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Die Werkkunst — 2.1906/​1907

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II. Jahrgang, Teil 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.69043#0502
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VOM MARKTE - KUNST IM LEBEN

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herrschen Zimmers sind beteiligt Marby
& Gesch in Kottbus, die Aktiengesellschaft
für Bronzewaren und Zinkguß vormals
J.C.Spinn&Sohn,Schmalisch&Below, Maria
Brinckmann und Max Fichte (Büste), sämt-
lich inBerlin. Die Arbeiten in demBernhard-
schen Zimmer sind geliefert von J.C. Spinn
& Sohn, von den Duramentwerken G.m.b.H.
und von Gottfried Heinersdorff & Co. in Ber-
lin, dieHandarbeiten von Gertrud Bernhard
in Halensee.
VOM MARKTE
DRESDEN 1906. Die Handelskammer in
Dresden hat festgestellt,daß durch denEin-
fluß der Kunstgewerbeausstellung die La-
dengeschäfieinDresden wesentlich erhöhten
Absatz erzielt haben und auch der Kleinhan-
del, dieser allerdings in geringerem Maße,
Vorteil davon gezogen hat.
Die SammlungRUDOLF KANN,dieeine
Fülle ausgezeichneterGemälde und daneben
vortreffliche kunstgewerbliche Erzeugnisse
inElfenbein,Schmelz,Porzellan,Bronze und
Holz enthält, ist von den Londoner Antiqui-
tätenhändlern Duveen Brothers für eine
Million Pfund Sterling, alsofür 20 Millionen
Mark erworben worden. Es ist dieselbeFir-
ma, die seinerzeit die bekannte Porzellan-
sammlung Hainauer in Berlin für fünf Milli-
onen Mark aufgekauft hat.
In einem Vortrage über SEIDENBAU,
den Direktor a. D. Hedrich im Wuppertaler
Bezirksverein des Verbandes deutscher
Musterzeichner gehalten hat, hat er unter
anderem erwähnt, daß Ungarn im J ahre 1879
nur 2500 Kilogramm Kokons geerntet hat,
d. h. ungefähr 200 Kilogramm Seide, wäh-
rend es im Jahre 1906 rund zwei Millionen
Kilogramm Kokons gewonnen hat, aus
denen man rund 165500 Kilogramm Seide
erzielt hat.

KUNST IM LEBEN
In JENA soll dem verstorbenen Physiker
Abbe ein Denkmal errichtet werden. Zwei
Entwürfe liegen vor,einer vonE.Paul inDres-
den, der eine Porträtstatue, und einer von
A. von Hildebrandin München, der einBrun-
nenmonument mit dem Kopf Ernst Abbes
vorsieht. Die Minderheit, darunter der Ge-
schäftsausschuß, ist, gestützt auf ein Gutach-
ten vonTuaillon,FritzSchumacher undLud-
wig von Hofmann, für den Hildebrand sehen
Entwurf, die Mehrheit für den Paulschen. In-
folgedessen haben fünf Mitglieder des Ge-
schäftsausschusses ihr Amt niedergelegt.
In WEIMAR hatten sich vor einiger Zeit
Strömungen gezeigt, die ihre Abneigung ge-
gen das Nackte in der Kunst in barbarischer
Form zum Ausdruck brachten. Der Großher-
zog hat Gelegenheit genommen zu bekun-
den, daß er diesen Standpunkt verabscheut.
Das Plakat der Stadt MAGDEBURG war
durch ein Preisausschreiben gewonnen wor-
den, das der StädtischeVerein und der Kunst-
gewerbeverein zusammen aus ihren Mitteln
bestritten hatten. Der inzwischen ins Leben
getreteneVereinzurFörderungdesFremden-
verkehrs lehnte die Ausführung des ihm
kostenlos angebotenen, mit dem ersten Prei-
se gekrönten Plakatentwurfes ab. Darauf
stellte eine Dame Magdeburgs dem Städti-
schen Vereine die Mittel zum Druck zur Ver-
fügung, und jetzt hat der Verein zur Hebung
des Fremdenverkehrs sich wenigstens bereit
erklärt,3000 dieser Plakate auf eigene Kosten
zu verschicken. Magdeburg hat eine Viertel-
million Einwohner.
DerErweiterungsbau des Kunstgewerbe-
museums in KÖLN am Rhein scheint vom
städtischen Bauamt dort geplant worden zu
sein, ohne daß der Erbauer des Museums,
Franz Brantzky, zu Rate gezogen wurde.
Der als Vorläufer der Freilichtmalerei
vielgenannte OTTO RUNGE (1777—1810)
war auch einVorkämpfer derkünstlerischen
Kultur, die wir heute anstreben.
Der Verein für populäre Kunstpflege in
BASEL hat einen besonderen Ausschuß für
Schulen eingesetzt.Dieser Ausschuß sollsich
u. a. auch mit einer ständigen Ausstellung
vonWandschmuck für Schulen befassen.
PIERPONT MORGAN hat um seine
Sammlungen unterzubringen, zwei große
Häuser in London miteinander verbunden.
Da ihm die Vereinigten Staaten den hohen
Zoll nicht nachlassen wollen, bleiben seine
Schätze vorläufig in London. Er soll zurzeit
dreißig Maler beschäftigen um einen hand-
gemalten Katalog seiner Miniaturensamm-
lung herauszugeben. Der Katalog, von dem
jedesExemplar etwalO OOOMarkkosten wird,
soll den gekrönten Häuptern Europas alsGe-
 
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