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Wemhoff, Matthias <Prof. Dr.>
Das Damenstift Herford: die archäologischen Ergebnisse zur Geschichte der Profan- und Sakralbauten seit dem späten 8. Jahrhundert (Band 2): Katalog und Tafeln — Bonn, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.29809#0067
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Ausgrabung 1988, Industrie: Befunde 701 - 928

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Bezug: südliche Wand des Schachtes mit der Zugklappe
Form: Der östliche Teil der Südwand steht im Verband
mit den Backsteinen der Ostwand. Auch hier scheint ein
teil weiser Ausbruch der östlichen Wange von 822 vor-
zuliegen. Der Mittelteil enthält eine rechteckige, gut ge-
setzte Aussparung. Diese hat aufgrund der Dimensionen
wohl ein Pendant zu 807 geborgen und ist später zuge-
setzt worden. Auf der Zusetzung liegt etwa 45 cm über
dem Schachtboden die vermörtelte Oberfläche einer
waagerecht nach Süden ziehenden Rinne von 19 cm
Breite. Die Rinne endet mit leichtem Gefälle in einer
Öffnung der nördlichen Schale des Tonnengewölbes
über dem Kanal. Die Öffnung entstand durch die Ent-
fernung eines Gewölbesteins. Im äußersten Westen der
Südwand wurde das 17 cm breite (außen) Eisenrohr 806
eingelassen, an das sich unmittelbar vor der Mauer ein
weiteres Rohr anschließt.

802* Schachtwand

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine
UK: -2,39 Ost: 60,2-62,4 Periode: 7
OK:-1,74 Süd: 107,2-107,8

Bezug: Nordwand des Schachtes mit der Zugklappe
schneidet: 840

Form: Die Nordwand besteht aus Backsteinen, die ge-
gen den Rücken der Südwand des Schachtes mit den Ei-
senbahnschienen geblendet sind. Die Nordwand bindet
in die Ostwand des Schachtes ein. Im Westen überzieht
die Nordwand die Abdeckung der Rohrleitungen 805
und 806. Auf ihr liegen einige stark verrostete, plattige
Eisenteile. Westlich der Nordwand finden sich einige
Backsteine eines nach Westen ziehenden, sekundären
Mauerzuges. Gegen diesen Mauerzug ist die Asche ei-
nes weiter westlich gelegenen, von einer Backsteinset-
zung halbrund begrenzten Grube gefallen. Die mulden-
artige Grube ist mit sehr feiner, rotbrauner Asche ver-
fällt.

803* Schachtwand

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine
UK: -2,39 Ost: 60,00-68,00 Periode: 7
OK:-2,09 Süd: 107,80-109,00

Bezug: Westwand des Schachtes mit der Zugklappe und
Rohrabdeckung 806

Form: Eine Backsteinmauerung bildet im Westen die
Grenze für die Bodenpflasterung 809. Diese deckt auch
das Rohr 806 ab und ist in einem Zuge errichtet. Die ei-
gentliche, einlagige Abschlußwand verläuft zwischen
809 und 921. Südlich von 807 fehlt 803, hier schließt
der Schacht 808 an.

Funde: Zugklappe geborgen

804* Schachtwand

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine
UK: -2,38 Ost: 61,90-62,50 Periode: 7
OK:-1,81 Süd: 107,70-110,00

Bezug: Ostwand des Schachtes mit der Zugklappe
Form: Die Ostwand besteht nördlich von 807 aus Back-
steinen, die abwechselnd in Läufer- und Binderschich-

ten gesetzt sind. Sie bindet in 807 und 802 ein. Südlich
von 807 bildet ein Teil der östlichen Wange von 822 die
Ostwand. Der obere Teil der Wandfläche mit vorsprin-
genden, abgeschlagenen und fehlenden Steinen legt den
Ausbruch eines Teiles der östlichen Wange nahe. Die
unteren Lagen sind in der üblichen Art errichtet.

805* Rohrleitung

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine
UK: -2,45 Ost: 60,40-66,80 Periode: 7
OK:-2,21 Süd: 104,20-111,40

Bezug: Rohrleitung, zeitgleich mit 806
schneidet: auf 867
geschnitten: von 801, 803, 808, 820
Form: Eine mächtige Rohrleitung verläuft westlich von
806 und zieht dabei leicht nach Südwesten aus der
Flucht von 806. Das Rohr ist mit einem letzten Mün-
dungsstück am südlichen Ende von 867, auf einer Reihe
von hochkant gestellten Backsteinen liegend, gefaßt
worden. Anschließend ist es bis zur Mündung in den
Kanal 2,22 m östlich des Kanalaustrittes erhalten. Das
Rohr ist mit einem inneren Durchmesser von 16,5 cm
sehr mächtig (außen 23 cm!). Es hat einen sehr dicken
(3,5 cm) Flausch mit 4 Schraubbolzen. Ein Stück ober-
halb östlich dieses Rohres mündet ein weiteres Rohr mit
einer eingelagerten Welle. Unter diesem Rohrende zeigt
sich eine kräftige, eiserne Öse, möglicherweise eine
Steuerungsvorrichtung für das Rohr. Für das kleinere
Rohr gibt es in der Fläche keine Entsprechung, so daß
der Zusammenhang unklar bleiben muß.

806* Rohrleitung

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine
UK: -2,38 Ost: 59,8- 60,30 Periode: 7
OK:-2,22 Süd: 103,5-111,4

Bezug: Rohrleitung, zeitgleich mit 805
schneidet: auf 867
geschnitten: von 801, 803, 808, 820
Form: Das Rohr ist mit seiner Mündung 2,83 m östlich
des Kanalaustritts eingefügt. Es hat hier einen Durch-
messer von 16 cm außen und 12 cm innen. Dem ent-
spricht der Durchmesser bei 803. Das Rohr ist mit dem
Rohr 805 und einem weiteren Rohr (s. 805) gleichzeitig
in den Kanal nachträglich eingebaut worden. Die Ver-
mauerung der Öffnung geschah mit Backsteinen. Auf
dem Sockel von 867 befinden sich nur noch die Ab-
drücke des Rohres.

807* Schachtwand

Zone: I Bauphase: Dampfmaschine

UK: -2,44 Ost: 60,60-62,00 Periode: 7

OK:-1,80 Süd: 108,6-109,1 Abbildung: Abb. 1

Bezug: Zwischenwand mit Zugklappe
Form: Die Zwischenwand macht einen uneinheitlichen,
z.T. nachträglich bearbeiteten Eindruck. Besonders im
Osten ist die Weiterbenutzung von Teilen der Ostwange
822 durchaus denkbar. Kennzeichen der Wand ist die
mittig eingelassene, 46x46 cm große Zugklappe. Sie
wird gehalten von zwei in die Wand eingefügten, 18
 
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