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2. Die Form der Quadern bei den grösseren Häusern stimmt völlig mit derjenigen der
Stadtmauer und der Athenaterrasse überein, die beide aus historischen und epigraphischen '
Gründen ins vierte Jahrhundert v. Chr. gehören. Die ausnahmsweise vorkommende verfeinerte
jüngere Art mit schlitzförmigen Fugen, wie sie bei Haus Nr. XX11I erscheint, war schon Anfangs
des zweiten Jahrhunderts v. Chr. üblich, wie die sicher in dieser Zeit erbaute Parodossiützmauer
des Theaters in Magnesia beweist.

3. Die Häuser sind in einer Zeit erbaut, wo der zu l-'.nde des zweiten Jahrhunderts v. Chr.
in Griechenland schon verbreitete Kalkmörtel (vergl. Dclos. Bull. Corr. hell. Ylll [884 S. 4S1) den
Lehmverband noch nicht verdrängt hatte.

4. Die Architekturformen der Prostasfronten stimmen genau überein mit den entsprechenden,
sicher hellenistischen Baugliedern der Agora.

3. Die Mehrzahl der in diesen Häusern gemachten Funde von Werken der Kleinplastik
gehurt dem dritten Jahrhundert v. Chr. an.

(i. In früh zu Grunde gegangenen Häusern fehlen unter den keramischen Funden völlin
die Terrasigillata-Seherben, wahrend sie spätere Scluuisehichten in grosser Masse durchsetzen.

7. Die an verschiedenen Stellen gefundenen grossen Münzscha'tze sind alle hellenistisch und
ihr Bestand weist überwiegend ins dritte Jahrhundert v. Chr. Es fand sich z. B. in einem Hause
der nördlichen Wcstihor-Sirasse, welches dem Laufbrunnen am l-'uss der Athenaterrasse gegenüber
liegt, in Zimmer dicht südlich unterhalb von Zimmer A ein Schatz von 4313 Bronzemtinzen in einem
von Brandschult umgebenen Bronzekessel, mit Ausnahme einer Münze von Milct alles pnenischc Stadt-
münze. Davon gehören 3582 Stück nach den Ansätzen bei Head, Catahgue of Greek Cohis oflom'a
in the British Museum dem dritten Jahrhundert v. Chr. an (Vorderseite: Athcnakopf, Rückseite:
Beamtenname in Maeanderkrcis), nämlich 380 mit dem Namen AY^Aro. 328 mit XAPHX 1S6
ATTOAAOA, 176" /AENTfi. 130 PO AI, 80 AIONY. 77 ANAIIA. 451 HPHAHS. 43 MENEK. 20 0PAZY,
2 P02EI. i AAKft. 'üio Namen derselben Münzgattung waren nicht mehr lesbar.') Dem zweiten
Jahrhundert v.Chr. gehören an(Yorderscitc: Athenakopf, Rückseite: lüde auf Ocikrug): 453 AXIAAEIAH2.
-58 EYHNOP, 8 AHMHTP, 8 AIONY, 1 von Milct. 3 mit unlesbaren Namen derselben Münzgattung.
Jüngere Münzen als diese enthielt der Schatz nicht.

*J Wir hoffen, ckiss es bei sorgfältiger Reinigung gelingen wird, noch manchen Numeii zu entziffern.
 
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