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Winckelmann, Johann Joachim; Kunze, Max; Kansteiner, Sascha; Kuhn-Forte, Brigitte; Kunze, Max [Editor]; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]
Schriften und Nachlaß (Band 5,1): Ville e Palazzi di Roma: Antiken in den römischen Sammlungen : Text und Kommentar — Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 2003

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.58928#0013
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Einleitung

Die Handschrift in Paris
Zu den 1798 von Rom nach Paris überführten und 1801 dem Bestand der französischen Nationalbibliothek ein-
verleibten Handschriften Winckelmanns1 gehören seine Notizen zu den Antiken in den Villen, Palästen und
Museen in Rom und Frascati. Sechs Hefte, die sich W. zu diesem Thema anlegte, sind im Bd. 68 des Fonds
Allemand der Bibliotheque Nationale de France vereinigt. Es ist ein 232 Seiten starker Band,2 in dem - bis auf
einige Vakatseiten - die Rectoseiten beschrieben sind, die Versoseiten dagegen unregelmäßig für Ergänzungen
oder Zusätze genutzt wurden. Die Handschriften geben einen Einblick in W.s Arbeitsmethode; sie erlauben
Beobachtungen inbesondere zu seiner Autopsie antiker Skulpturen, zu seinen vorwiegend aus der Guidenliteratur
entnommenen Exzerpten, die seine Besuche in den Villen, Palästen und Gärten vor- oder nachbereiteten, und zu
seinen Zitaten aus antiken Schriftquellen, die einzelne Sachverhalte erläutern sollen.3
In seinem Inventar führte Andre Tibal 1911 die Überschriften der einzelnen Kapitel auf, wenn auch nicht voll-
ständig4, und wies damit zum ersten Mal auf dieses Manuskript hin. Seitdem Elisabeth Schröter 1986 das Konvolut
ausführlich vorstellte,5 setzte eine intensivere Beschäftigung mit diesen Notizen W.s ein. Ende 1999 veröffent-
lichte die Winckelmann-Gesellschaft die Bilddatenbank,Antiken, die Winckelmann kannte“,6 die die Mehrzahl
der im Manuskript erwähnten antiken Skulpturen identifiziert vorstellte und beschrieb sowie in Fotos und zeit-
genössischen Stichen abbildete. Ein Jahr später erschien, herausgegeben von Joselita Raspi Serra, der transkribierte
Text des Pariser Bandes mit einer italienischen Übersetzung unter dem Titel „Ville e Palazzi di Roma“. Während
der Drucklegung unseres Bandes erschienen dazu zwei Teilbände eines auf zeitgenössische Stiche und Zeichnungen
konzentrierten Denkmälerkatalogs, der sich von unserem archäologischen und werkorientierten Kommentar
grundlegend unterscheidet.7
Zur Paginierung, Hefteinteilung und Datierung
Nach der Überführung der Handschriften W.s nach Paris sind sechs inhaltlich zusammengehörige Hefte zu
einem Band, vol. 68, vereinigt worden. 1889 erhielt der Band eine neue, in violetter Tinte ausgefuhrte verbindliche

1 Zuletzt: Elisabeth Decultot, Wie gelangte Winckelmanns Nachlaß nach Frankreich? Rekonstruktion und Analyse eines
Kulturtransfers besonderer Art, in: Rom - Paris - Stendal. Zur Geschichte der Handschriften Winckelmanns, Stendal 2001
(Schriften der Winckelmann-Gesellschaft XXI) S. 7-34.
2 S. auch unten unter „Wasserzeichen und Maße“.
3 Zu Winckelmanns Handschriften siehe ausführlich auch in Herkulanische Schriften I (Einleitung) S. 33-37 und Elisabeth
Decultot, Johann Joachim Winckelmann. Enquete sur la genese de l’histoire de l’art, Paris 2000 passim.
4 Schröter, Projekt S. 103 Anm. 23.
5 Schröter, Projekt. Vgl. auch ihre späteren Aufsätze: Schröter, Villa Mattei und Schröter, Villa Medici.
6 Verlag Biering und Brinkmann, München 1999. Bearbeitet von Peter Betthausen, Thomas Fröhlich, Eva Hofstetter-Dolega
und Brigitte Kuhn-Forte. Hrsg, von Max Kunze.
' Johann Joachim Winckelmann, Ville e Palazzi di Roma, a cura di Joselita Raspi Serra, Rom 2000. Der transkribierte Text
und die Übersetzung weisen einige gravierende Lesefehler auf.
 
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