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Notizen aus dem Nachlaß • Text
[p. 94v] Anmerkungen über die Baukunst
8. Die gangheri von Metall hatten diese Form [s. Zeichnung Seite 75]
//9 Von weichen gehauenen Steinen sind die mehreste Gebäude zu Baja und zu Misenum auf-
geführet. Die grotta di Pausilipo ist von solchem Steine.\\
//10. Man siehet in den Mauren von Pompeji häufig pomiceW
11 Das im Monat Jenner 1762 zu Pompeji halb entdeckte Basament nach Art eines Credenz-
Tisches, ist vier Palmen hoch, und in zierlichen riquadri mit schöner breccia bekleidet. Uber
demselben erheben sich zwo Stuffen gleichfalls mit Marmor bekleidet.
//12. An den Hügeln von Pompeji sind längst der Straße nach Salerno unter welcher die alte
Straße lieget, Grabmäler.W
//13. In dem Hofe des Musei zu Portici stehet eine Säule von Ziegeln, mit Gips betragen, de-
ren Canelluren nur durch geritzte Einschnitte angezeiget sind. Es ist dieselbe bis an das Capitäl
7 Palmen 7 Zoll.W
14. Die Weite der Bogen von der Piscina mirabile ist 13 Palmen und einen halben und eben
so weit stehen die Reihen Bogen von einander.
//15. An dem achteckigten Tempel der Venus zu Baja war die Traufe durch runde Röhren in-
nerhalb der Mauer abgeleitet, welche nur mit einem Ziegel bedecket waren, damit die
Ausbesserung derselben leicht war, und die Röhren lagen so nahe an der Ober-Fläche der
Mauren, damit das innwandige derselben nicht durch die Feuchtigkeit litte.\\
[p. 95r] [s. Zeichnung Seite 77 ] Der untere Bilico hatte ein intacco unten in der Platte zu lau-
fen. Der obere Bilico aber nicht.
Das eine große Schloß war von außen an der Thüre mit einer Mettallenen Platte und diese mit
6 platten cund ge> Nägeln, deren Köpfe ausgedrehet waren, angeschlagen. In demselben stecket
noch itzo der eingerostete Schlüssel und neben dem Schlüssel, 2 fingerbreit von demselben ge-
het ein Löwen-Kopf von Metall heraus von 2 fingerbreit, an welchen oben ein beweglicher
Ring hänget, welcher ebenfalls scorniciato ist. Dieser Kopf ist an einer viereckigten eisernen
Stange, einen starken Daum breit befestiget, welche an anderthalb Palme lang ist, also [?] län-
ger als die Thüre dick seyen konte, und kan also etwa zum Klingeln gedienet haben,
[s. Zeichnung Seite 77 ]
1 Mit demselben Titel wie p. 94r nochmals begonnen und die Numerierung 8—11 offenbar nachträglich eingesetzt.
7 1762 über die Zeile geschrieben.
18—20 damit... litte. Auf p. 96r fortgesetzt; die Notizp. 95r mit Zeichnung ist vermutlich ein späterer Nachtrag.
21 Die Notizen aufp. 95r sind nicht numeriert. Wahrscheinlich wurden sie später eingefügt, da die Seite (wohl verse-
hentlich) frei geblieben war.
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Notizen aus dem Nachlaß • Text
[p. 94v] Anmerkungen über die Baukunst
8. Die gangheri von Metall hatten diese Form [s. Zeichnung Seite 75]
//9 Von weichen gehauenen Steinen sind die mehreste Gebäude zu Baja und zu Misenum auf-
geführet. Die grotta di Pausilipo ist von solchem Steine.\\
//10. Man siehet in den Mauren von Pompeji häufig pomiceW
11 Das im Monat Jenner 1762 zu Pompeji halb entdeckte Basament nach Art eines Credenz-
Tisches, ist vier Palmen hoch, und in zierlichen riquadri mit schöner breccia bekleidet. Uber
demselben erheben sich zwo Stuffen gleichfalls mit Marmor bekleidet.
//12. An den Hügeln von Pompeji sind längst der Straße nach Salerno unter welcher die alte
Straße lieget, Grabmäler.W
//13. In dem Hofe des Musei zu Portici stehet eine Säule von Ziegeln, mit Gips betragen, de-
ren Canelluren nur durch geritzte Einschnitte angezeiget sind. Es ist dieselbe bis an das Capitäl
7 Palmen 7 Zoll.W
14. Die Weite der Bogen von der Piscina mirabile ist 13 Palmen und einen halben und eben
so weit stehen die Reihen Bogen von einander.
//15. An dem achteckigten Tempel der Venus zu Baja war die Traufe durch runde Röhren in-
nerhalb der Mauer abgeleitet, welche nur mit einem Ziegel bedecket waren, damit die
Ausbesserung derselben leicht war, und die Röhren lagen so nahe an der Ober-Fläche der
Mauren, damit das innwandige derselben nicht durch die Feuchtigkeit litte.\\
[p. 95r] [s. Zeichnung Seite 77 ] Der untere Bilico hatte ein intacco unten in der Platte zu lau-
fen. Der obere Bilico aber nicht.
Das eine große Schloß war von außen an der Thüre mit einer Mettallenen Platte und diese mit
6 platten cund ge> Nägeln, deren Köpfe ausgedrehet waren, angeschlagen. In demselben stecket
noch itzo der eingerostete Schlüssel und neben dem Schlüssel, 2 fingerbreit von demselben ge-
het ein Löwen-Kopf von Metall heraus von 2 fingerbreit, an welchen oben ein beweglicher
Ring hänget, welcher ebenfalls scorniciato ist. Dieser Kopf ist an einer viereckigten eisernen
Stange, einen starken Daum breit befestiget, welche an anderthalb Palme lang ist, also [?] län-
ger als die Thüre dick seyen konte, und kan also etwa zum Klingeln gedienet haben,
[s. Zeichnung Seite 77 ]
1 Mit demselben Titel wie p. 94r nochmals begonnen und die Numerierung 8—11 offenbar nachträglich eingesetzt.
7 1762 über die Zeile geschrieben.
18—20 damit... litte. Auf p. 96r fortgesetzt; die Notizp. 95r mit Zeichnung ist vermutlich ein späterer Nachtrag.
21 Die Notizen aufp. 95r sind nicht numeriert. Wahrscheinlich wurden sie später eingefügt, da die Seite (wohl verse-
hentlich) frei geblieben war.