Literatur von der Klas-
sik bis zur Moder n e". Hier lagen die
Preise fast ausnahmslos über den an sich schon
recht hohen Schätzungen, wobei die R o m a n -
t i k e r bis heute noch nie in der Schweiz er-
zielte Rekordgelder bekamen. Gut lagen weiter
Erstausgaben von Dickens sowie bei den Auto-
graphen einige Briefe von Gottfried Keller.
Enttäuscht haben allein die illustrierten Bücher
des französischen Rokokos und die franz.
Autographen.
Französische
K uns tn a ch r i ch ten
In der Orangerie in Paris sind nunmehr die
Sammlungen von Gemälden ausgestellt, die der
verstorbene Kunstgelehrte Paul Jamot dem
Louvre und dein Museum in Reims vermacht
hat, und die wohl eine der wichtigsten Sehen- PREISBERICHTE
klingen der letzten Zeit darstellen. Es handelt
sich ausschließlich um französische Meister, Heinrich Hahn, Frankfurt a. M.
doch nicht nur wie meist um Werke des 7. März 1941
19,.'Jahrhunderts, sondern um bedeutende Stücke Ahe Gläser, Keramik, Möbel, Teppiche
insbesondere des 16. und 17. Jahrhunderts: SO (Preise ab KM 100.—)
das interessante Gemälde „Diana und Aktäon"
aus der Schule von Fontainebleau, um zwei
Werke von Louis Le Nain, „Die Schmiede des
Vulkan" und „Rückkehr von der Taufe" und
um Pbussiris „Triumph des Pän". Unter den
Bildern des 19. Jahrhunderts darf Delacroix'
„Selbstbildnis als Hamlet" neben Werken von
Corot, Chasscriau, Redon, Gauguin, Degas und
einer großen Zahl der bekanntesten noch leben-
den Maler an erster Stelle genannt werden.
Im Museum zu Dijon wurde aus bisher
magazinierten eigenen Beständen und aus Leih-
gaben des Louvre ein ägyptischer Saal ein-
gerichtet.
Im Zuge des Kuhstaustausches zwischen
Frankreich und Spanien sind dem Louvre so-
eben zwei bedeutende Gemälde spanischer
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Reinhold Puppel, Berlin
27. u. 28.
Februar
1941
(Fortsetzung
und Schluß, Preise ab KM
100.—)
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230.—
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JULIUS BÖHLER
ALTE GEMÄLDE • ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL . KUNSTVERSTEIGERUNGEN
MÜNCHEN BRIENNER STRASSE 12