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— 186 —

schiffige Halte öffnet. Das nach Norden ansteigende Terrain wird so zu einer überaus wirksamen
Teilung des Platzes benutzt, bei welcher dem höher gelegenen wenngleich schmäleren Teil von
selbst die grössere Bedeutung zufällt. Die Breite von Treppe, Wandelbahn und Halle mit den
daran angebauten Kammern betrügt 26,25 m> c''c Länge der Halle 116,46 m. Hinter dem östlichen
Dritte! der Halle, dem Asklepieion gegenüber, schlicssen sich, von der Halle aus zugänglich, zwei
öffentliche Gebäude an, die dicht nebeneinander liegend sich bis zur nächsten Parallelstrasse, der
Athenastrasse, erstrecken — ein rechteckiger theat er förmiger Bau, der sich als Fkklesiastcrion, und
ein Haus vom Pcristvltvpus, das sich als Prvtaneion mit Wahrscheinlichkeit bestimmen lässt. Eine

an die Südostecke ansetzende Mauer, im Zuge der Strasse durch ein weites, schlichtes Bogenthor
unterbrochen, schliesst den Markt nach Osten ab. Im Westen fehlt dieser Abschluss. vielmehr geht
hier der Markt unmittelbar über in einen geräumigen Vorplatz. Dem Strassennctz der Stadt öffnet
sich der Markt ausserdem noch mit vier Zugängen; nach Norden durch eine Thür in der Rück-
wand der Nordhalle auf die zur Ostparodos des Theaters führende Treppengasse, nach Süden durch
eine Thür in der .Mitte der Südhalle auf den Cardo der Stadt, dessen nördliche Hälfte dagegen durch
die Nordhalle abgeschnitten wird: die südlich um den Markt herumgeführte Quellenthorstrasse wird
zugleich durch zwei Treppen an der Südost- und Südwestecke durch die Südhalle geleitet.

Für eine so ausgedehnte Anlage
konnte die Baufläche nur durch umfassende
Planierungsarbciten hergestellt werden.
Das Niveau der Nordhalle und der vor-
gelegten Wandelbahn ist durch die Höhe
des Felsbodens in deren östlichem Drittel
bestimmt worden: weiter nach Westen ist
durch Anschüttung nachgeholfen. Für die
Rückwand der Nordhalle ist. besonders an
der Nordwestecke, wo sich der Fels zur
Tempelterrasse bin stark hebt, durch Fort-
sprengen des Felsens Platz geschaffen; eben-
so für die Rückwand des Prvtaneion: die
nördlichen Sitzreihen des Kkklesiastcrion

Abb. 1S1. Treppe uii Jer SQdwcatccke des Marktes.

bauen sich am Felshang auf.

Für die Strasse und den grossen Platz südlich derselben war nur hier und da ein Glätten
des Felsbodens nötig, Pflasterung überflüssig. Dagegen musste infoige der starken Senkung des Fels-
hanges nach West, Süd und Ost der Boden der westlichen und südlichen Halle wie des südlichen
 
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