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IX. Stadion und Gymnasien.
Stadion.

Ein Stadion war im Entwurf des Stadtplanes nicht vorgesehen. Es ist nebst dem anstossenden
(unteren) Gymnasion eine Schöpfung der späteren hellenistischen Zeit. Der Wunsch, es trotz der
ungünstigen Gestaltung des Stadibodens innerhalb der Mauern zu besitzen, führte dazu, dass man
seine Stützmauer ohne Rücksicht auf die innere -apcisTas;; (pomoeriuni) hart an der südlichen Stadt-
mauer herlaufen liess. Diese über i m dicke, aus Brecciablöcken errichtete und durch Pfeiler ver-
stärkte Stützmauer liegt heute, wo die sie einst verdeckende Stadtmauer zerstört ist. an mehreren
Stellen (z. B. im Südosten) bis zu den rohgefügten Fundamenten bloss. Da die Quadern plumper
sind, als man sie gewöhnlich in Priene trifft, mitunter auch eingeklinkt und schräg geschnitten, so
entsteht zuerst ein Anschein von Altertümlichkeit, die in Wirklichkeit schon dadurch ausgeschlossen
ist, dass die Mauer zugleich mit derjenigen des anstossenden Gymnasion und in diese einbindend
errichtet ist. dessen hellenistische Architektur wiederum nicht von der Stützmauer zu trennen ist
wie besonders die Nordwestecke des Gymnasion beweist.

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