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II. Die Gesamtanlage der Stadt.

Dort, wo sich der vielgewundene Lauf des -vlwM McelavSpo; nach Süden kehrt, öffnen sich
gegen die Ebene zwei von Gebirgswassern tief ausgenagte Schluchten. Zwischen ihnen erhebt sich
die trotzige Marmorstirn der Akropolis von Priene zu einer Höhe von 371 m über dem Meeres-
spiegel (Taf. IV)*). lün leicht zu verteidigender Sattel verband sie im Norden mit dem Hauptzug des
Gebirges, im Westen fallen ihre graublauen Massen über 300 m, im Süden 200 m senkrecht ab und
auch im Osten verhinderte die Steilheit jeden ernsten Angriff. So war der adlerumkreiste Felsensitz,
dessen kühnes Profil den auffälligsten Punkt der südlichen Mykak bildet, wie kein anderer als
Zufluchtsort geeignet. Man sollte daher glauben, dass hier, in wasserreicher Gegend, schon früh-
zeitig eine Ansiedelung stattgefunden habe, und wenn wir im Verlauf der vierjährigen Untersuchung
auch nur ein einziges verbautes archaisches Werkstück oder wenige vorhellcnistische Vasenscherben
gefunden hätten, so würden wir ohne Bedenken das älteste Priene, dessen Lage wir nicht kennen,
hier angesetzt haben. Aber nichts dergleichen! Die Stadt, welche auf den schiffsschnabelförrnig sich
vorschiebenden Terrassen am Kusse der Hochburg angelegt wurde, war eine Schöpfung der Zeit
Alexandcs des Grossen. Ihre Akropolis diente nur dem Schutze in Gefahr, sie zeigt innerhalb des
Mauerrings auf nacktem Felsboden nur einige byzantinische Reste.

Wie ein lockerer Gürtel zieht sich um Stadt und Akropolis ein durchweg gleichartiger

*) Eine Gesamtübersicht der Stadtlage r
Voyage en Orient, p). 4)) Nr. 95.

1 Dotfe Kelebesch und der Mykalehöhe gab schon De Laborde,
 
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