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Winckelmann, Johann Joachim; Kunze, Max; Kansteiner, Sascha; Kuhn-Forte, Brigitte; Kunze, Max [Editor]; Borbein, Adolf Heinrich [Editor]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Editor]; Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Winckelmann-Gesellschaft [Editor]
Schriften und Nachlaß (Band 5,1): Ville e Palazzi di Roma: Antiken in den römischen Sammlungen : Text und Kommentar — Mainz am Rhein: Verlag Philipp von Zabern, 2003

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.58928#0015
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Einleitung

XI

inhaltlich fügt sich dieses Heft besser an; denn hier folgten die anderen großen Sammlungen, die im ersten Heft
noch nicht behandelt wurden: Villa Ludovisi, Villa Pamfilj, Palazzo Giustiniani, die Antiken im Garten der Villa
Farnese (im ersten Heft nur auf p. 13r erwähnt) und auf dem Kapitol sowie kurze Notizen zum Quirinal und zur
Kirche Santa Maria del Priorato di Malta. In W.s eigener Bezeichnung der Hefte folgen dann „Ville e Palazzi di
Roma C“ und „Palazzi e Ville di Roma 1756 D“.
Nach der zu rekonstruierenden Anordnung der ersten beiden Hefte enthält Heft „C“ die Einträge zu Collegio
Romano, Villa Colonna, Palazzo Rospigliosi und Palazzo Farnese sowie kurze Einträge zu anderen Sammlungen.
Heft „D“ umfaßt die Villa Medici, den Palazzo Barberini und die Villa Mattei. Das letzte Heft (ohne Bezeichnung,
ursprünglich wohl „F“) enthält Beschreibungen der Villen Albani, Giustiniani und Strozzi sowie Nachträge und
Exzerpte zum Kapitol, zur Villa Borghese und zu kleineren Sammlungen in Frascati.
Angebunden ist ein schmales Heft mit der Bezeichnung „Desiderata mens. Jun. 1756.“, separate Notizen zu
Antiken oder zu Sachverhalten, die noch geklärt werden sollten. Die meisten dieser Notizen sind von W. „abgehakt“
worden, also an Ort und Stelle bei einem späteren Besuch in den Sammlungen überprüft worden.
Datierung
Die Aufzeichnungen zu den Antiken, W.s wohl umfassendste Beschreibung antiker Skulpturen, waren bald
nach W.s Ankunft in Rom, wohl schon seit Januar 175610 und dann verstärkt seit Mai11 angelegt worden, wie aus
Briefen hervorgeht.12 Im Juli 1756, also in der Endphase der Niederschrift, findet sich in einem Brief an Bünau
der Gedanke, aus der Materialsammlung eine Publikation der Antiken ins Auge zu fassen: „Außer diesem denke
ich auf eine Beschreibung der Gallerien in Rom und in Italien, nach der Art wie Richardson gemacht hat, der Rom
nur durchgelaufen ist.“ Eine solche Beschreibung als Publikationsidee verfolgte W. noch bis zum Frühjahr 1757;13 14
an seinen Verleger Walther in Dresden schrieb er im Dezember 1756: „Ich habe auch eine Beschreibung der Alterthümer
in den Gärten und Gallerien in Rom, ingleichen ein sehr weitläufiges Werk, eine Geschichte der Kunst angefangen.“^
Doch rücken seit 1757 andere Publikationspläne wie die Beschreibungen der Statuen im Belvedere, die
Katalogisierung der Stoschschen Gemmensammlung und vor allem die „Geschichte der Kunst des Alterthums“ ins
Zentrum von W.s Interesse. Gleichwohl hat W. immer wieder auf seine Materialsammlung zurückgegriffen,
zumal er hier den Zustand der Antiken, besonders ihre Ergänzungen - soweit die Aufstellung es zuließ — erfaßt
hatte.
Inhalt der Hefte und Arbeitsmethode Winckelmanns
Im folgenden geben wir einen alphabetisch gegliederten Überblick zu den Sammlungen, die im vol. 68 des Pariser
Nachlasses vertreten sind:

10 So schon zu Recht von Walter Rehm in den Br. I S. 557 vermutet.
11 An Franke unter dem 5. Mai 1756 (Br. I Nr. 142 S. 221): „Itzo ist die Zeit die Gärten in und um Rom zu besuchen. Mein
Freund! es ist nicht zu beschreiben, wie schön die Natur in diesem Lande ist. Man gehet in schattigten Lorbeerwäldern und in
Alleen von hohen Cypressen, und an Gatterwerken von Orangerien, an eine viertel Meile weit in etlichen Villen, sonderlich in
der Villa Borghese.“
12 S. oben S. X; vgl. auch Br. I Nr. 150 S. 230; Nr. 161 S. 247.
13 Br. I Nr. 171 S. 274: „Zu einer Beschreibung der Villen und Gallerien habe ich gesammlet.“
14 Br. INr. 164 S. 253.
 
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